Im Rhythmus der Leidneschaft
brutal wie ein Pistolenschuss, und er fragte sich, was zum Teufel er da machte. Er hatte noch nicht einmal den Hintergrund dieser Frau überprüft.
„Was?“ Sie streichelte seinen Nacken und schmiegte sich erneut an ihn.
„Das ist die Küstenpatrouille.“ Das Schlimmste, was ihm passieren konnte, während er gerade eine Frau an sich drückte, die möglicherweise die Komplizin eines Drogenhändlers war. „Die Coast Guard.“
Lacey blinzelte. Noch leicht berauscht von der intensiven Lust, die sie gerade empfunden hatte, fiel es ihr schwer, irgendetwas anderes wahrzunehmen. Ein Boot war da draußen auf dem Meer. Ein Boot mit einem Suchscheinwerfer. Es glitt langsam am Ufer entlang und passierte gerade die Stelle, an der sie sich befanden.
Sie hatte alles über Bord geworfen, Vorsicht, Vernunft, Schamgefühl – und er machte sich Sorgen wegen der Coast Guard?
„Was werden die schon tun, wegen eines Liebespärchens am Strand?“ Sie streichelte Damons Wange, in der Hoffnung, er würde wieder sie anschauen, anstatt sich den Hals nach diesem Boot zu verrenken.
„Verdammt. Verdammt.“
Er packte sie fester und lief los, zwischen Palmen und Büschen hindurch, während der Scheinwerfer immer wieder in ihre Richtung zielte.
Er hielt ihre Schenkel mit eisernem Griff. Ihr Gewicht schien kein Problem für ihn zu sein, denn er schaffte es in Rekordzeit hinauf zur Bar.
„Mein Laptop“, protestierte sie. „Alle meine Sachen sind noch dort unten.“
Sie hatte nicht einmal Schuhe an.
„Ich hole sie, wenn die Patrouille weg ist.“
Er schien nicht einmal außer Atem zu sein, dabei wog sie immerhin fünfundfünfzig Kilo – vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Erstaunlich …
„Warum diese Eile?“ Mittlerweile begann sie wieder klar zu sehen. Was um Himmels willen tat sie da? Sie hatte die Beine um einen Mann geschlungen, von dem sie nichts wusste, außer dass er wahnsinnig gut küsste und vor der Militärpolizei weglief.
„Nicht dass da irgendwelche übereifrigen Matrosen anfangen, uns überflüssige Fragen zu stellen.“
„Aber wir haben doch nichts Schlimmes getan.“ Nun ja, es gab so etwas wie unsittliches Verhalten oder Erregung öffentlichen Ärgernisses. Sie löste die Beine von Damons Körper, kurz bevor sie den Parkplatz neben dem Café Rosita erreichten. Ein paar Taxifahrer standen herum und rauchten, doch keiner schien Notiz von ihnen zu nehmen.
„Sie vielleicht nicht.“ Er starrte missmutig zu dem Boot hinaus.
„Oh nein!“ Sie löste sich hastig von ihm. „Sie handeln mit Drogen.“
Sein Kopf fuhr herum. Jetzt hatte sie seine ganze Aufmerksamkeit.
„Verdammt, nein.“ Einer seiner Mundwinkel zuckte. „Ich arbeite mit denen zusammen, und ich würde nie wieder eine ruhige Minute haben, sollen die mich nachts am Strand mit einer Frau erwischen.“
„Sie gehören zur Coast Guard?“ Lacey musterte ihn. Das kurz geschnittene Haar passte, die Shorts und das geschmacklose Hemd nicht.
„Lieutenant Damon Craig, zu Ihren Diensten.“ Er hielt ihr kurz einen Militärausweis unter die Nase und zog sie in den Schatten einer Kokospalme. „Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe. Die Küstenwache würde natürlich nie ein knutschendes Pärchen anzeigen, aber wenn sie wüssten, dass ich es bin …“ Er hob die Schultern und lächelte schief. „Die Jungs können einem das Leben ganz schön schwer machen.“
Lacey war schrecklich erleichtert. Er war keiner von den Bösen. „Sie gehören also zum Militär.“ Endlich wusste sie, womit er seine Brötchen verdiente. Sie begann schon im Geist, sein Datenprofil zusammenzustellen. Lieutenant der Küstenwache, bester Küsser der Welt, sucht … was? Ein heißes Date am Strand mit einer völlig Fremden? Erwartete er eine Fortsetzung nach diesem unglaublichen Kuss? Sie war ziemlich außer sich gewesen nach dem Erlebnis mit Nicholas Castine. Deshalb hatte sie sich vermutlich bei ihrer Begegnung mit Damon nicht mehr im Griff gehabt. Sie hatte sich von ihrem Verlangen überwältigen lassen.
Und sie wollte mehr. Sie konnte sich kaum beherrschen gegenüber diesem Mann, dem ersten, den sie geküsst hatte seit sehr langer Zeit.
„Bei Borinquen, das ist ganz in der Nähe, gibt es einen kleinen Militärflugplatz. Dort bin ich stationiert.“ Er deutete mit dem Daumen in die Richtung. „Ich hole nur Ihre Sachen, dann bringe ich Sie zu Ihrem Hotel.“
Lacey brachte kein Wort heraus. Fast hätte sie an einem öffentlichen Strand mit einem völlig Fremden
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