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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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Schubladen leer geräumt. Er war ihr einen Schritt voraus, dachte sie. Dann legte sie den Kopf schräg und schnupperte.
    Zitrone?
    Neugierig betrat sie das Badezimmer und blieb auf der Schwelle stehen. Sie erkannte ein frisch geputztes Badezimmer, wenn sie es sah. Es duftete nach Zitrone, die Porzellanbecken schimmerten, die Armaturen glänzten. Gerührt sah
sie, dass selbst die Handtücher ordentlich auf den Stangen hingen.
    Wahrscheinlich hatte er während des Putzens die ganze Zeit geflucht, dachte sie, aber sie war ihm wichtig. Punkt.
    Sie räumte ihre Kleider in den Schrank, stellte ihre Toilettenartikel ins Bad und ging dann nach unten.
    Er stand in der Küche und blickte aus der Hintertür auf ihre Trainingsausrüstung. »Du solltest ein paar Teile mal ersetzen«, sagte er. »Die Plattform ist Mist.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht. Sind James und Lori gefahren?«
    »Ja. Sie hat gesagt, sie ruft dich morgen an. Ich habe ihnen ein Bier angeboten«, fügte er hinzu. »Aber sie haben abgelehnt. «
    »Sie sind wahrscheinlich müde.«
    »Ja. Ich möchte jetzt auch ein Bier und an den Strand.«
    »Klingt perfekt. Geh schon mal vor. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, dann komme ich nach.«
    Er trat an den Kühlschrank und nahm sich ein Bier heraus. »Mach bloß nichts mehr sauber.«
    Sie hob die Hand. »Ich schwöre!«
    »Gut. Ich lasse dir Newman hier, die anderen Hunde nehme ich mit.«
    Sie nickte. Sie durfte nicht allein bleiben, dachte sie. Noch nicht einmal hier.
    Sie wartete, bis er gegangen war und Newman gesagt hatte, er solle bei Fee bleiben. Dann setzte sie sich an die Küchentheke, legte den Kopf auf die Arme und wartete auf die Tränen, die schon die ganze Zeit über in ihrer Kehle brannten.
    Aber sie kamen nicht. Sie hatte sie wohl zu lange zurückgehalten, und jetzt waren sie blockiert und wollten nicht mehr heraus.

    »Okay.« Sie erhob sich. Statt einer Flasche Bier nahm sie sich eine Flasche Wasser. Das war jetzt besser, dachte sie. Sauberer.
    Sie trat nach draußen, wo Newman treu auf sie wartete. »Lass uns spazieren gehen.«
    Fröhlich sprang er auf. Sein ganzer Körper wackelte vor Freude.
    »Ich weiß, ein neuer Ort. Es ist schön hier, nicht wahr? Viele Zimmer. Eine Zeit lang können wir es hier bestimmt gut aushalten. Wir machen das schon.« Instinktiv nahm sie Stellen im Garten wahr, wo Blumen fehlten, wo sie gut Kräuter anbauen könnte.
    Aber dazu hatte sie nicht das Recht, rief sie sich ins Gedächtnis.
    »Trotzdem könnte der Garten ein bisschen Farbe gebrauchen und auch ein paar Sitzplätze mehr. Er ist doch der Künstler.« Sie blieb stehen, als sie zu der Stelle kam, wo der Weg in Stufen zum Strand hinunterführte. »Aber das hier ist wirklich toll.«
    Es war ein sternklarer Abend, was den Eindruck von Frieden und Abgeschiedenheit noch verstärkte. Simon wanderte mit den drei Hunden am Ufer entlang.
    Das hatte ihm bestimmt gefehlt, dachte sie, diese einsamen Spaziergänge am Meer in der Dämmerung. Das leise Rauschen der Brandung am Ende des Tages hatte er sicher vermisst, und doch hatte er darauf verzichtet, um bei ihr sein zu können.
    Das würde sie ihm nie vergessen.
    Während sie von oben auf die kleine Gruppe herunterblickte, zog Simon gelbe Tennisbälle aus einer Tasche, die er an seinem Gürtel befestigt hatte. Er warf sie rasch hintereinander ins Meer, und die Hunde stürzten hinterher.
    Sie würden bestimmt stinken, dachte sie, aber es war ein
so schönes Bild, als alle drei auf die gelben Bälle zuschwammen, die auf den Wellen tanzten.
    Sie hörte Simon lachen – und das Geräusch verjagte die Dämonen.
    Wie wundervoll sie sind, dachte sie. Wie perfekt. Meine Jungs.
    Newman neben ihr zitterte vor Erwartung.
    »Ach, zum Teufel. Vier stinkende Hunde sind auch nicht schlimmer als drei. Los! Los, geh spielen!«
    Bellend sprang er die holperigen Stufen herunter. Simon zog einen vierten Ball heraus, warf ihn in die Luft, fing ihn auf und schleuderte ihn ebenfalls ins Wasser. Ohne anzuhalten, rannte Newman hinterher.
    Und auch Fiona lief hinunter, um sich am Spiel zu beteiligen.
     
    In seinem Zimmer in einem Motel in der Nähe des Seattle Airport las Francis X. Eckle die neueste Nachricht von Perry und trank seinen Abendwhiskey mit Eis.
    Der Tonfall kümmerte ihn nicht, überhaupt nicht. Wörter wie enttäuscht, Kontrolle, Konzentration, unnötig sprangen ihm aus dem Text entgegen und kratzten an seinem Stolz.
    Langweilig, dachte er und knüllte das Blatt Papier

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