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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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diesen Typen
überlassen? Selbst wenn du es gewollt hättest, wäre ich dazwischen
gegangen und hätte dich da rausgeholt“, erwiderte Ayden nur ernst.
    „Als ob ich so etwas wollen würde … ich bin meines
Wissens noch nicht zum Masochisten mutiert“, grummelte ich und biss wieder von
meinem Burger ab.
    „Deines Wissens“, grinste der andere nur, was mich
dazu veranlasste, ihn wütend anzustarren, woraufhin er abwehrend die Hände hob.
„Okay, okay, du bist kein Masochist.“ Ich legte den kläglichen Rest des
McChicken zur Seite und musterte ihn wütend.
    „Das hört sich so an, als ob du davon ausgehst, dass
ich einer wäre“, sagte ich grollend. Ayden zuckte nur mit den Schultern. „Also
wirklich, was soll ich denn sonst von jemandem halten, der sich wie ein
Außenseiter benimmt? Menschen brauchen andere um sich, das ist ein Gesetz, das
du willentlich brichst. Kann sein …“, hob er die Stimme, als er sah, wie ich
ihn unterbrechen wollte, „ … dass du das aus einem guten Grund machst, aber
trotzdem ist das bestimmt nicht das perfekte Rezept, um die Wunden deiner Seele
heilen zu lassen.“
    „Das bestimme ich immer noch selber“, grummelte ich.
‚Wunden meiner Seele’ hatte er gesagt. Treffender konnte man es nicht
beschreiben und ich entsann mich, dass ich das ihm gegenüber schon einmal so
ähnlich formuliert hatte. Hatte er sich das etwa gemerkt?
    „Vielleicht“, lenkte Ayden mit einem grandios
verführerischen Lächeln ein, „vielleicht aber auch nicht.“ Ich verzog nur das
Gesicht und starrte aus dem nahe gelegenen Fenster in die Nacht hinein. Ein
kurzer Blick auf die Uhr, den Ayden fast zeitgleich tätigte, und wir wussten beide,
dass wir uns langsam, aber sicher auf den Weg machen mussten, um unseren
Flieger noch zu bekommen. Ich räumte das Tablett weg und bemerkte gleichzeitig,
dass der Schwarzhaarige doch nichts gegessen hatte. Das würde noch ein
Nachspiel haben. Ich griff mechanisch zu meinen prall gefüllten Taschen, nur um
zu bemerken, dass sie fort waren.
    „Komm schon!“, rief mir Ayden über die Schulter hinweg
zu und ging bereits die Treppen runter, meine Taschen in einer Hand haltend.
Hm, vielleicht war er doch stärker, als ich dachte …

Das
InterContinental Wellington
     
    Ich hatte es befürchtet oder kommen sehen oder wie
auch immer man es nennen wollte. Der Wind hatte stark zugenommen und der kleine
Flieger, der uns zum Nelson Airport bringen sollte, konnte aufgrund der
Wetterverhältnisse nicht starten. Schön, morgen war Sonntag, also nichts, was
man verpassen könnte, allerdings machte mich die Vorstellung, eine Nacht mit
Ayden allein in einem Hotel zu verbringen, ziemlich nervös. So, wie ich ihn
kannte, würde er darauf bestehen, dass wir uns ein Zimmer teilten, und dann
würde es wahrscheinlich eine Suite erster Klasse sein. Wie ich es hasste, wenn
ich recht behielt. Ayden verlangte von dem Chauffeur, dass er uns zum besten
Hotel der Stadt fahren sollte und gleich darauf setzte sich die Limousine, die
auf Wunsch des Schwarzhaarigen hin noch auf uns gewartet hatte, da er das
Wetter ebenso richtig eingeschätzt hatte, in Bewegung.
    „Du musst nicht prahlen“, meinte ich dann leicht
ungehalten.
    „In welchem Zusammenhang?“, wollte Ayden irritiert
wissen. Ein kritischer Blick von mir genügte, um zu sehen, dass seine
Verwirrung echt und nicht nur gespielt war – was seine Reaktion nicht im
Mindesten verbesserte.
    „Das beste Hotel der Stadt’?“, zitierte ich ihn
düster.
    „Das ist kein Prahlen“, antwortete der er dann sofort.
„Das war eine natürliche Reaktion.“ Man konnte ihm ansehen, dass er zu spät
gemerkt hatte, dass das die falsche Antwort gewesen war: Er reagierte auf
meinen leicht angeekelten Gesichtsausdruck. Ich wandte mich sofort ab, es
schüttelte mich leicht. Dieses Verhalten war so dermaßen ähnlich mit dem meiner
verhassten Eltern, dass ich die Arme um meinen Oberkörper schlingen musste, um
keine Dummheiten zu machen, wie etwa ihn zu schlagen. Er schien endlich so eine
Art Überlebensinstinkt zu zeigen, denn er sprach mich weder an, noch berührte
er mich, er schien, so entnahm ich zumindest aus der Stille, darüber
nachzudenken, was mich so reagieren ließ.
    Es dauerte nicht lange, da hielt unsere Limousine auch
schon wieder. Wir hielten in einer kleinen Seitenstraße, so sah es zumindest
von meiner Fensterseite her aus. Interessiert sah ich nach draußen und
versuchte, das Hotel an seinem Aussehen auszumachen, aber ich fand

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