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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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ab.
    „Hör auf damit“, sagte ich dann und blickte zur Seite.
Ich konnte spüren, dass er mich anstarrte. „Ist ja nicht so, als ob mich jemand
vermissen würde.“
    „WAS?!? BIN ICH DENN NIEMAND FÜR DICH?!?!“,
schrie er mich so heftig an, dass ich aus Angst zusammenzuckte und mich duckte.
    „Ich – du weißt, wie ich das meine“, erwiderte ich
etwas kleinlaut.
    „Nein, tu ich nicht“, widersprach Ayden sofort und
trat neben mich, sodass ich ihn ansah. Er war verletzt und gleichzeitig so
vieles mehr … ich konnte die unzähligen Gefühle, die sich in seinem Gesicht und
seinen Augen widerspiegelten nicht mehr auseinanderhalten.
    „Ich – tut mir leid“, sagte ich schließlich. „Aber
deine Stimmungswechsel und Aktionen sind so undurchsichtig, dass ich einfach
nicht weiß …“ Ich brach ab.
    „Du willst es einfach nicht sehen, daran kann ich
nichts ändern. Aber ich kann etwas an deiner Situation ändern. Ich hole jetzt
sofort einen Spezialisten“, knurrte Ayden beinahe und drehte sich bereits um.
Das Bild des bekittelten Mannes huschte vor mein geistiges Auge und ich packte
seinen Ärmel. Er hielt inne und sah ungnädig über die Schulter auf mich herab.
    „Lass das bitte sein. Ärzte – Spezialisten – wie auch
immer … sie sind schuld an meiner Situation“, sagte ich leise. Seine
Augenbrauen schossen nur so in die Höhe und er wandte sich mir vollends zu.
„Ich … Männer und Frauen in Kitteln sind jetzt sehr oft in meinen …
Gedächtnisflashs zu sehen. Deine tollen Spezialisten. Wenn du einen von denen
holst, dann kann niemand sagen, was das für Folgen haben wird. Ich bin mir aber
sicher, dass diese Folgen alles andere als gut wären.“ Ayden schwieg, holte
Luft und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann wieder und
schwieg weiter. Das Ganze machte er drei Mal, ehe er sagte: „Wie soll man dir
sonst helfen?“
    „Den Dingen ihren Lauf lassen“, antwortete ich nur.
    „Ich bin kein Sadist und ich leide jedes Mal Qualen,
wenn du diese … diese Anfälle hast. Dementsprechend lehne ich deinen Vorschlag
entschieden ab.“
    „Ayden!“, sagte ich laut und fest und in einem
anklagenden Tonfall, während ich mich erhob, um ihm daraufhin mit gestrafften
Schultern gegenüberzustehen. „Diese ganze Situation wurde von einer
Organisation oder was auch immer hervorgerufen, die wohl ziemlich mächtig ist.
Wenn ich mich an die falschen Leute wende, finde ich mich vielleicht in dem
Netz dieser Organisation – oder Gemeinschaft, wie sie sich selber zu nennen
scheinen – wieder und dann wird es mir ohne Zweifel wesentlich schlimmer
ergehen. Ich lasse den Dingen einfach ihren Lauf. Ich bin an einem Punkt
angelangt, an dem ich endlich wissen will, womit diese ganzen Visionen
zusammenhängen und welche Rolle ich dabei spiele. Würdest du das bitte
akzeptieren?“ Der junge Mann sah mich mit verengten Augen skeptisch an. Ihm
gefiel die Information offensichtlich überhaupt nicht, dass eine Organisation
im Hintergrund die Fäden zog. Dennoch nickte er. „Ich schätze, ich habe keine
andere Wahl“, seufzte er dann. „Aber dafür will ich, dass du mir deine Visionen
jetzt endlich haarklein beschreibst.“
    „Nein“, lehnte ich sofort ab. Das fehlte noch …
    „Dann gehe ich jetzt den Spezialisten holen“, zuckte
er mit den Schultern und wandte sich zum Gehen.
    „Ayden!“, rief ich anklagend und packte seine Hand,
was ihn sich wieder zu mir herumdrehen ließ.
    „Das ist ein Kompromiss. Ich lasse dir deinen Willen,
wenn du mir meinen erfüllst“, klärte er unnachgiebig auf. Ich sah ihn zunächst
entsetzt, dann resigniert an und ließ ihn los.
    Während ich mich auf die Bettkante setzte, begann ich:
„Also schön. Ich schätze, ich muss mich fügen. Es fing alles seinerzeit mit dem
Traum an, in dem ich in völliger Schwärze stand, mir gegenüber ein Licht, wie
man es durch eine nur angelehnte Tür fallen sieht. Stimmen drangen an mein Ohr …“
So erzählte ich dem Schwarzhaarigen, der sich lässig gegen eine Zimmerwand
gelehnt hatte und mir aufmerksam zuhörte, alle meine seltsamen Träume und
Visionen. Es war bereits dunkel, als ich zum Ende gekommen war, und zwar mit
der neuesten Vision, während der ich angeblich mit dem Atmen aufgehört hatte.
Abgesehen von einigen Nachfragen zwischendurch hatte Ayden nichts gesagt und
nun, da ich aufgehört hatte zu erzählen, senkte sich bleierne Stille über uns.
    „Das klingt alles andere als gut“, bemerkte der junge
Phynix

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