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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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nicht derjenige bist, dem sie sich anvertraut“, stichelte Kira
und ich drehte mich auf dem Absatz um und lief fort. Ich hatte genug gehört.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und es gab Tausende Gründe dafür. Meine
Hand glitt zur Türklinke der größten Flügeltür, drückte sie nieder und ich
huschte aus der Villa. Draußen an der frischen Luft sah ich zunächst einmal,
dass es später Nachmittag war. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo genau
ich mich befand, sodass mir der Ausweg, einfach zu meinem Haus zu laufen, schon
einmal verwehrt war. Als ich mich genauer mit diesem Gedanken auseinandersetzte,
kam ich zu dem Schluss, dass ich im Grunde genommen vollkommen aufgeschmissen war.
Ohne einen von der Familie Phynix würde ich mich im umliegenden Wald vermutlich
hoffnungslos verlaufen. Mein Blick wanderte zum Anfahrtsweg, der komplett aus
Kieselsteinen bestand. Ich konnte ihm folgen, allerdings schlängelte er sich
ein gutes Stück durch den Wald und wann und wo er auf eine größere Straße
treffen würde, das wollte ich lieber nicht auf die harte Tour herausfinden. Es
war frustrierend.
     
    Das seltsame Gefühl wurde ohne Vorwarnung stärker und
injizierte das Gift der Angst in mein Blut. Ich sah mich um, konnte aber nichts
entdecken und erwartete auch nichts anderes. Ich war nur ein Mensch, der gegen
eine Art Magier oder Engel oder was auch immer anging. Natürlich konnte er oder
sie meine unterlegenen Sinne täuschen. Im Zwiespalt, ob ich wieder in die Villa
gehen oder tiefer in den Wald laufen sollte, sah ich ein wenig verunsichert
umher, den Reflex nicht ganz abstellen könnend, die Ursache für mein Unbehagen
zu suchen.
    „Leyla“, kam es schräg hinter mir und ich zuckte
zusammen. „Was machst du hier?“ Es war – wie nicht anders zu erwarten war –
Ayden.
    „Keine weiteren Umstände machen“, erwiderte ich ein
wenig zickiger als beabsichtigt. Der Schwarzhaarige trat in mein Blickfeld und
musterte mich kritisch und fragend. Ich wandte mich nur ab.
    „Du hast die Unterhaltung im Wohnzimmer mit angehört,
habe ich recht?“, schloss der junge Phynix messerscharf aus den wenigen
Indizien, die ich ihm unwissentlich gegeben hatte und ich verfluchte aufs Neue
seine aufmerksame Art. Mein darauffolgendes Schweigen war ihm Antwort genug.
„Hör mir bitte zu“, bat Ayden ruhig, fasste meine Schultern und bat mich mit
seinem Blick, ihn anzusehen. Ich tat es, wenn auch widerwillig.
    „Meine Worte ... waren schlecht gewählt. Aber du wirst
doch wohl einsehen, dass es unerträglich für mich ist, dir nicht helfen zu
können.“
    „Nein, das kann ich nicht, weil ich mir beim besten
Willen nicht denken kann, warum dich das so fertigmachen sollte“, giftete ich. Ayden
machte ein gequältes Gesicht.
    „Weil ich dich liebe!“, kam es dann von seinen Lippen
und in mir wurde alles taub. Ich starrte ihn an wie ein Wesen aus einer anderen
Welt, während der Inhalt seiner Worte langsam bis in jede noch so kleine Ritze
meines Bewusstseins drang. Seine Hand strich mir sanft über meine Wange und
sein Blick bohrte sich eindringlich in meinen hinein. Ich wusste nicht, was ich
sagen sollte. Ein Scherz war das jedenfalls nicht gewesen, dafür sah er mich zu
ernst, zu gefühlvoll an. Aber was sollte ich auch schon erwidern? ‚Ich liebe
dich auch‘? Ich war mir ja noch nicht einmal sicher, ob dem wirklich so war.
Gleichzeitig war ich wütend über mich selbst, weil mich dieser einfache Satz so
sehr aus der Fassung brachte. Einfach? Nein, er war ganz und gar nicht einfach
und das Schlimmste an ihm war: Mir war seine Bedeutung nicht voll und ganz
klar, dessen war ich mir bewusst. Wie auch, wenn ich in einer Familie groß
geworden war, die sich mehr um das Einkommen scherte, als um soziale
Verbindungen, die aus puren Gefühlen heraus gebildet wurden und nicht aus
Profitsucht? Sicherlich mochte das bei meinen leiblichen Eltern nicht so
gewesen sein, aber daran konnte ich mich ja nicht erinnern ...
    „Du musst darauf nicht antworten“, meinte Ayden
schließlich und ließ seine Hände wieder sinken. „Aber ... ich fand es war an
der Zeit, dass du es weißt ... da du es ja offensichtlich noch nicht selbst
gesehen hast.“
    „Ich ... wie lange?“, brachte ich endlich wieder Töne
über meine Lippen.
    „Wie lange, das weiß ich selber nicht so genau, aber
spielt das denn eine Rolle?“, hielt der Schwarzhaarige mit einem verlegenen
Lächeln dagegen.
    „Nun ... nein“, gab ich dann mit erhitzten

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