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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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nachdenklich an. »Es gibt eine Menge nützlicher Dinge, die man an einem regnerischen Nachmittag tun kann, Mädel.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Aber bestimmt nichts, was soviel Spaß macht.«
    »Nein, da muß ich dir recht geben.« Er zog sich das Hemd über.
    »Also, wann fahren wir?« Chloe machte keine Anstalten, sein Bett zu verlassen, und rutschte nur noch tiefer unter seine Decke.
    »Sobald ich mit Childe bei der Bank gesprochen, eine Kutsche gemietet und hier alles arrangiert habe. Vielleicht in einer Woche.«
    »Schon so bald!« Ihre tatenlose Haltung verschwand. »Aber bis dahin hat Beatrice doch die Kätzchen noch nicht entwöhnt.«
    »Nein!« sagte Hugo und stieg in seine Hosen. »Nein und nein und wieder nein. Er trat ans Bett. »Ich wiederhole: Nein, Chloe. Mit Dante finde ich mich ab, aber ich werde nicht mit einer Katze, sechs Kätzchen, einem einbeinigen Papagei und einer Schleiereule nach London fahren!«
    »Natürlich nehmen wir Plato nicht mit«, sagte sie, als wäre die Idee allein schon lächerlich. »Er gehört hierher, und sein Flügel ist schon fast geheilt.«
    »Da bin ich aber erleichtert«, sagte er trocken. »Aber den Rest der Menagerie nehmen wir genauso wenig mit.«
    »Ich hätte gedacht, du wärest froh, in deinem Haus in London Beatrice und ihren Wurf dabei zu haben, wenn es dort genauso viele Mäuse gibt wie hier.«
    »Nein. Nein. Nein. Muß ich es noch öfter sagen?«
    Chloe schaute an ihm vorbei und schien sehr interessiert das regennasse Fenster zu betrachten.
    Sieben Tage später sahen zwei faszinierte Postillione zu, wie einer ihrer Fahrgäste mühsam einen Korb mit Kätzchen und einen Vogelkäfig in die Kutsche zwängte. Der Bewohner des Käfigs gab seine wenig qualifizierte Meinung zu dieser Änderung seiner Lebensumstände zum besten und kicherte dann krächzend und selbstzufrieden. Eine marmorierte Katze sprang hinter den Kätzchen her in die Kutsche und rollte sich auf dem Sitz am Fenster zusammen. Und ein großer, flauschiger Köter rannte aufgeregt bellend um die Kutsche und wedelte mit seinem buschigen Schwanz.
    Hugo stand dabei und begutachtete, wie Petrarka hinten an die Kutsche gebunden wurde. Er wußte nicht, wie es dazu gekommen war. Er hätte nicht sagen können, in welchem Augenblick er schließlich nachgegeben hatte. Sein Mündel hatte einfach einen so festen eigenen Willen, daß jeder Widerstand zwecklos war. Sie hatte sich verhalten, als könne er sein Verbot unmöglich wirklich so gemeint haben, und irgendwie glaubte er das schließlich auch selbst.
    Aber verdammt, er hatte es wirklich so gemeint! Die Vorstellung, eine zweihundert Meilen lange Reise zwischen einem solchen Zirkus zu verbringen, war furchtbar. Und genauso furchtbar war der Gedanke, mit dieser ganzen Menagerie in einem vernachlässigten Stadthaus in London in der Mount Street anzukommen.
    Mit hilflos gerunzelter Stirn hörte er sich Chloes fröhliche Trostworte an, als sie ihre »Familie« in der Kutsche unterbrachte. Sie schien allen von den Vorzügen einer Reise in der Kutsche und den zu erwartenden Aufregungen zu erzählen. Nach Falstaffs Erwiderungen zu urteilen, waren sie nicht allzu beeindruckt.
    »Ich hab’ keine besondere Lust, zwischen all den Viechern zu reisen«, murmelte Samuel, als er neben Hugo erschien. »Vielleicht sollte ich besser mit Ihnen reiten.«
    Da Samuel kein begeisterter Reiter war, weil ihm schwankende Schiffsdecks mehr zusagten als der wiegende Gang eines Pferdes, bewies diese Überlegung, wie tief seine Gefühle zu diesem Thema gingen.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Hugo und schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht, wie es dazu gekommen ist.«
    »Sie kann einfach kein Nein ertragen, das ist es«, stellte Samuel fest. »Und ich schätze, das werden Sie wohl auch wissen.« Er lugte voller Zweifel ins Innere der Kutsche. »Ist noch irgendwo ein Platz für mich?«
    »Ja, natürlich«, sagte Chloe. »Ich setze mich zu Beatrice, Falstaff und den Kätzchen, und du kannst die ganze andere Bank haben.«
    »Was ist mit dem Hund?«
    »Er wird auf dem Boden sitzen ... aber ich vermute, er wird auch zeitweise neben der Kutsche herlaufen wollen.«
    Samuel seufzte schwer und stieg ein. Chloe lächelte ihm warm zu und setzte sich zusammengerollt in eine Ecke, als wolle sie sich noch kleiner machen, als sie schon war.
    »Du hast doch genug Platz so, oder?« fragte sie besorgt, als er sich setzte.
    »Ich schätze schon«, sagte er mit einem Knurren. »Aber bestimmt

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