Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
Vom Netzwerk:
bereits verloren.
    Dann begriff Kenlon. Tedders, Durovsky und die andern, um sie drehte es sich, sie mußten noch aus dem Wege geschafft werden, und dabei schien es Schwierigkeiten zu geben.
    »Diese Männer draußen«, sagte die Frau, »müssen sich entweder ergeben oder der Gefahr schwerer Verletzungen aussetzen. Die Neurale wirken nicht an der frischen Luft.«
    Die »Neurale« mußten die lähmenden Kristalle sein. Und was das Ergeben betraf – Kenlon wußte plötzlich, daß Tedders und die andern so gut wie tot waren.
    Es war nicht so, daß Angehörige der Navy sich nie ergaben. Aber sie würden nicht sofort die Waffen strecken. Erst recht nicht – dessen war Kenlon sich sicher – einer Frau gegenüber. Aus den Augenwinkeln sah er den Kopf und die Schultern Tedders’, der sich über den offenen Niedergang beugte. Er hörte ihn sagen: »Ein Vogelmensch kommt, Sir. Er…«
    Die Stimme brach ab. Dann schrie der Offizier: »Was geht da unten vor?«
    Tedders stieß sich mit einem Ruck zurück, das Donnern seiner Stimme drang über das gedämpfte Geräusch der Turbinen an Kenlons Ohr: »Durovsky, ihr andern, macht die Waffen schußbereit!«
    Tedders setzte den Fuß auf die oberste Stufe der nach unten führenden Treppe, dann stürzte sein Körper dumpf herab. Fünf der Männer folgten ihm. Es war eine schnelle Arbeit. Statt einzeln überwältigt zu werden, waren die Männer zusammen in die Falle getappt. Sie fielen übereinander und blieben starr liegen.
    Die Frau ging zu ihnen und zerrte die Gestalten auseinander. Sie lagen starr und steif, ihre verwirrten Blicke verrieten Bestürzung.
    Kenlon sah, daß die Frau sich von den Männern abwandte. Sie hatte ihnen die Waffen abgenommen und warf sie achtlos in den Sack. Dann zog sie eine dünne Metallplatte von der Größe eines Kammes aus der Tasche und näherte sich Kenlon.
    »Ich möchte, daß Sie an Deck gehen und Ihrem jungen Offizier zureden, vernünftig zu sein«, sagte sie. »Sie werden dazu imstande sein, weil diese geladene Platte…«, sie hob das Gebilde, »Sie eine Minute, nachdem ich sie Ihnen in die Hand gegeben habe, aus Ihrer Erstarrung erlöst.«
    Sie gab Kenlon die Platte. Sie fühlte sich kühl in seiner Hand an; er hatte bis zu dieser Sekunde nicht gewußt, daß er fieberte. Die Kühle war wie ein Hauch frischer Luft, der in einen heißen, trockenen Raum dringt.
    »Schließen Sie Ihre Finger um die Platte, sobald Sie dazu in der Lage sind«, sagte der weibliche Leutnant. »Und kommen Sie nicht auf die Idee, etwas Unüberlegtes zu tun. Ich kann die Platte in Sekundenschnelle neutralisieren.«
    Kenlon glaubte es nicht. Ihre eigene Immunität mußte von einem ähnlichen Gerät kommen; wenn sie seine Platte neutralisierte, würde sie selbst den Wirkungen der Kristalle erliegen. Trotz dieser Überzeugung spürte er kein Verlangen, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, solange er keinen festen Plan hatte.
    Diese ganze Sache mußte überdacht werden, bevor er sich zum nächsten Schritt entschloß. Kenlon wußte, daß draußen ein Vogelmensch wartete. Wenn es ihm gelang, diesen mit der Situation vertraut zu machen, ihn zu überzeugen, daß alle Pläne der Vogelmenschen durch den unvorhergesehenen Überfall in Gefahr gerieten…
    Der Gedanke brach ab. Kenlon hatte automatisch die Finger bewegt, und plötzlich fiel alle Niedergeschlagenheit von ihm ab. Seine Hand schloß sich fest um die Metallplatte. Er sah, wie die Frau vor ihm zurückwich, den Blick fest auf sein Gesicht gerichtet, eine Hand um einen Metallstab an ihrem Gurt geschlossen. Sie sagte:
    »Sobald Sie mit Ihrem Mann auf Deck gesprochen haben, werde ich Ihnen ein Kleidungsstück geben, in dessen Stoff das neutralisierende Element eingewebt ist. Sie können es unter Ihrer Uniform tragen. Es besteht kein Grund, Sie unter Druck zu setzen. Uns liegt nichts daran, jemanden auf diesem Schiff unnötigen Schikanen auszusetzen.«
    »Sie machen einen schweren Fehler«, sagte Kenlon. »Ohne die Hilfe der ausgebildeten Besatzung können Sie dieses U-Boot nicht in Betrieb nehmen. Sie …«
    Er brach ab. Die Worte kamen ihm so leicht von den Lippen, daß die Vorstellung, seine Stimmbänder seien noch vor Sekunden gelähmt gewesen, ihm unwirklich erschien. Er hob den Arm, machte einen Schritt. Seine Bewegungen waren leicht und natürlich. Er war frei.
    Mit unsicherer Stimme sagte er: »Ich rate Ihnen dringend, uns das Boot wieder zurückzugeben. Dafür verspreche ich Ihnen, daß ich bereit bin, mit allen,

Weitere Kostenlose Bücher