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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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bereit, es mit dieser Anzahl von
Gegnern aufzunehmen. Du bist noch nicht stark genug“, antwortete der Weiße
ebenfalls unzufrieden.
    „Und wie soll ich das ändern? Falls du es vergessen
hast, bist DU derjenige, der meine Kräfte steuern kann!“, gab ich verzweifelt
zurück.
    „Nein. Ich helfe dir, aber das geht nur in einem
gewissen Maß. Diese Grenze ist unter anderem der Grund, weshalb du noch immer
relativ schwach bist. DU musst deine Kräfte einsetzen wollen , und zwar
von ganzem Herzen. Du musst sie erwecken, um sie einsetzen zu können. Aber in
deiner Angst, etwas Unmenschliches zu sein, unterdrückst du sie nur. Verstehst
du, was das Problem ist?“, widersprach das Wesen eindringlich, woraufhin ich
ihn nur fragend ansah. „Du verleugnest dich selbst! Du willst dich zum Wohle
deines bisherigen Lebens, das du ohnehin nicht mehr zurückbekommen kannst, als
etwas ausgeben, was du nicht bist! Wenn du dich und deine Kräfte wirklich von
Herzen akzeptieren würdest, würdest du auch auf die volle Kraft in dir
zurückgreifen können. Bedenke: So und nur so wirst du deine Vampire in Zukunft
retten können. Das heißt, wenn du hier jemals wieder herauskommst.“
    „Wo heraus?“, wollte ich verwirrt wissen und wurde als
Antwort von dem Wolf in mein Bewusstsein geschoben ...
    Das Erste, was ich wieder wahrnahm, war mein Tastsinn.
Ich fühlte blankes, kaltes Metall an meinen Hand- und Fußgelenken, dem
unterschiedlichen Druck zur Folge wohl eine Kette.
    Sie
schnitt stark in mein Fleisch und sie zerrte irgendwie an meinem kompletten
Körper.
    „Verzeichne erhöhte Aktivität“, hörte ich eine
weibliche Stimme sagen und mit einem Mal war ich hellwach und ich schlug meine
Augen auf. Zu meinem Entsetzen bekam ich das zu sehen, was ich erwartete: Ich
war in der großen, gläsernen Kugel – jedoch nicht mit der Flüssigkeit gefüllt,
wie in meinen Erinnerungen – durch die ich mehrere Menschen mit weißen Kitteln
sehen konnte, die an unzähligen hochmodernen Geräten oder Apparaturen standen
und arbeiteten oder von einem Arbeitsplatz zum anderen huschten. Alle bis auf
einen, der auf die Kugel zuschritt, in der ich an den Ketten hing wie
gekreuzigt. Ohne die seltsame Flüssigkeit war ich endlich in der Lage, den Mann
richtig zu sehen, der dort auf mich zukam und der mein Leben ohne Zweifel in
diesen Albtraum verwandelt hatte. Er war groß, muskulös und seine Gesichtszüge
waren hart und gröber als die von Ayden. Lange, leicht gewellte weiße Haare
umrahmten sein Gesicht und hingen ihm in die blutroten Augen.
    Ein Albino? ,
schoss es mir unwillkürlich durch den Kopf, als ich bemerkte, dass ein großer
Teil der Haare eine fleischige Narbe auf seiner Wange nur unzureichend verdeckte.
Die bleiche, dünne Haut, durch die man stellenweise die feinen, blauen
Blutgefäße durchschimmern sehen konnte, wirkte trotz allem gesund und weich.
Der Mann schien ein Inbegriff der Widersprüche zu sein. Manch eine Frau würde
ihn vielleicht sogar trotz seines ausgefallenen Äußeren als schön bezeichnen,
für mich hatte seine Erscheinung allerdings eher den Effekt eines roten Tuchs
vor einem Bullen. Wut und Hass stiegen bei seinem Anblick in mir auf, die von
den Schmerzen, die allmählich durch die Ketten von meinen Gelenken aufkamen,
nur geschürt wurden.
    „Du bist ganz schön vom rechten Weg abgekommen“,
kommentierte der Mann und seine Stimme durchzuckte mich wie ein Blitz. Diese
verhasste Stimme aus der Vergangenheit, der Mann, der den Befehl gab, mich von
meinen leiblichen Eltern zu trennen und sie zu töten, nachdem meine Mutter mich
einmal besucht hatte.
    „Das finde ich überhaupt nicht“, fauchte ich mit
verengten Augen.
    „Du bist die ultimative Waffe gegen diese untoten
Monster namens Vampire. Und was machst du? Du tötest deine Brüder und
Schwestern, um eben jene verabscheuungswürdigen Wesen zu beschützen“, fuhr der
Mann ungehalten fort.
    „Sie sind keine verabscheuungswürdigen Wesen, du bist
eins!!!“, wetterte ich und zog instinktiv an den Ketten. Nichts hätte ich
lieber getan, als diesem Mann an die Gurgel zu springen, aber das Metall gab
meinen kläglichen Versuchen keine Chance. Ich war nach wie vor gefesselt.
    „Herrje ...“, schüttelte der Mann seufzend den Kopf.
„Du hast eindeutig zu viel Freiheiten genossen. Ich war zu nachsichtig mit dir,
das sehe ich ein, aber glaube mir, diesen Fehler begehe ich nicht noch mal.
Ivy“, sprach er eine Frau in befehlendem Tonfall an.
    „Ja, Sir?“,

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