Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
Vom Netzwerk:
verlassen haben, wenn die beiden Männer zu sich kommen.«
    Kenlon, der die Ungeduld seiner Retter spürte, sagte: »Bringen Sie mich zum Flugboot der Sessa Clen.«
    Eineinhalb Minuten später wurde er an seinem Ziel abgesetzt. Er blieb stehen und winkte dem Flugkörper nach, der geraden Kurs auf die Öffnung des runden Schiffes nahm.
     

10
     
    Kenlon wandte sich um und sah, daß Leutnant Dorilee zu ihm getreten war.
    »Ich fing an, mir Sorgen um Sie zu machen«, sagte das Mädchen. »Was wollten sie von Ihnen?«
    »Ich soll die Stadt der Fischmenschen zerstören«, sagte er.
    »Haben Sie sich einverstanden erklärt?« Plötzliches Interesse straffte ihr Gesicht.
    Kenlon hatte den Eindruck, daß den Clen ebenfalls an der Vernichtung der Stadt gelegen war. Er sagte ausweichend: »Ich habe zugesagt, mir die Sache durch den Kopf gehen zu lassen.«
    »Und die andern – die aus dem Rundschiff?«
    »Sie wollten mich kennenlernen.«
    Seine Erklärung schien sie zu befriedigen, denn sie wandte sich ab und gab einen Befehl. Das Flugboot setzte sich wieder in Bewegung. Langsam näherten sie sich dem Schiff der Sessa Clen, das sich leuchtend rot hoch über die Wellen hob. Aus der Nähe besehen, entpuppte es sich als ein überraschend großes Schiff von fast zweihundert Fuß Länge. Das Flugboot landete in einer Öffnung an Deck.
    Dorilee sprang heraus, sprach kurz mit einem andern großen Mädchen in Offiziersuniform und rief Kenlon zu, ihr zu folgen.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte sie atemlos, als er neben ihr an Deck stand. »Wir dürfen die Sessa Clen nicht warten lassen.«
    Sie durchquerten zwei lange Gänge, gingen eine Treppe hinab und kamen an eine Tür, die in einen großen Raum führte, der hell erleuchtet war. Etwa fünfzig Frauen, alle in den gleichen rot und weiß gestreiften Kleidern, hatten an den beiden gegenüberliegenden Wänden Aufstellung genommen. Kräftig gebaute Mädchen in Uniform – er schätzte ihre Zahl auf vierzig – waren an den verschiedenen Zugängen postiert und standen in zwei Gliedern am jenseitigen Ende des Raumes.
    Kenlon nahm diese Einzelheiten mit schnellem Blick auf, dann sah er in die Richtung, der alle Gesichter zugewandt waren.
    Eine junge, schlanke und blonde Frau in scharlachrotem Kleid saß am Ende des Raumes auf einem Stuhl, der auf einer Estrade stand. Auf den ersten Blick wirkte sie wie ein ganz junges Mädchen, aber als Kenlon Dorilee durch den Raum folgte und das Gesicht der Sessa Clen besser zu erkennen vermochte, schätzte er sie auf fünfundzwanzig oder etwas älter.
    Dorilee blieb stehen, trat zur Seite und bedeutete ihm weiterzugehen. Zwei Meter vor der blonden Frau verhielt Kenlon den Schritt.
    Die Sessa nickte ihm zu. Kenlon verbeugte sich, richtete sich wieder auf. Das Gesicht der Frau wirkte apart, ließ aber zugleich keinen Zweifel daran, daß hinter der hohen Stirn ein fester, unbeugsamer Wille wohnte.
    Die Sessa begann in ihrer Sprache zu sprechen. Ihre Stimme war tief und eher rauchig als musikalisch.
    Dorilee übersetzte: »Kapitän, die Sessa heißt Sie willkommen auf ihrem königlichen Schiff. Da sie sich auf dem Weg zu ihrer Hochzeit befand, als die Vogelmenschen Besitz von dem Schiff ergriffen, erwartet sie von Ihnen, daß Sie mit Ihrem U-Boot die Unterwasserstadt zerstören, damit sie mit ihrem Gefolge die Reise fortsetzen kann.«
    Kenlon seufzte. Darum ging es also. Gut, sein Entschluß stand fest. »Ich weigere mich«, sagte er.
    Stille trat ein, dann sagte Dorilee entsetzt: »Diese Worte kann ich nicht übersetzen, Kapitän.«
    Die Sessa mußte verstanden haben, daß eine unliebsame Panne eingetreten war, denn sie richtete scharfe Worte an ihren Leutnant. Zögernd begann Dorilee zu sprechen. Unterdrückte Schreckensrufe sagten Kenlon, daß seine Weigerung unmißverständlich übermittelt worden war.
    Die blonde Frau vor ihm erhob sich sichtlich erregt. Mit scharfer Stimme sprach sie mehrere Sätze, dann wandte sie sich um und ging durch die nächstgelegene Tür hinaus. Kurze Zeit war sie noch auf dem Gang dahinter zu sehen, dann entschwand sie Kenlons Blicken.
    Mit bebender Stimme sagte Dorilee zu Kenlon: »Die Sessa Clen nimmt an, daß Ihre Worte in Unkenntnis des Protokolls gesprochen wurden, auf das eine Persönlichkeit wie sie Anspruch hat. Ich soll Sie darüber informieren, daß sie Ihnen aus diesem Grunde Ihr Verhalten nicht verübelt.«
    Kenlon begriff, daß diese Mitteilung eine versöhnliche Geste darstellen sollte, aber er war sich auch

Weitere Kostenlose Bücher