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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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auszubreiten.
    Susannah seufzte voller Sehnsucht, dann wurde ihr bewusst, dass sie wieder einmal in erotischen Tagträumen von J. D. versunken war, und sie riss sich zusammen.
    Die Scheidung zog sich hin, und als Susannah das erste Mal seit ihrer Abreise aus Bayou Banner mit J. D. telefonierte, lebte sie bereits acht Monate in New York.
    „Komm nach Hause, Susannah“, bat er ohne Einleitung. „Komm jetzt gleich. Noch heute. Wir müssen miteinander reden.“
    Sie war so überrascht, dass sie einen Moment nicht wusste, was sie sagen sollte. „Nach dem, was du getan hast, gibt es nichts mehr zu reden“, brachte sie schließlich heraus.
    „Ich habe nicht mit ihr geschlafen.“
    „Lügner.“
    „Hör mir doch zu, Sweetheart.“
    Beim heiseren Klang seiner Stimme spürte sie, wie ihre Entschlossenheit ins Wanken geriet. „Sind deine Freunde noch in unserem Haus?“
    Er atmete tief durch. „Das sind nicht meine Freunde.“
    „Wenigstens das hast du mittlerweile erkannt.“
    „Ich werfe sie alle raus.“
    Also waren sie noch dort. Genau das hatte sie zwar erwartet, trotzdem war sie enttäuscht.„Alles leere Versprechungen. Und nein, ich werde nicht zu dir kommen.“ Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt, weil sie auch nur eine Sekunde lang dazu bereit gewesen war, einzulenken.
    „Tu’s unseretwegen. Wirf all die Jahre, die wir zusammen hatten, nicht einfach weg. Wir brauchen uns ja nicht im Haus zu treffen, dann siehst du niemanden von ihnen. Komm auf mein Schiff, komm auf die ‚Alabama‘.“ Er schwieg einen Moment, dann sagte er leise: „Nur wir zwei. Keine Anwälte, niemand aus der Musikbranche. In zwei Stunden gibt es einen Direktflug, dann wärst du heute Abend um sieben in Bayou Blair und könntest um acht auf dem Schiff sein. Du weißt selbst, dass wir uns nicht scheiden lassen können.“
    Das war typisch J. D., wenn es nach ihm ginge, genügte ein einziges Wort, um alle Pläne zu ändern. Trotzdem merkte Susannah, dass sie schon fast wieder bereit war, nachzugeben. „Ich kann nicht.“
    „Du musst, Susannah. Du bist meine Frau.“
    Aus seinem Mund klang das wie das beste Argument der Welt.
    „Sag Ja.“
    Sie konnte nicht anders, es war, als stünde sie unter Zwang. „Ja.“
    „Um acht auf der ‚Alabama‘“, wiederholte er rasch und legte auf, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Während der nächsten Stunden blickte sie fast ständig auf die Uhr, bis die Abflugzeit des Flugzeugs verstrichen war. Dann rief sie ihren Anwalt an und erklärte ihm die Situation.
    Er versprach, sich mit J. D. in Verbindung zu setzen. Es dauerte nicht lange, bis er sich wieder meldete und berichtete, J. D. habe jetzt verstanden, dass sie nie wieder zu ihm zurückkehren werde. Er sei mit den Bedingungen der Scheidung einverstanden, werde alle Papiere unterschreiben und das Haus räumen.
    Susannah atmete auf, zog sich um und fuhr ins Restaurant.
    „Susannah, jetzt bist du berühmter als dein zukünftiger Exmann.“ Scherzhaft stieß Ellie sie an, strich über ihr schwarzes Cocktailkleid und sah sich in Susannahs Restaurant um. „Und jeden Moment kann dein Anwalt anrufen, um dir mitzuteilen, dass J. D. die Scheidungspapiere unterschrieben hat.“
    „Vergiss nicht, dass deine Marktforschungsagentur genauso erfolgreich ist. Ohne dich und Joe wäre nichts von alledem hier Wirklichkeit geworden.“ Voller Stolz blickte Susannah sich in ihrem gemütlichen kleinen Restaurant um. In dem Moment klingelte das Telefon, und sie zuckte zusammen. Einer ihrer Angestellten ging ran, winkte ihr aber sofort zu. „Für dich!“, rief er, und sie nahm mit klopfendem Herzen den Telefonhörer entgegen. Sie hoffte, ihr Anwalt würde ihr mitteilen, dass alles erledigt sei, doch nachdem sie sich gemeldet hatte, wurde am anderen Ende aufgelegt. Das war schon das zweite Mal an diesem Abend, und sie überlegte, ob es J. D. war.
    Ein Glück, dass ich nicht zu ihm auf die „Alabama“ gefahren bin, dachte sie. Sobald ihr Anwalt sich gemeldet hatte, wollte sie ihren zukünftigen Exmann aus ihren Fantasien vertreiben, indem sie mit Joe O’Grady schlief.
    „Ich kann’s kaum erwarten, Tara Jones singen zu hören.“ Ellie deutete mit einem Kopfnicken zur kleinen Bühne.
    Susannah riss sich aus ihren Gedanken. Es war der erste Live-Auftritt im Restaurant. „Geht mir genauso“, stimmte sie zu und räusperte sich. „Ab und zu tritt Tara ganz bewusst in kleinerem Rahmen auf, weil sie da die Reaktion des Publikums stärker

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