Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
Vom Netzwerk:
die daran interessiert sind, über einen Angriff auf die Fischmenschen zu sprechen. Mit der Haltung, die Sie jetzt eingenommen haben, werden Sie nichts erreichen.«
    »Es wäre besser, Sie beeilten sich, an Deck zu kommen«, sagte das Mädchen grimmig. »Die Lage dort dürfte sich kaum günstiger gestaltet haben.«
    Ein Blick überzeugte ihn von der Wahrheit ihrer Worte. Durovsky hatte mit seinem Geschütz das Flugboot anvisiert, die Mündung war drohend auf seine Insassen gerichtet.
    Die uniformierten Mädchen kauerten hinter der Reling und hielten Durovsky einen langen Metallstab entgegen. Die Sessa war nicht zu sehen, sie mußte sich in ihre Kabine begeben haben. Durovsky hörte zu, während Kenlon erklärte, was geschehen war. Sein Gesicht wurde immer verblüffter, und er sagte schließlich:
    »Was soll ich tun, Sir – das Geschütz im Stich lassen?«
    Die Frage verwirrte Kenlon. Mit unsicheren Schritten trat er an den Niedergang und rief der Frau zu:
    »Sind Sie immer noch entschlossen, Ihren Plan durchzuführen?«
    Die Antwort kam mit klarer, fester Stimme: »Sagen Sie Ihrem Mann, daß er sich von dem Geschütz entfernen soll. Laden Sie dann meine Helferinnen ein, an Bord zu kommen.«
    Langsam richtete Kenlon sich auf. Er fühlte sich alt und müde. Mit Augen, die kaum etwas sahen, starrte er auf die graue See hinaus, dann hinauf zu dem Berg am Himmel, dessen unteres Ende eine Drittel Meile über ihm schwebte.
    Der aufwärts gerichtete Blick ließ ihn den Vogelmenschen erkennen, den Tedders gemeldet hatte. Der fliegende Mensch kreiste in etwa dreihundert Fuß Höhe und blickte auf die Szene herab. Er schien unentschlossen, schien kein festes Ziel zu haben. Diese Unentschlossenheit ließ Kenlons Hoffnung, daß der andere die dringend benötigte Hilfe bringen könnte, schwinden. Er seufzte und wandte sich seinem Untergebenen zu.
    »Also gut, Durovsky«, sagte er. »Verlassen Sie Ihren Platz am Geschütz.«
    Sekunden später sprangen die uniformierten Mädchen an Bord. Niemand leistete ihnen Widerstand.
     

14
     
    Physisch gesehen, hatte sich an seiner Lage nicht viel geändert. In trostloser Stimmung schlenderte Kenlon an die Reling und starrte auf das Meer hinaus. Halb im Unterbewußtsein nahm er wahr, daß das Flugboot sich langsam von der »Seeschlange« entfernte. Ein einziges uniformiertes Mädchen war auf ihm zurückgeblieben, offensichtlich, um die Sessa auf das Mutterschiff zurückzubringen.
    Kenlon bemerkte auch, daß von den fünf uniformierten Mädchen, die auf das U-Boot gekommen waren, vier unter Deck gingen, während eines zurückblieb, um ihn und Durovsky zu bewachen. Eine Frau, die zwei Männer bewachte! Kenlon lachte kurz auf.
    Seine Überlegungen endeten, als Durovsky sich neben ihm auf die Reling stützte. Der ältere Mann fragte mürrisch: »Wird die große Schwester uns auch unter Deck verfrachten, wo wir ihren Plänen nicht im Wege stehen?«
    Kenlon stöhnte leise. »Sie hat sich großzügig bereit erklärt, mir eine unwürdige Behandlung zu ersparen, indem sie mich mit dieser Metallplatte in der Hand herumspazieren läßt.« Er hob die Hand mit dem Metall in einer unbestimmten Geste und fuhr fort: »Ich kann lernen, wie ein Affe zu grinsen und so dazu beitragen, daß sich die Stimmung der Männer bessert.
    Vielleicht ist es der einzige Weg«, fügte er hoffnungsvoll hinzu, »sie der Wirkung der Kristalle zu entziehen. Ich meine, ein Blick auf mich müßte genügen, sie so lebendig zu machen, daß sie nur den einen Wunsch haben, mir die Nase einzuschlagen. Ich wüßte nicht, wie sie diesem Verlangen offen widerstehen könnten.«
    »Offen gestanden, verspreche ich mir davon nicht viel«, sagte Durovsky nüchtern, »obwohl ich durchaus bereit wäre, meine selten schöne Visage als besonders verführerischen Punchingball zur Verfügung zu stellen.« Er fügte hinzu: »Was glauben Sie, woraus diese Kristalle bestehen?«
    Kenlon beschrieb kurz das Gefühl, das seinen Körper durchflössen hatte. »Ich würde sagen, daß die Kristalle elektrische Impulse ausstrahlen, die auf jene Gehirnnerven wirken, über die den Muskeln Befehle zugeleitet werden.« Grimmig fuhr er fort: »Ich habe das verrückte Gefühl, nur auf die passende Gelegenheit zu warten, um alle Kristalle aufzusammeln und über Bord zu werfen.«
    Durovsky sagte: »Die kleine Dorilee sieht mir nicht aus, als könnte man solche Scherze mit ihr machen. Sie erinnert mich verteufelt an die zweite Frau meines Vaters.«
    »Ich schätze, es

Weitere Kostenlose Bücher