Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Schulveranstaltungen besuchte.

    Â»Wenn du fluchen willst, Dani«, erklärte ich, »dann mach das woanders.«
    Â»Geh zum Teufel«, gab sie zurück.
    Â»Sehr reif, ich muss schon sagen«, erwiderte ich, ohne von der Zeitung aufzusehen. »Mit Flüchen zu zeigen, dass man erwachsen sein will. Da bist du wie eine Trillion anderer Teenager. Lass dir was Originelleres einfallen.« Zu Hause hatte ich selten mehr als die Sonntagszeitung gelesen und da hauptsächlich den Lifestyle- und Modeteil. Waren immer schon so grausame Verbrechen verübt worden und ich hatte nur nichts davon mitbekommen? War ich so blind gewesen?
    Dani schob ihr Rad zur Tür herein. »Ich muss nichts Originelles tun, ich bin originell.« Sie zögerte. »Also, was geht da hinter dem Haus vor sich?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Du meinst die Autos? Keinen Schimmer.« Ich hatte nicht vor, jemandem, der in der Sidhe -Seher-Gemeinde einen Platz hatte, einzugestehen, dass ich ein Feenheiligtum gestohlen hatte und danach sechzehn Menschen in den sicheren Tod gestolpert waren. Ich hatte Bücher über übersinnliche Phänomene gelesen und es schien eine goldene Regel zu geben: Schade keinem Unwissenden. Und Normalsterbliche scheinen allgemein im Zustand der Unwissenheit zu verharren – eine Ironie, die der Zeitungsartikel nur noch unterstrich.
    Â»Nein. Ich meine das angenagte Grug da draußen.«
    Â»Grug?«
    Sie beschrieb das Wesen – das, was noch davon übrig war. »Ich habe diese Dinger Rhino-Boys getauft.« Ich legte die Zeitung weg. »Es ist da draußen – halb aufgefressen?«
    Sie nickte und ihre Lippen zuckten. »Rhino-Boys – das ist einleuchtend. Sie sind grau, klobig und geben diese eigenartig kehligen Geräusche von sich.«
    Â»Ist Grug der richtige Name für diese Kaste der Unseelie?« War das wahres Sidhe -Seher-Wissen? Ich gierte danach. Ich brauchte Erklärungen, Regeln und ganz besonders jemanden, der mein Leben in die Hand nahm und ihm einen Sinn gab. Ich brauchte einen Sidhe -Seherinnen-Leitfaden.
    Â»Wir wissen nicht viel über die Unseelie. Wir nennen sie einfach so. Dein Name für sie gefällt mir besser. Wirst du ihm den Gnadenstoß geben, oder macht es dich an, sie zu quälen? Was hast du mit den anderen Körperteilen gemacht? Hast du sie eingeweckt und bewahrst sie in Gläsern auf oder so?« Dani ließ den Blick schweifen, suchte nach den Gläsern. Ihre Haltung übermittelte zwei Botschaften gleichzeitig: »Ich langweile mich tödlich« und »Hey, wie cool«.
    Â»O Gott, du denkst, ich  … Nein, Dani, es macht mich nicht an, sie zu quälen! Ich wusste nicht, dass es da draußen ist.« Mich beunruhigte immens, dass sich etwas, was groß und schlecht genug war, um ein Unseelie zu fressen, ganz in der Nähe herumtrieb und ich nichts davon gemerkt hatte. Noch mehr beunruhigte mich, dass mich Dani für so pervers hielt. Von welchen Vorbildern war sie umgeben? Woher hatte sie ihre Vorstellungen? Aus dem Fernsehen? Von Videospielen? Die heutigen Kinder scheinen gefährlich leicht zu beeindrucken und unempfindlich zu sein, als hätte ihr Leben Comicheft-Dimensionen und demzufolge auch die Bedeutung von Comicfiguren – oder eben überhaupt keine Bedeutung. Wenn ich noch ein einziges Mal von einer Horde Halbwüchsiger lesen musste, die Obdachlose totschlugen und sagten: Keine Ahnung, warum wir das gemacht haben – es war wie … hey, Sie wissen schon … wie dieses Internetspiel, dann würde ich Menschen mit meinem Speer erstechen – goldene Regel hin oder her. »Hast du es getötet?«, fragte ich.
    Â»Womit?« Sie schob eine schlanke Hüfte nach vorn. »Siehst du ein Schwert unter dieser Uniform? Oder festgeschnallt an meinem Rad?«
    Â»Ein Schwert?« Ich blinzelte. Sicherlich sprach sie nicht von dem Schwert. »Du meinst das Seelie-Heiligtum, das Schwert des Lichts, oder?« Ich hatte bei meinen Recherchen darüber gelesen; es war die einzige andere Waffe, mit der man Feenwesen töten konnte. »Hast du damit die siebenundvierzig Toten gemacht? Du hast es?«
    Sie bedachte mich mit einem hochnäsigen Blick.
    Â»Wie, um alles in der Welt, bist du daran gekommen?« In dem letzten Buch, das ich gelesen hatte, stand, dass die Seelie-Königin persönlich dieses Schwert in Verwahrung hatte!
    Die

Weitere Kostenlose Bücher