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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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automatisch den Kopf, während sie ganz dicht beieinander standen.
    Chloe runzelte die Stirn. »Das hängt davon ab, um welche Zeit ihr losfahrt.«
    »Oh, nicht vor zwei Uhr morgens«, sagte Julian. »Erst dann kommen die Wagen mit dem Fisch herein, und sie fangen an abzuladen.«
    Morgen nacht, dachte Chloe mit trotziger Zufriedenheit, wird die kleine Chloe nicht ihren üblichen Besuch bei Hugo machen, sondern statt dessen nach Billingsgate gehen. Und wenn er sie dann vermißte, um so besser.
    »Wir treffen uns vor dem Haus, zu welcher Zeit ihr wollt«, sagte sie.
    »Wirst du der Beobachtung deiner Anstandsdame entkommen können?« fragte Frank.
    »Ganz leicht«, versicherte ihm Chloe.
    »Und was ist mit deinem Vormund?« Denis sah sie aus halbgeschlossenen Augen an, während er auf ihre Antwort wartete.
    Chloe sah zur anderen Seite des Raums, wo Hugo mit Miss Anselm tanzte, wobei beide offensichtlich an ihrem Gespräch viel mehr Interesse hatten als an dem Walzer. Sie lachten, und Chloe hatte das Gefühl, daß er seine Partnerin unnötig eng an sich drückte. Mit seinem Mündel hatte er noch nie Walzer getanzt.
    »Das ist auch kein Problem«, sagte sie mit fröhlicher Unbefangenheit. Sie würde Hugo gar nicht vorenthalten, welches
    Abenteuer sie plante. Er erwartete von ihr, daß sie sich mit den sie umgebenden Leuten amüsierte, und das würde sie tun. Und sie würde ihm zeigen, daß sie sich mit anderen Dingen genausogut amüsieren konnte wie mit ihm im Bett... daß es auch langweilig werden konnte, jede Nacht dasselbe zu tun, und daß sie von ihm genauso wenig abhängig war wie er von ihr.
    »Dann erwarten wir dich um zwei Uhr«, sagte Denis. »Und die Kleidung bringe ich morgen früh. Macht es dir etwas aus, wenn sie nicht allzu elegant ist?« Er betrachtete sie mit einem halben Lächeln, das so etwas wie Intimität zum Ausdruck brachte. »Es ist nämlich so, daß du ziemlich klein bist, und meine Kleider dir wahrscheinlich nicht passen werden. Aber ich könnte einen Anzug von meinem Bruder ausleihen.«
    »Und wie alt ist dein Bruder?« fragte Chloe, die überhaupt nicht darauf kam, daß diese Unterhaltung womöglich unziemlich sein könnte.
    »Elf«, sagte Denis mit einem entwaffnenden Grinsen. »Und er ist fast genauso groß wie du.«
    Chloe lachte und streifte kurz seine Hand mit der ihren. Er reagierte sofort, hob ihre Hand an seine Lippen und sagte wagemutig: »Ich kann es kaum erwarten, dich in einer solchen Verkleidung zu sehen, Chloe.«
    »Das«, erklärte Chloe mit gespielter Mißbilligung, »ist eine außerordentlich unziemliche Bemerkung, Denis.«
    »Aber schließlich willst du einen außerordentlich unziemlichen Ausflug mit uns machen«, sagte er ernsthaft.
    »Darf ich dich daran erinnern, daß der Vorschlag von dir kam?« sagte sie spielerisch.
    »Aber mir ist nicht aufgefallen, daß du auch nur eine Sekunde gezögert hättest.« Er sah sie mit lachenden Augen an, was sie erwiderte. Er hielt immer noch ihre Hand, und sie schien sie nicht wegziehen zu wollen.
    Denis DeLacy ist wohl wieder mal der siegreiche Bewerber dieses Abends geblieben, dachten die zwei anderen Verehrer neben Chloe mutlos und wünschten, sie hätten sich getraut, ihr einen derart gewagten Vorschlag zu machen.
    Hugo fragte sich, ob er sich jenen Eindruck unterschwelliger Erregung bei seinem Mündel einbildete, als er mit ihr nach Hause fuhr. Sie wirkte abgelenkt und reagierte auf seine verschiedenen Bemühungen, ein Gespräch anzufangen, nur abwesend, auch wenn das Glitzern in ihren Augen eindeutig einen mutwilligen Eindruck machte.
    Er beschloß, jede weitere Frage auf später zu verschieben, wenn sie zu ihm ins Bett kam. Doch sobald sie zu Hause angekommen waren, sagte sie, sie müsse unbedingt nach Peg und dem Baby sehen, und verschwand mit einem fröhlichen >Gute Nacht».
    Mit gerunzelter Stirn ging er zu seinem gewohnten Nachtgespräch zu Samuel in die Küche.
    »Wie geht’s Peg?«
    »Will mit dem Kind nichts zu tun haben«, sagte Samuel und goß ihm Tee ein. »Scheint auch nicht so recht zu wissen, was sie damit machen soll, wollte es nicht mal an die Brust legen ... und das arme Kleine jammert erbärmlich.«
    »Aber jetzt scheint ja alles ruhig.« Hugo trank seinen Tee.
    »Mrs. Herridge hat ihr den Unsinn nicht durchgehen lassen.« Samuel streckte seine Füße näher zum Feuer. »Und Peg ist im Augenblick zu schwach, um ihr zu widersprechen.«
    »Ich vermute, daß Chloe das schon regeln wird«, sagte Hugo voller

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