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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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Fortbewegung diente.
    Kenlon blickte den jungen Mann an, hob das Mikrophon und fragte: »Nach welchem Prinzip arbeitet Ihr Fahrzeug?«
    Der junge Mann lächelte leicht und zögerte nur eine Sekunde, bevor er antwortete. »Ich schätze, daß Sie in der Lage sind, eine kurze technische Erläuterung zu verstehen.«
    Dann erklärte er, daß die Wechselwirkung der Kräfte in Atomen jahrtausendelang mit immer größerer Intensität erforscht worden war. Er sagte: »Vielleicht erinnern Sie sich Ihrer eigenen physikalischen Erkenntnisse, wonach gewisse nukleare Partikel nur über eine Lebensdauer von Sekundenbruchteilen verfügen.«
    Kenlon erinnerte sich, in Wolkenkammern und auf Fotografien winzige Lichtpünktchen gesehen zu haben, kleinste Teilchen, die nach einer nuklearen Reaktion mit Zehntausenden von Meilen Geschwindigkeit in der Sekunde einen Weg von acht Zoll hinter sich gebracht hatten, um sich aufzulösen, sobald sie ihre Kräfte verausgabt hatten.
    Der junge Mann fuhr fort: »Durch besondere Methoden, in der Hauptsache die Schaffung geeigneter Umgebungen, wurde bewerkstelligt, daß solche Partikel das beachtliche Alter von einer Sekunde oder mehr erreichten.«
    Dadurch war es möglich geworden, Struktur und Verhalten weiter zu erforschen.
    »Die Funktion dieses Schiffes zum Beispiel beruht auf einem Vielfachsystem, wodurch ein solches Teilchen, genannt das Beta Z, so gelenkt wird, daß seine Lebensdauer auf eindreiviertel Sekunden anwächst. Diese außergewöhnliche Lebensdauer befähigt die Teilchen, die normalen Raumbedingungen in ihrer unmittelbaren Nähe zu verändern. Solange diese Veränderung aufrechterhalten bleibt, verhält sich jeder dadurch beeinflußte Körper – wie dieses Schiff – so, als befände er sich im freien Raum.«
    »Ich verstehe«, sagte Kenlon, und er dachte bewundernd daran, daß es Tausende von Jahren erfordern würde, den Antrieb dieses Schiffes nachzubauen.
    Bevor er etwas sagen konnte, berührte einer der Männer auf dem Deck seine Schulter. Kenlon wandte sich um, und der Mann sprach in das kleine Mikrophon: »Mister Kenlon, Robairst und Tainar werden in etwa fünf Minuten das Bewußtsein wiedererlangen. Lassen Sie uns also keine Zeit verlieren. Zuerst möchte ich Ihnen meine Freunde und mich selbst vorstellen.«
    Das Mädchen hieß Lidadeeda, der Mann neben ihr Camforay, der Mann auf dem kleinen Flugzeug Massagand. Der große Mann nannte sich Tulgoronet und erklärte, daß sie aus der Setidilladperiode der menschlichen Geschichte stammten.
    »Soweit wir es errechnen können«, sagte Tulgoronet ernst, »liegt unsere Zeit etwa 86 Jahrhunderte hinter dem zwanzigsten Jahrhundert – ich würde sagen, 10 650 A. D.«
    Das runde Schiff stellte tatsächlich ein Raumschiff dar, ein interplanetarisches Versuchslabor, das nahe einer Erdstadt im Wasser gelandet war. Während sie dort lagen, hatte ein Vogelmensch seine Zeitüberbrückungsröhren angebracht und war an Bord gekommen.
    »Ehe wir seine Pläne durchkreuzen konnten, waren wir hier«, schloß Tulgoronet, und sein Gesicht verdüsterte sich.
    Ein Raumschiff!
    Diese Enthüllung war so sensationell, daß Kenlon dachte: Es kann nichts mehr geben, was sich der Forschung dieser Menschen verschlossen hat. Die Planeten können für sie kein Geheimnis mehr bergen, und was die Geschichte der Menschheit betrifft…
    Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als das Mädchen in das Mikrophon sprach. Die Tatsache, daß die Übersetzungsmaschine mit einer Frauenstimme sprach, bedeutete eine neue Überraschung für Kenlon.
    Das Mädchen sagte drängend: »Ich denke, wir sollten Mister Kenlon auf sein U-Boot oder zum Flugboot der Sessa Clen bringen.«
    Kenlon widersetzte sich ihrer Eile nicht. Aber als er an Bord stieg, deutete er auf die andern Schiffe. »Ich nehme an, daß Sie über besondere Strahlen verfügen, die es Ihnen ermöglichten, die Vorgänge in Robairsts und Tainars Boot zu überwachen. Haben Sie mit diesen Strahlen auch die andern Schiffe durchforscht?«
    Diesmal antwortete Massagand: »Alle bis auf eines. Das Schiff dort drüben –« er deutete in die Ferne – »widersteht unserer Technik.«
    Kenlon blickte in die angedeutete Richtung. Nachdem sich seine Augen dem blitzenden Spiel des Wassers angepaßt hatten, sah er, daß der Mann auf das große, wie ein Torpedo geformte Fahrzeug deutete, das von allen Schiffen seinem eigenen U-Boot am meisten ähnelte.
    Neben Kenlon sagte Lidadeeda drängend: »Wohin, Kapitän? Wir wollen das Boot

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