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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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»Du bist fröhlich, kühn und stark.« Er zog sie an sich. »Ich möchte ihn am liebsten umbringen.«
    »Es ist wahrscheinlich falsch, aber mir wäre es recht. Allerdings geht es Perry so schlechter, als wenn er tot wäre.«
    »Das ist Ansichtssache. Aber eventuell wäre es tatsächlich befriedigender, ihn nur halb zu Tode zu prügeln.«
    Sein Herz schlug schneller als ihres, stellte sie fest. Auch das tröstete sie.
    »Nun, wenn du auf Gewalt aus bist – als er den Kofferraum geöffnet hat, habe ich ihn ins Gesicht getreten und ihm die Nase gebrochen.«
    »Das ist gut.«
    Sie löste sich von ihm. »Ist alles wieder okay?«
    Er strich ihr über die Wange und sah sie an. »Bei dir?«
    »Ja. Ich bin froh, dass es gleich dämmert, weil ich nicht mehr in dieses Zelt gehe. Wenn du meinen Rucksack holst, kann ich uns ein paar Brühwürfel auflösen.«
    »Brühe im Morgengrauen?«
    »Wenn du dazu noch einen Power-Riegel isst, ist es ein Frühstück für Champions.« Es war jetzt auf jeden Fall besser, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die vor ihnen lagen, dachte sie. »Wenn wir gefrühstückt und das Lager abgebaut haben, erfrage ich Status und Wetterbericht bei der Basis.«
    »Gut. Fiona? Wenn ich dich noch einmal bei einer Suchaktion begleiten sollte, müssen wir uns unbedingt ein größeres Zelt anschaffen.«
    »Absolut.«
    Die Bouillon war fade, aber warm. Aber Simon schwor sich insgeheim, dass er das nächste Mal Snickers mitnehmen würde, um nicht noch einmal diese Power-Riegel essen zu müssen.

    So wie sie alles tat, brach sie auch das Lager ab: methodisch und präzise. Jedes Teil kam wieder an seinen Platz zurück.
    »Okay, die Wettervorhersage ist gut«, verkündete sie. »Sonnig, um die zwanzig Grad, leichter Südwind. Wir bewegen uns jetzt auf den nördlichen Abschnitt des Naturschutzgebiets zu. Die Landschaft hier ist hügeliger und felsiger, aber nicht zu schwierig. An manchen Stellen ist das Dickicht ziemlich undurchdringlich, vor allem abseits der markierten Wanderwege. Ich vermute mal, dass sie sich nach der Wanderung, die sie bereits hinter sich hatten, nicht in gebirgigeres Gelände begeben haben.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie überhaupt so weit gekommen sein sollen.«
    »Ich nehme an, er will unbedingt gewinnen, und deshalb ist er immer weiter gegangen. Selbst wenn er sich ein bisschen verirrt hat, wollte er das zuerst garantiert nicht zugeben. Und er ist auf jeden Fall der Typ, der sich nicht von vornherein für das einfachere Gelände entscheidet.«
    »Weil er etwas beweisen will.«
    »Mehr oder weniger. Ich habe die Frau von dem anderen Paar gefragt, ob er unterwegs jemanden nach dem Weg fragen würde – sie hat nur gelacht. Lieber würde er sich die Zunge abbeißen. Also war es wahrscheinlich zu spät, als sie gemerkt haben, dass sie sich hoffnungslos verlaufen hatten. «
    »Hier ist reichlich Platz, um sich zu verirren.« Was hätte er gemacht?, überlegte er. Hätte er um Hilfe gerufen, oder wäre er stur weitergegangen?
    Er war sich nicht ganz sicher. Hoffentlich kam er nie in eine solche Situation.
    »Und wenn du dich im Wald nicht auskennst, sieht eine Hemlock-Tanne aus wie die andere. Auf jeden Fall erweitern
wir jetzt den Suchbereich.« Sie schaute ihn an. »Soll ich es dir auf der Karte zeigen?«
    »Hast du vor, mich hier auszusetzen?«
    »Nur, wenn du mich ärgerst.«
    »Das Risiko gehe ich nicht ein.«
    »Dann machen wir uns auf den Weg.« Sie schulterte ihren Rucksack, ließ Bogart Witterung aufnehmen, und sie marschierten los.
    Die Sonne schien wässerig durch den feuchten Dunst und brachte die Regentropfen auf den Blättern zum Funkeln. Simon konnte nicht sagen, was Bogart witterte, aber für ihn roch es sauber, feucht und grün.
    Der Weg wurde steiler, und als er einen umgestürzten Baumstamm sah, blieb er stehen.
    »Siehst du etwas darin?«
    »Eine Bank«, murmelte er. »Mit gebogenem Sitz, Rücken-und Armlehnen, alles aus einem Stück. Vielleicht könnte man ein Pilzmotiv hineinschnitzen.«
    Er drehte sich um und sah, dass Fiona und Bogart auf ihn warteten. »Entschuldigung.«
    »Das macht nichts. Bogart brauchte sowieso Wasser.« Sie reichte Simon die Flasche. »Ich könnte eine Bank gebrauchen. «
    »Die hier nicht. Sie wäre zu massiv für dich. Sie würde nicht zu dir …«
    »Passen. Ich habe schon verstanden.« Kopfschüttelnd funkte sie die Basis an.
    Obwohl die Sonne stärker wurde, leuchtete Fiona weiter mit der Taschenlampe auf den Boden und

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