Im Reich der Löwin
geruht hatten, und begannen ihrerseits, seinen Körper zu erkunden. »Komm«, presste Roland nach einigen weiteren atemlosen Augenblicken des Forschens hervor und zog sie auf die leicht muffig riechende Bettstatt zu, aus deren Kissen feine Staubwolken aufwirbelten, als sich die beiden jungen Leute darauf sinken ließen. Das Kitzeln in seinem Hals ignorierend, löste er mit ungeschickten Fingern die Haken, Ösen und Schnüre des aufwändig geschnittenen Bliauds und streifte sich selbst Surkot und Cotte über den Kopf. Als sowohl er als auch Jeanne lediglich noch mit ihren Untergewändern bekleidet waren, schlang sie die Arme um ihn, und sie versanken erneut in einem tiefen, das Feuer schürenden Kuss. Voll schmerzhaften Drucks drohte seine Männlichkeit, noch vor Beginn des eigentlichen Liebesaktes, davonzupreschen. Weshalb er sich von ihren Lippen löste und die Rechte unter den dünnen Rock ihres Untergewandes schob. Suchend glitten seine vom Kampf rauen Fingerkuppen die seidige Weichheit ihrer Schenkel hinauf, bis er die glatte Zartheit ihres Geschlechts fand, die er wissbegierig erkundete. Als sie einen leisen Laut von sich gab, der beinahe wie ein Wimmern klang, wollte er erschrocken die Hand zurückziehen. Doch mit einer hastigen Bewegung gab sie ihm zu verstehen, dass er weitermachen sollte. Gebannt bahnte er sich seinen Weg durch alle Hindernisse und erreichte schließlich – einem uralten Instinkt folgend – das Ziel seines Suchens. Verwundert und wissend zugleich führte er den Finger in sie.
Während seine Rechte so beschäftigt war, machte sich die Linke selbständig und schob den störenden Stoff weiter nach oben, bis dieser ihre Brüste freigab, die sich bei der sanften Berührung zusammenzogen. Mit einem ungeduldigen Laut befreite sie sich von dem zusammengeschobenen Gewand und begann nun ebenfalls, Rolands Körper freizulegen. Hastig half er ihr dabei, auch die Brouche zu entfernen, und wenngleich sich ihre Augen beim Anblick seiner Erregung für den Bruchteil eines Momentes erschrocken weiteten, führte sie dennoch neugierig die Hand zu seiner Mitte. So miteinander verbunden gaben sie sich einige neugierige Momente dem Forschen und Erkunden hin, bis Roland sich schließlich aus ihr zurückzog, sich sanft auf sie senkte und ihre Beine auseinanderschob. »Wenn ich dir zu weit gehe, musst du es jetzt sagen«, stieß er trocken hervor. Doch Jeanne, auf deren Stirn inzwischen winzige Schweißperlen glitzerten, schüttelte heftig den Kopf und legte die kalten Hände auf seine Taille. »Nein«, flüsterte sie. »Es ist wunderschön.« Mit einem letzten Kuss auf ihre Lippen drang Roland nach einigem Tasten in sie ein, versteifte sich, als sie mit einem Zischen die Luft einsog, gab jedoch nach einem letzten Blick auf ihr gerötetes Gesicht dem Drang nach und begann, in vorsichtigem Rhythmus in sie zu stoßen. Nach anfänglichem Schmerz schien auch Jeanne Freude an dem Liebesspiel zu finden. Und es dauerte nicht lange, bis sie ihm ihre Hüften entgegenpresste, die er – als er auf den Höhepunkt zusteuerte – mit einer Hand umfasste, um noch tiefer in sie eindringen zu können. Kleine Schreie entrangen sich ihrer Kehle, und immer heftiger wurde sein Stoß, bis er schließlich ermattet erschlaffte und einige Zeit lang regungslos liegen blieb.
Halb auf ihr ruhend, hob er schließlich nach scheinbar endlosen Minuten des stillen Genießens den Kopf, um ihr in die vor Tränen glänzenden Augen zu blicken. »Bereust du, was wir getan haben?«, fragte er schüchtern, während er alle Willenskraft aufbringen musste, den bereits wieder hungrigen Blick von ihren Rundungen abzuwenden. »Nein«, hauchte sie und wischte sich mit dem Handrücken eine Träne aus dem Augenwinkel. »Wie könnte ich etwas so Schönes bereuen?« Die ehrliche Verwirrung auf ihrem Gesicht drohte, ihm das Herz zu sprengen. »Ich liebe dich«, flüsterte er und stemmte sich auf einen Ellenbogen, um sie zart zu küssen. »Ich dich auch. Oh, mein Gott, ich dich auch«, murmelte Jeanne in sein Ohr, nachdem sie ihn an sich gezogen hatte, um die Arme um seinen breiten Rücken zu schlingen. »Ich werde nicht zulassen, dass du diesen Grafen heiraten musst«, versicherte Roland mit Nachdruck, während er die Nase in ihren Locken vergrub. »Eher überwerfe ich mich mit meinem Bruder!« Einige Augenblicke schwiegen sie, bevor Jeanne nachdenklich seine Hand ergriff und die erst halb verheilten Brandwunden betrachtete, die von der Bestrafung durch
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