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Im Schatten der Mitternachtssonne

Im Schatten der Mitternachtssonne

Titel: Im Schatten der Mitternachtssonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Hitze, ihre Enge raubten ihm die Sinne. Sein Finger bohrte sich schmerzhaft in sie, weitete sie, denn sie war eng und trocken, ihr Körper bäumte gegen ihn auf. Sie weinte, schnellte wild von einer Seite zur anderen, um ihn abzuschütteln. Es gelang ihr, eine Hand aus seinem Griff zu befreien, und sie schlug ihm mit aller Kraft auf den Mund.
    Er reagierte nicht, schob lediglich seinen Finger weiter in sie hinein. Sie stöhnte vor Schmerz auf, ihr Blick wurde glasig, sie erstarrte mitten in der Bewegung. Lächelnd drang sein Finger tiefer. Seine andere Hand lag flach auf ihrem Bauch. Sie schlug nach ihm, doch er spürte keinen Schmerz, spürte nur die Hitze ihres Körpers, ihre Weichheit.
    Bei Odin, sie war noch Jungfrau, er konnte es kaum fassen, so eng war sie. Sein Glied schwoll und wurde härter. Er mußte endlich in sie stoßen, sonst würde er seinen Samen vergeuden.
    Er zog seinen Finger zurück, um die Beherrschung nicht zu verlieren und spürte, wie sie zusammenzuckte, aber nicht aufhörte, ihn mit Fäusten zu bearbeiten. Unbeirrt spreizte er ihre Beine und rollte sich über sie, hielt sie mit seinem Körpergewicht gefangen und befreite sich von seinem Lendentuch, mit zitternder Hand, sein Körper bebend vor Lust. Plötzlich wurde sein Haar nach hinten gerissen. Schrille, lallende Laute wurden hörbar, kleine Fäuste trommelten auf seine Schultern.
    Mit einem bösen Knurren, blind vor Wut, fuhr er herum, um seinen Angreifer loszuwerden. Es dauerte eine Schrecksekunde, bevor er Lotti erkannte, die ihrer Schwester zu Hilfe geeilt war, um sie vor ihrer Vergewaltigung zu retten.
    Er schwankte zwischen Zorn und Verwunderung. Von draußen wurde nun Horkels Stimme laut: »Nein, geh nicht hinein, Tostig. Magnus wird mit dem Kind alleine fertig. Das geht uns nichts an.«
    »Wir hätten sie aufhalten müssen! Er wird nicht sehr erfreut darüber sein.«
    Das war eine starke Übertreibung. Magnus wußte nicht ein noch aus. Unter sich die wild um sich schlagende Frau, sein schmerzhaft steifes Glied; dazu ein Kind, das mit aller Kraft auf ihn einschlug. Plötzlich mußte er lachen, über sich selbst, über die lächerliche Situation. Er gab auf. Seine Begierde schwand, wie Strohfeuer sich im Nu in ein Häufchen Asche verwandelt. Er gab Zarabeth frei, rollte von ihr herunter, kam auf die Knie und bedeckte sich.
    Zarabeth hatte zuerst nichts begriffen. Dann sah sie Lotti, die sich auf Magnus geworfen hatte. Jetzt ließ die Kleine von Magnus ab, Tränen liefen ihr über die schmutzigen Wangen. Völlig verschreckt, mit bebendem Kinn, wich sie nicht von Zarabeths Seite.
    Zarabeth schossen die Tränen in die Augen über die Tapferkeit ihrer kleinen Schwester. »Komm zu mir, Liebes«, sagte sie, kam auf die Knie und streckte die Arme nach ihr aus. »Es ist alles gut. Weine nicht, hab keine
    Angst. Magnus und ich haben nur gespielt, ja, gespielt. Es war ein Ringkampf, wie kleine Buben. Und Magnus wollte mir einen neuen Griff zeigen. Mehr nicht. Komm, laß dich umarmen.«
    Sie zog das Kind an sich, es war tröstlich, die Kleine zu beruhigen. Sie preßte den Kopf des Kindes an ihre Schulter und blickte zu Magnus, der mit gekreuzten Beinen vor ihr saß. Er keuchte noch immer schwer, hatte sich aber jetzt gut im Griff. Ein seltsames Lächeln umspielte seine Lippen. »Ja, ein Ringkampf. Nichts als ein Spiel. Aber ein Spiel, das du verlieren wirst, Zarabeth. Denn ich bin dein Herr und Meister.«
    »Du bist ein Tier«, entgegnete sie mit erstaunlich gefaßter Stimme. »Für dich ist es kein Spiel, sondern ein Machtkampf. Du bist der Stärkere, deshalb unterdrückst du Schwächere. Ich verabscheue dich.« Sie wandte den Kopf und fuhr fort, Lottis Rücken zu streicheln und flüsterte ihr sanfte Worte ins Ohr.
    Er spürte, wie die Wut sich in seiner Magengrube zu einem Knoten verhärtete, nahm sich aber zusammen. Mit einer Handbewegung zum Kinn fragte er: »Was ist los mit ihr? Sie gibt so komische Töne von sich. Ist sie schwachsinnig?«
    »Nein, sie kann nichts hören.«
    Magnus machte ein ungläubiges Gesicht. Blitzschnell klatschte er hinter Lottis Kopf laut in die Hände. Das Kind machte keine Bewegung. »Hat sie das von Geburt an?«
    »Nein. Olav hat sie geschlagen, als sie zwei Jahre alt war. Sie war zwei Tage ohne Besinnung, und seither kann sie nichts hören.« Sie schwieg, dachte an die Angst, die sie damals ausgestanden hatte, an ihren Haß gegen Olav. »Ich hätte ihn am liebsten umgebracht für das, was er ihr angetan hat,

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