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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Schwester getötet.« Davon war ich überzeugt.
    Â»Das sagen Sie. Er ist kein Feenwesen, und die Male und Spuren an ihrem Körper stammen eindeutig von einem Feenwesen.«
    Das konnte ich nicht bestreiten. Trotzdem – selbst wenn der Lord Master nicht selbst den tödlichen Schlag ausgeführt hatte, war er doch derjenige, der alles inszeniert hatte. Ich kniff die Augen zusammen. Barrons stellte mich auf die Probe, ich hatte nur keine Ahnung, was er mir oder sich damit beweisen wollte. Ich wusste lediglich, was ich tun musste. Es gibt ein Zusammenspiel von Leben und Tod, und dies hier passte da nicht hinein.
    Ich zog die Speerspitze aus dem Stiefel und erstach denRhino-Boy. Barrons lächelte, aber ich wusste nicht, ob er mich wegen meiner Schwäche verhöhnte oder wegen meines Mitgefühls auslachte. Verdammter Kerl. Ich musste mit meinem Gewissen leben.
    Als wir den Friedhof verließen, beging ich den Fehler, zurückzuschauen.
    Das schwarze Gespenst stand mit dunklem, raschelndem Gewand da, die eine Hand auf dem rostigen Tor, und beobachtete mich. Seine Dunkelheit war so intensiv wie die Nacht. Und wie die Nacht hüllte es mich ein und bedrängte mich, liebkoste mich, erkannte mich.
    Ich stieß einen Schrei aus und stolperte über einen niedrigen Grabstein. Barrons hielt mich am Arm fest und bewahrte mich vor einem hässlichen Sturz. »Was ist, Miss Lane – Reue? So bald schon?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Schauen Sie zurück zum Tor«, erwiderte ich dumpf. Das Gespenst war bis jetzt nie aufgetaucht, wenn ich in Begleitung war.
    Barrons drehte sich um, betrachtete forschend den abgeteilten Friedhof, dann wandte er sich an mich. »Was? Ich sehe nichts.«
    Jetzt drehte auch ich mich noch einmal um. Er hatte recht. Der Geist war weg. Natürlich. Das hätte ich wissen müssen. Ich seufzte. »Wahrscheinlich ist mir nur ein bisschen unheimlich, Barrons. Das ist alles. Fahren wir nach Hause. Hier gibt es nichts.«
    Â»Nach Hause, Miss Lane?« In seiner tiefen Stimme schwang ein belustigter Unterton mit.
    Â»Irgendwie muss ich es ja nennen«, gab ich mürrisch zurück. »Man sagt, zu Hause ist dort, wo das Herz ist. Ich glaube, mein Herz liegt auf einem Satinfutter zwei Meter unter der Erde.«
    Er öffnete mir die Wagentür – auf der Fahrerseite. »Sollenwir ein wenig von der jugendlichen Angst zerstreuen, Miss Lane?« Er hielt mir die Schlüssel hin. »Nicht weit von hier gibt es eine Straße, die meilenweit durch einsames Land führt.« Seine dunklen Augen glänzten. »Teuflische Kurven. Kein Verkehr. Wollen Sie ein Stückchen fahren?«
    Meine Augen wurden groß. »Darf ich wirklich?«
    Er strich mir eine Locke aus der Stirn und mich durchlief ein Schauer. Barrons hatte kräftige Hände mit langen, schönen Fingern, und ich denke, sie sind irgendwie elektrisch aufgeladen, denn bei jeder Berührung spüre ich ein unwillkommenes Prickeln. Ich nahm ihm die Schlüssel aus der Hand – ganz vorsichtig, um jeden Hautkontakt zu vermeiden. Falls ihm das auffiel, so ließ er sich nichts anmerken.
    Â»Versuchen Sie, uns nicht umzubringen, Miss Lane.«
    Ich rutschte hinters Steuer. »Viper, SR 10 Coupé, sechs Gänge, V- 10 , 510 PS, 5600 Umdrehungen pro Minute, von 0 auf 100 in 3 , 9 Sekunden«, schwärmte ich selig. Er lachte.
    Ich erhielt uns am Leben. Gerade so.
    Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschen, sich ein Nest zu bauen. Selbst die Obdachlosen suchen sich eine spezielle Parkbank oder einen Fleck unter der Brücke aus und schmücken ihn mit irgendetwas, was sie aus einer Mülltonne gefischt haben und ihnen lieb und teuer geworden ist. Jeder will Geborgenheit, ein warmes, trockenes Plätzchen, und wenn keines zur Verfügung steht, dann schafft man sich Behaglichkeit mit dem, was man hat.
    Ich baute mir mein Nest im Erdgeschoss des BB&B. Ich stellte die Möbel um, verstaute eine langweilige braune Tagesdecke im Schrank und ersetzte sie durch eine gelbe Seidendecke, brachte nach Pfirsich und Vanille duftendeKerzen aus meinem Schlafzimmer herunter, schloss mein neues SoundDock hinter der Ladentheke an und suchte eine Liste mit fröhlichen Songs heraus, schließlich stellte ich noch Fotos meiner Familie auf den Fernseher meiner Vorgängerin.
    MacKayla Lane ist hier!, sagten all diese Dinge.
    Feenobjekt-Detektor und Monsterkillerin bei

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