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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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dann kann ich ihm den Hals umdrehen.“ Für das, was er aus seinem und ihrem Leben gemacht hatte, verdiente er Schlimmeres als den Tod.
    „Wie du meinst. Dein anderer Anrufer ist übrigens der Mann, den du in New York kennengelernt hast. Auch ihn habe ich in meiner Kristallkugel gesehen, daher lasse ich dich jetzt auflegen.“
    Susannah konnte sich die Frage nicht verkneifen: „Sie besitzen tatsächlich eine richtige Kristallkugel?“
    „Die hatte ich, aber sie ist zerbrochen.“ Mama Ambrosia klang bedrückt. „Jetzt habe ich eine aus Plastik, aber keine Sorge, die funktioniert genauso gut. Und jetzt nimm Joes Anruf an, meine Liebe.“
    Verblüfft schwieg Susannah. Woher kannte Mama Ambrosia Joes Namen? Schnell hatte sie eine Erklärung. Es war gut möglich, dass Ellie ihn ihr bei der Beerdigung verraten hatte. Seufzend nahm sie den anderen Anruf an. „Hallo?“
    „Denkst du gerade an mich?“
    „Joe! Du bist es wirklich.“
    „Mit wem hattest du denn gerechnet?“
    Mit J. D. Hastig verdrängte sie die Gedanken ans Jenseits und an Wahrsagerei. „Ich weiß nicht.“ Joe war ein Mensch aus Fleisch und Blut, und seine Beharrlichkeit beeindruckte sie. „Wo bist du?“ Seine Stimme klang so deutlich, als stünde er im Nebenzimmer.
    „Zu Hause. Ich komme gerade von deinem Restaurant. Tara singt heute, und alle Tische sind besetzt. Alles läuft blendend.“ Er seufzte. „Was hältst du davon, wenn ich morgen zu dir komme? Ellie hat mir ihren Schlüssel gegeben, falls ich spät in der Nacht ankomme. Sie sagt, es gibt Direktflüge, die mich in zwei Stunden nach Bayou Blair bringen.“
    Ellie versuchte also immer noch sie zu verkuppeln. Sofort musste Susannah wieder an J. D. denken. Als ihr klar wurde, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war, umfasste sie den Telefonhörer fester. „Entschuldige.“ Sie stellte das Gespräch mit Joe auf Lautsprecher, damit sie den Hörer weglegen und Brandy trinken konnte. „Was sagtest du gerade?“
    „Ich sagte, dass ich mir Sorgen um dich mache.“ Er zögerte. „Wie viel … trinkst du, wenn ich fragen darf?“
    Susannah beugte sich dichter zum Telefon. „Nur etwas Brandy. Wieso?“
    „Du klingst … so seltsam.“
    „Das liegt bestimmt daran, dass ich den Lautsprecher angestellt habe.“ Auf Joes unwilligen Seufzer hin räusperte sie sich. „Tut mir leid, es fällt mir nicht leicht, hier zu sein. Ich …“
    „Dann komm zurück. Oder lass mich zu dir kommen. Ich möchte dich im Arm halten, Susannah.“
    „Ich weiß“, sagte sie, aber sie wollte allein sein. Sie dachte an J. D. und an ihre Eltern und daran, dass sie ihn genauso unvermittelt verloren hatte wie die beiden. Es kam ihr vor, als wäre Banner Manor voller Gespenster.
    „Wenn du wirklich nicht möchtest, dass ich zu dir komme, dann würde ich gern Taras Angebot annehmen. Sie hat mich gefragt, ob ich mit ihr nach Chicago fahre. In aller Freundschaft natürlich. Sie hofft, dass ich ihr bei ihren Verhandlungen zu einem besseren Vertrag verhelfen kann.“
    „Das ist lieb von dir.“
    „Aber?“
    „Oh, ich vermisse dich wirklich, Joe“, gab sie zu. Verdammt, Ellie hatte recht. Sie musste sich von der Vergangenheit lösen. J. D. würde nie zu ihr zurückkehren, was auch immer Mama Ambrosia erzählte. „Hast du schon gehört, dass die letzte CD von J. D. tatsächlich für diesen Musikpreis nominiert ist?“, fragte sie, und als er bejahte, wollte sie wissen: „Kommst du zur Preisverleihung?“
    „Ganz bestimmt. Meine Taschen stehen gepackt vor der Tür, und ich wünschte, du würdest mich bei dir haben wollen. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich dich vor mir, Susannah. Ich liebe deinen Körper, deine Augen und das Gefühl, wenn du die Arme um meinen Nacken legst. Ich stelle mir vor, deine Beine würden sich an meine pressen und …“
    Schuldbewusst schluckte sie. „Ich weiß, Joe.“
    „Nein, das tust du nicht.“ Entnervt seufzte er. „Gib uns eine Chance, mehr verlange ich ja nicht. Ich weiß doch, dass du mich auch begehrst, genau wie ich dich.“ Er sprach immer schneller. „Deine Lippen sind so heiß. Ich kann es kaum erwarten, deinen süßen Mund mit meiner Zunge zu erobern. Ich will …“
    Er atmete tief durch und schwieg einen Moment. „Er ist nicht mehr da, Susannah“, sagte er dann. „Ich will dich nicht verletzen, aber du wolltest dich ohnehin von ihm trennen. Den Großteil des Jahres warst du schon nicht mehr mit ihm zusammen. Mir ist klar, dass du trauerst, aber du

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