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Im Rausch dieser Nacht

Im Rausch dieser Nacht

Titel: Im Rausch dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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wirklich zu überstürzt geheiratet. Wir hätten vorher noch über eine ganze Menge Sachen sprechen sollen.“
    „Trotzdem begreife ich noch immer nicht, warum du dich von mir trennen musstest. Weil ich dir nicht mein Herz ausgeschüttet habe?“
    „Weil du über gar nichts geredet hast. Du bist über die Dinge so hinweggegangen. Dabei war die Frage nach dem Kind damals für mich von elementarer Bedeutung. Ich hatte nämlich angenommen, dass ich schwanger war.“
    Greg, der sich bis dahin entspannt zurückgelehnt hatte, fuhr im Sessel hoch. „Schwanger? Warst du denn schwanger?“
    „Ich weiß es bis heute nicht genau. Klar war nur, dass meine Periode ausgeblieben war.“
    „Und das hast du mir nicht erzählt?“
    „Ich wollte es dir sagen. Als ich anfing, von der Möglichkeit zu sprechen, Kinder zu haben, war das der Versuch, es dir schonend beizubringen. Aber du hast es so abgetan, dass mich der Mut verlassen hat, dir mehr zu sagen. Ich war damals sehr enttäuscht. So hatte ich mir eine Ehe nicht vorgestellt – dass man zwar tollen Sex hat, ansonsten aber nur über Einkäufe redet, die erledigt werden müssen, oder über die Arbeit oder darüber, was in der Zeitung steht. Ich kann dir sagen, auch wenn ich tatsächlich schwanger gewesen wäre, hätte ich dich verlassen.“
    Sherri wunderte sich selbst, dass sie so ruhig darüber sprechen konnte. Tatsächlich hatte sie hart an sich arbeiten müssen, um gerade über diese Enttäuschung hinwegzukommen. Sie streckte sich, trank ihren Wein aus und stand auf. „Ich denke, ich gehe jetzt ins Bett.“
    Sie war erst wenige Schritte gegangen, da hörte sie Greg hinter sich. Daher blieb sie stehen und drehte sich um. Er trat näher. Seine Gestalt wirkte gegen das helle Mondlicht noch größer als sonst. „Ich wollte, wir hätten damals mehr miteinander gesprochen“, sagte er leise.
    „Das hilft nun nichts mehr“, antwortete Sherri.
    „Jedenfalls wollte ich dir bestimmt nicht wehtun.“
    „Ich dir auch nicht. Auch nicht damit, dass ich dich verlassen habe. Das musste ich tun, um meine Haut zu retten.“
    Damit drehte sie sich wieder um und ging ins Haus. Greg blieb zurück. Auch er wunderte sich, wie ruhig und sachlich sie beide über die Vergangenheit gesprochen hatten. Ganz sicher hatte sie ihn damals geliebt. Und fast genauso sicher war er, dass ihre Liebe jetzt erloschen war. Alles in ihrem Verhalten sprach dafür. Ob er wollte oder nicht, musste er sich eingestehen, dass er nicht den Hauch einer Chance hatte, sie zurückzugewinnen.
    Als Greg am nächsten Morgen in die Küche kam, war der Kaffee schon fertig, von Hannah jedoch nichts zu sehen. Jetzt erst fiel ihm ein, dass sie um einen freien Tag gebeten hatte, weil sie Sven in der Baumschule helfen wollte.
    Greg hatte schlecht geschlafen. Die ganze Nacht war ihm das Gespräch mit Sherri nicht aus dem Kopf gegangen. Er hatte sich stundenlang mit der Frage herumgequält, wie es sein konnte, dass ihm nicht einmal aufgefallen war, was Sherri von ihm wollte. Ganz sicher hatte es nichts damit zu tun, dass er kein Vertrauen in sie gehabt hatte. Was die Schwierigkeit anging, über seine Eltern zu sprechen, so lag sie darin, dass er sie einfach aus seinem Leben gestrichen hatte, lange bevor Sherri und er zusammengekommen waren. Seine Eltern spielten keine Rolle mehr für ihn. Warum also über sie reden? Aber das konnte Sherri natürlich nicht wissen, und er hätte sich mehr in ihre Lage versetzen sollen.
    In einem hatte Sherri sicherlich recht: In den letzten Monaten war ihre Ehe alles andere als gut gewesen. Vielleicht hatte Sherri den richtigen Schritt getan. Konsequent von ihr war es auf jeden Fall gewesen. Er musste jetzt eine Wohnung für sie finden. Sie brauchte nicht zu wissen, dass er der Eigentümer war. Noch am selben Morgen wollte er einen Hausmakler anrufen.
    Greg spürte, ohne dass er sie gehört hatte, dass Sherri auf dem Weg zur Küche war. Er wusste selbst nicht, wie das funktionierte, aber für Sherri schien er eine Antenne zu haben, ein empfindliches Radar, das ihm sagte, wenn sie in der Nähe war.
    Er drehte sich um. „Kaffee?“, fragte er, als sie eingetreten war.
    „Ja, gern. Ist Hannah krank?“, wollte Sherri besorgt wissen.
    „Nein. Ich hatte ganz vergessen, dass sie sich heute freigenommen hat, um Sven zu helfen. Kann ich dir etwas zum Frühstück machen?“
    „Ich esse nur einen Toast. Den mach ich mir schon selbst.“
    Greg ging zum Kühlschrank und schenkte ihnen dann zwei Gläser

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