Im Rausch dieser Nacht
verabschiedeten.
Ihre grünen Augen funkelten, und sie schenkte ihm wieder so ein Lächeln, das ihm den Verstand raubte. „Würde mich sehr freuen“, antwortete sie.
„Wie wäre es mit Freitag? Wir könnten etwas essen gehen und später ins Kino, wenn Sie Lust haben.“ Und ich verspreche, mir die größte Mühe zu geben, dich nicht gleich am ersten Abend zu verführen, fügte Greg in Gedanken hinzu.
„Klingt gut“, meinte Sherri.
„Gegen sieben. Ich hole Sie ab.“
Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Abschiedskuss. Das heißt, es hätte eigentlich ein flüchtiger Kuss sein sollen. Dass etwas mehr daraus wurde, lag auch daran, dass sie nicht die geringsten Anstalten machte, ihn abzuwehren, sondern ihn im Gegenteil auf zauberhaft unschuldige Art erwiderte.
6. KAPITEL
Pünktlich um sieben Uhr stand Greg am nächsten Freitag vor Sherris Wohnungstür und klingelte. Es dauerte nur Sekunden, bis Sherri an der Tür war.
Sie war an diesem Tag schon mehrfach einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen. Über zwei Stunden lang hatte sie sich mit der Frage herumgequält, was sie zu ihrer Verabredung anziehen sollte. Es war ein schmaler Grat. Allzu gewagt wollte sie sich nicht zurechtmachen, damit Greg keinen falschen Eindruck von ihr bekam. Trotzdem wollte sie ihm natürlich gefallen und nicht aussehen wie ein Mauerblümchen.
Dazu kam, dass die Auswahl in ihrem Kleiderschrank nicht allzu üppig war. Was man für den Campus brauchte, waren Jeans, T-Shirts, Sweatshirts und Turnschuhe. Ansonsten war sie bisher noch kaum in die Verlegenheit gekommen, sich den Kopf über ihre Garderobe zerbrechen zu müssen. Umso schwerer wog das Problem jetzt.
Mit leicht zittrigen Knien öffnete sie Greg die Tür und bat ihn herein.
Er begrüßte sie mit einem breiten Grinsen. Ein ziemlich teuer aussehendes, sportliches Sakko, das er zu khakifarbenen Hosen trug, unterstrich seine blendende Erscheinung. Sherri musste sich zurückhalten, damit sie ihm nicht gleich zur Begrüßung um den Hals fiel.
Greg kam in die Wohnung und sah sich um. „Nett haben Sie es hier“, meinte er anerkennend.
Sie sah das etwas nüchterner. „Die Einrichtung ist bunt zusammengewürfelt. Vieles habe ich geschenkt bekommen oder sehr günstig erstanden.“
Greg trat an einen Tisch und fuhr mit den Fingerspitzen über die polierte Oberfläche der Platte. „Haben Sie den selbst aufgearbeitet?“
„Ja. Die meisten Sachen hier habe ich selbst restauriert“, erwiderte Sherri nicht ohne Stolz.
„Sie haben Talent.“
„Danke.“ Sherri war nervös. Ihre Behausung mit den Postern und den selbst gemalten Aquarellen an den Wänden musste ihm vorkommen wie ein typisches Jungmädchenzimmer.
„Wollen wir gehen?“, fragte Greg nach einem Blick auf die Uhr.
Sie nahm ihre Handtasche und die Schlüssel, und dann machten sich beide auf den Weg.
Erst als sie beim Essen saßen, fiel die Nervosität allmählich von ihr ab. Greg unterhielt Sherri mit amüsanten Anekdoten aus seinem Berufsalltag. Ihr fiel auf, dass er dabei über sich selbst kaum ein Wort verlor. Sie sprachen über Lieblingsfilme und ihre jeweiligen Favoriten in der Popmusik und mussten feststellen, dass ihr Geschmack unterschiedlicher nicht sein konnte. Trotzdem gelang es ihnen, sich für ihren anschließenden Kinobesuch auf einen Thriller zu einigen, den sie beide gern sehen wollten. Das war zwar eher die Art von Film, die Greg gefiel, aber Sherri hatte über diesen schon einige vielversprechende Kritiken gelesen und war nicht abgeneigt, etwas Neues auszuprobieren.
Hoffentlich kommt es mir nicht in den Sinn, mich bei den spannenden Stellen an ihn zu klammern, dachte sie. Der Traum, den sie neulich gehabt hatte, kam ihr wieder in Erinnerung, und instinktiv rückte sie weiter von Greg weg. Wie sicher sie sich in diesem Traum in seinen Armen gefühlt hatte. Er war ihr darin gar nicht wie ein Fremder vorgekommen, und, was noch merkwürdiger war, dasselbe Gefühl hatte sie jetzt wieder. Dabei hatte sie ihn erst vor ein paar Tagen kennengelernt.
Letztlich verlief ihr Kinobesuch dann doch ohne die befürchteten Zwischenfälle. Mit Popcorn und Softdrinks versorgt, genossen sie den Film, der auch Sherri gut gefiel. Greg hatte den Arm locker auf die Rückenlehne ihres Sitzes gelegt. Schon vor der Vorführung war Sherri aufgefallen, dass ihr Begleiter die bewundernden Blicke fast aller Frauen auf sich zog.
Hand in Hand machten sie sich schließlich auf den Heimweg.
„Wollen wir noch
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