Im Rausch dieser Nacht
weh?“
Stumm schüttelte sie den Kopf. Sie konnte nicht sprechen. Der kurze Schmerz war schon wieder vergangen. Und sie wollte mehr. Aber er ließ sich Zeit, verzehrend langsam begann er, sich zu bewegen. Doch es dauerte nicht lange, bis auch er sich kaum noch zurückhalten konnte. Ihre Körper bewegten sich in völligem Einklang, während sie beide von einem unbändigen Verlangen angetrieben aufstöhnten, sich anfeuerten, küssten und streichelten. Seine Stöße wurden schneller und leidenschaftlicher. Und gemeinsam erreichten sie einen berauschenden Höhepunkt.
Schwer atmend stützte er sich auf die Ellbogen und lehnte seine Stirn an ihre. Erst nach einer Weile löste Greg sich von ihr und drehte sich auf die Seite. Er zog Sherri jedoch gleich darauf wieder fest an sich. Lange lagen sie so da, ohne ein Wort zu sprechen.
Irgendwann ließ er sie zögernd los, stand auf und ging ins Bad.
Sherri konnte sich nicht rühren. Als Greg wieder das Schlafzimmer betrat, lag sie noch immer so da, wie er sie verlassen hatte. Er legte sich neben sie auf den Rücken, und sie bettete den Kopf an seine Schulter. Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass im Hintergrund noch immer leise der Fernseher lief.
„Sherri?“
„Ja?“
„Ich muss dich etwas fragen.“
„Frag.“
„Warum hast du dir für das erste Mal ausgerechnet mich ausgesucht, nachdem du so lange gewartet hattest?“
„Weil ich vor dir noch nie jemanden getroffen habe, mit dem ich es wollte. Und weil ich vom ersten Augenblick an davon überzeugt war, dass du der einzig Richtige bist.“
„Mir geht es in gewisser Weise ähnlich, weißt du das? Du weckst Gefühle in mir, von denen ich früher nichts geahnt habe. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Aber die einzig mögliche Bezeichnung dafür ist wohl, dass ich mich in dich verliebt habe, unsterblich verliebt. Ich kann an nichts anderes mehr denken.“
Sie richtete sich halb auf und küsste ihn. Als sie nach geraumer Weile die Lippen von seinem Mund löste, flüsterte sie: „Mir geht es nicht besser.“
Wieder schwiegen sie. Dann umarmten sie sich, liebten sich aufs Neue und hörten in dieser Nacht nicht eher damit auf, bis sie erschöpft einschliefen.
Am nächsten Morgen erwachte Sherri, als ihr der Duft frisch aufgebrühten Kaffees in die Nase stieg. Sie öffnete die Augen und sah Greg vor sich stehen, in jeder Hand einen Becher. Lächelnd bot er ihr einen an.
„Du bist ja schon angezogen“, bemerkte sie. „Musst du zur Arbeit?“
„Ich hab mir heute freigenommen.“
Er setzte sich auf die Bettkante. Schweigend tranken sie ihren Kaffee. Sie hatte sich in einen großen, dunklen und schweigsamen Mann verliebt, überlegte Sherri. Und dass sie sich noch daran gewöhnen musste, dass er für Small Talk nicht zu haben war.
Als sie ausgetrunken hatte, nahm er ihr den Becher ab und stellte ihn auf den Nachttisch. „Ich habe dir letzte Nacht etwas gesagt“, begann er stockend. Sherri merkte, dass er nervös war.
„Das hast du. Und ich habe dir auch etwas gesagt.“
Wieder entstand eine Pause, in der sie sich anlächelten. „Da das nun mal so ist“, fuhr er endlich fort, „wollte ich dich etwas fragen. Wie würdest du es finden, wenn wir heiraten?“
Erstaunt sah Sherri ihn an. Dann lächelte sie und schmiegte sich an ihn. „Das würde ich, glaube ich, sehr schön finden“, sagte sie zärtlich.
Er hob sie auf den Schoß, schloss sie in die Arme und küsste sie.
Nach einer Weile stand sie auf und schlang sich die Decke um den Leib. „Wann hattest du denn gedacht? Im Herbst? Nächstes Frühjahr?“
„Wie wäre es mit heute?“
Sherri lachte. „Greg, weißt du, wie lange wir uns kennen? Nicht einmal drei Wochen. Meinst du nicht, wir sollten uns ein wenig Zeit lassen, um uns ein bisschen besser kennenzulernen?“
„Sherri, wenn du willst, fall ich vor dir auf die Knie. Ich möchte es wirklich. Ich will dich so schnell wie möglich heiraten. Wir wissen doch voneinander, was man wissen muss. Wir haben hier zusammengelebt. Spielt es da eine Rolle, ob das nun zwei Wochen waren oder drei Monate?“
„Heute?“, fragte sie noch einmal ungläubig nach.
„Ja, heute.“
„Dass das vollkommen verrückt ist, ist dir klar, oder?“
„Sicher. Zumal ich ursprünglich überhaupt nie heiraten wollte.“
Es hatte keinen Zweck. Sie kam einfach nicht gegen ihn an. Wenn er so vor ihr stand und sie ansah, konnte sie ihm einfach nichts abschlagen. „Na schön, meinetwegen. Warum nicht mal etwas
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