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Im Schatten der Akazie

Im Schatten der Akazie

Titel: Im Schatten der Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Verstoßung einer Großen Gemahlin nicht zu.«
    »Bestimmt etwa eine Frau das Gesetz?« fragte Hattuschili schroff. »Diese Iset und ihre Wünsche sind mir einerlei.
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    Ramses hat sie nur geheiratet, weil Nefertari starb, eine wahre Königin, die entscheidend zum Zustandekommen des Friedens beigetragen hat. Iset zählt nicht. Um unser Bündnis endgültig zu besiegeln, muß sich Ramses mit einer Hethiterin vermählen.«
    »Vielleicht könnte eure Tochter seine zweite Gemahlin werden und …«
    »Sie wird Königin von Ägypten oder …«
    Hattuschili hielt inne, als erschrecke er selbst über die Worte, die er aussprechen wollte.
    »Warum weigert sich Ramses so hartnäckig, unseren Vorschlag anzunehmen?« fragte die Königin in versöhnlichem Ton.
    »Weil ein Pharao seine Große Gemahlin nicht verstößt. Das ist wider die Gesetze der Maat.«
    »Wird er bei dieser Haltung bleiben?«
    »Das befürchte ich, Majestät.«
    »Ist sich Ramses über die Folgen seiner Unnachgiebigkeit im klaren?«
    »Ramses bemüht sich nur um eins: zu tun, was Rechtens ist.«
    Hattuschili erhob sich.
    »Die Unterredung ist zu Ende. Bestelle meinem Bruder, dem Pharao: Entweder er legt so schnell wie möglich den Tag seiner Eheschließung mit meiner Tochter fest, oder es gibt Krieg.«
    86

    ZWÖLF
    MENI LITT UNTER Rückenschmerzen, hatte aber keine Z
    A eit, sich massieren zu lassen. Als ob die Bürde seiner Arbeit nicht schon ausreichte, mußte er auch noch Kha bei der Vorbereitung des zweiten Erneuerungsfestes zur Hand gehen.
    Sich auf seine vortreffliche Gesundheit berufend, wollte Ramses den Ablauf der Feierlichkeiten verändern, sein erstgeborener Sohn pochte indes auf die Einhaltung der überlieferten Regeln.
    Die Strenge des Prinzen gefiel Ameni, und er hätte sich gern mit ihm über die alten Schriften unterhalten, doch die täglichen Obliegenheiten lasteten zu schwer auf dem Obersten Schreiber und Sandalenträger des Pharaos, so daß er diesem Vergnügen entsagen mußte.
    Nach einer Versammlung des Großen Rates, in deren Verlauf Ramses das Anpflanzen zahlreicher Bäume in den Provinzen des Südens angeordnet und den für die Instandsetzung der Dämme Verantwortlichen getadelt hatte, weil er dem vorgesehenen Zeitplan gegenüber in Verzug geraten war, schlenderte Ameni mit dem König durch den Garten des Palastes.
    »Majestät, hast du Nachricht von Acha?«
    »Er ist wohlbehalten in Hattuscha eingetroffen.«

    •
»Es wird nicht leicht sein, Hattuschili zum Aufgeben zu überreden.«
    »Hat Acha nicht schon viele heldenhafte Taten vollbracht?«
    »Dieses Mal ist sein Handlungsspielraum recht gering.«
    »Was hast du mir so Vertrauliches zu erzählen, daß die Mitglieder des Großen Rates es nicht hören durften?«
    87

    »Zunächst geht es um Moses und dann noch um ein unvorhergesehenes Ereignis.«
    »Um Moses?«
    »Er befindet sich mit seinen Hebräern in einer schlimmen Lage. Alle haben vor ihnen Angst, sie müssen sich Schritt für Schritt durchkämpfen, um zu überleben. Wir könnten eingreifen, dann wäre das Problem schnell gelöst. Aber es handelt sich um Moses, unseren Freund aus Kindertagen, und ich weiß, daß du dem Schicksal seinen Lauf lassen willst.«
    »Weshalb wirfst du die Frage auf, wenn du die Antwort ohnehin kennst?«
    »Unsere Wüstenjäger werden wachsam bleiben, aber was beschließt du für den Fall, daß die Hebräer wieder nach Ägypten wollen?«
    »Bis sie zurückkehren, werden sowohl Moses als auch ich nicht mehr von dieser Welt sein. Und das unvorhergesehene Ereignis?«
    »Die Lieferung von Olibanum, die wir erwartet haben, wird nicht eintreffen.«
    »Aus welchem Grund, Ameni?«
    »Ich habe ein langes Sendschreiben des phönizischen Händlers erhalten. Die Bäume waren bereits durch irgendeine Krankheit geschwächt und sind jetzt noch von einem heftigen Hagelschlag heimgesucht worden. In diesem Jahr kann kein Harz mehr eingesammelt werden.«
    »Ist so ein Unglück früher schon einmal vorgekommen?«
    »Ich habe in den Archiven nachgesehen und kann dir versiehern, daß es derlei schon gegeben hat. Erfreulicherweise geschieht es nur sehr selten.«
    »Verfügen wir über ausreichende Vorräte?«
    »Wir müssen den Tempeln keine Einschränkungen auferlegen. Ich habe allerdings die phönizischen Händler 88

    bereits angewiesen, uns den nächsten Ertrag so früh wie möglich zu schicken, damit wir unsere Bestände wieder auffüllen können.«

    Raia frohlockte. Er, der sonst einen klaren Kopf zu bewahren

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