Im Rausch dieser Nacht
Daran, dass ich mich auf die Prüfungen konzentrieren konnte, haben Sie großen Anteil. Außerdem haben Sie meinetwegen so viel auf sich genommen und mir geholfen, mit dem fertig zu werden, was in letzter Zeit geschehen ist, dass mir die Worte fehlen, um Ihnen zu danken.“
Noch einmal ließen sie leise die Gläser klingen und tranken.
„Und was steht bei Ihnen als Nächstes auf dem Fahrplan?“, fragte Greg nach einer längeren Pause.
Sherri atmete tief durch. „Ich werde mir einen Job suchen. Und dann, wenn ich weiß, wo ich arbeite, muss ich möglichst dort in der Nähe eine Wohnung finden.“
Wieder entstand eine Pause. Dann meinte Greg: „Es war schön, Sie bei mir zu haben.“
Sie lachte nervös. „Sind Sie sicher? Ich habe doch bestimmt Ihr ganzes Privatleben über den Haufen geworfen.“
Entschieden schüttelte er den Kopf. „Ich weiß nicht, was Sie sich unter meinem Privatleben vorstellen. So bewegt ist das nicht. Andererseits: Wenn ich Ihr Freund wäre, würde ich toben vor Eifersucht, wenn Sie mit einem anderen Mann zusammenwohnen würden. Was sagt Ihr Freund denn dazu?“
„Was für ein Freund?“ Bei der Vorstellung, dass Greg ihretwegen eifersüchtig sein könnte, wurde Sherri rot bis über beide Ohren.
Er sah ihr in die Augen, nahm ihre Hand. Sanft strich er ihr über die Handfläche. Sherri merkte, wie ihr ganzer Körper auf diese Berührung ansprach. Sie hätte nie gedacht, dass Handflächen so sensibel sein konnten.
„Vielleicht halten Sie mich ja für verrückt“, sagte er dann. „Aber ich möchte nicht den Kontakt zu Ihnen verlieren, wenn Sie bei mir ausziehen. Wissen Sie“, fuhr er nach einigem Zögern fort, „ich bin ein Einzelkämpfer und habe mir nie viel aus Freundschaften oder Bekanntschaften gemacht. Aber bei Ihnen scheint das etwas anderes zu sein.“
Sherri schloss für einen kurzen Moment die Augen und fragte sich, ob sie wachte oder träumte. Hatte er eben wirklich gesagt, dass ihm etwas an ihr lag? Sie schaute ihm ins Gesicht. Es gab keinen Zweifel. Deutlich konnte sie dort ablesen, dass er sie genauso heiß begehrte wie sie ihn.
„Ich würde es auch schön finden, wenn wir in Kontakt blieben“, brachte sie schließlich heraus.
Er nahm ihre Hand und drückte einen zärtlichen Kuss darauf. Ein wohliger Schauer lief Sherri den Rücken herunter. „Wollen wir heute wirklich noch ins Kino?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. Es sah ganz danach aus, als sollten ihre wilden erotischen Träume tatsächlich in Erfüllung gehen. Sie musste nur den Mut aufbringen, Ja zu sagen. Zärtlich drückte sie seine Hand. „Gehen wir.“
8. KAPITEL
Auf der Heimfahrt sprach keiner ein Wort. Greg war nervös wie noch nie zuvor in seinem Leben. Solche Gefühlsaufwallungen waren neu für ihn und machten ihm Angst. Er konnte nur hoffen, sich nicht zu blamieren oder Sherri zu verletzen.
Als sie die Treppe zu Gregs Wohnung hinaufgingen, er aufschloss und sie die Wohnung betraten, schwiegen sie noch immer. Sherri ging weiter zur Küche, während Greg die Wohnungstür abschloss. Er musste hart schlucken, als er sie betrachtete. Sie legte ihre Handtasche auf den Küchentresen. Ach, sie sah so verdammt verführerisch aus, und er hatte Mühe, sein Verlangen nach ihr zu zügeln.
Auch Sherri war unsicher. Es herrschte eine enorme Spannung zwischen ihnen. Wer machte den ersten Schritt? Sie hatte es sich nicht so kompliziert vorgestellt, hatte gedacht, sie würden sich in die Arme sinken, sobald sie hier waren, und alles Weitere würde sich von selbst ergeben. Aber so ging es wahrscheinlich nur in den Romanen zu, die sie gelesen hatte.
Endlich fasste sich Greg ein Herz und kam auf sie zu. Gleichzeitig löste Sherri sich aus ihrer Erstarrung und kam ihm entgegen. Er breitete die Arme aus, sie nahm die Einladung dankbar an. Nur einen Augenblick später standen sie eng umschlungen mitten im Wohnzimmer. Greg beugte sich über sie, und Sherri stellte sich auf die Zehenspitzen.
Diesen Kuss hatte sie herbeigesehnt, seit Greg sie das eine und bisher einzige Mal vor der Polizeistation geküsst hatte. Ohne die Lippen von ihren zu lösen, hob Greg sie ein Stück hoch. Sie spürte, wie er vor Erregung bebte, und schmiegte sich eng an ihn. Er biss sie zärtlich ins Ohr, küsste sie auf den Hals und auf den Nacken.
Einen Moment lang löste er die Lippen von ihr und hob den Kopf. Da registrierte sie, dass sie sich inzwischen in seinem Schlafzimmer befanden. Greg hatte sie hierher getragen, aber
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