Im Schatten Der Wälder: Roman
gefahren sein, weil Sie ziemlich abgelegen wohnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so weit gewandert ist.«
»Nein«, murmelte Fiona, »er braucht ein Auto.« Ein Auto mit einem Kofferraum.
»Ich stelle ein paar Leute ab, um die Fähre zu überwachen. Wir werden jeden allein reisenden Mann mit Auto überprüfen, ebenso wie die Hotels, die Bed&Breakfast-Pensionen, die Campingplätze und die Ferienhäuser. Aber es wird natürlich eine Zeit lang dauern.«
»Wenn ich das höre, geht es mir schon viel besser«, murmelte Fiona.
»Das ist gut. Aber Sie dürfen auf keinen Fall ein Risiko eingehen, Fiona. Das sage ich nicht nur als Sheriff, sondern als Freund Ihres Vaters und von Sylvia. Ich möchte nicht, dass Sie hier allein sind. Wenn Sie unbedingt hierbleiben möchten, dann muss jemand bei Ihnen sein. Und ich möchte, dass Ihre Türen verschlossen sind – Tag und Nacht«, fügte er hinzu. Sein warnender Tonfall sagte Simon, dass Fionas Angewohnheit, ständig alle Türen aufzulassen, auf der Insel kein Geheimnis war.
»Ja, ich achte darauf. Großes Ehrenwort.«
»Gut. Auch wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, lassen Sie die Fenster immer geschlossen und die Türen verriegelt. Tragen Sie immer Ihr Handy bei sich, und ich möchte den Namen jedes Kunden, den Sie neu annehmen, wissen. Wenn
Sie wieder zu einer Rettungsaktion gerufen werden, sagen Sie vorher in meinem Büro Bescheid. Ich will wissen, wo Sie hingehen und wie wir Sie erreichen können.«
»Sie wird nicht hierbleiben«, erklärte Simon. »Sie zieht zu mir. Heute noch. Sie soll gleich alles zusammenpacken, was sie braucht.«
»Ich kann doch nicht …«
»Das ist eine gute Idee.« McMahon ignorierte Fiona und nickte Simon zu. »Das ändert das Muster. Aber auch dort darf sie nicht allein sein.«
»Nein, das wird sie nicht.«
»Entschuldigung?« Fiona hob beide Hände. »Ich will ja nicht schwierig sein oder den Vorsichtsmaßnahmen widersprechen, aber ich kann nicht einfach woanders hinziehen. Mein Haus ist gleichzeitig auch die Hundeschule. Ich unterrichte hier, und …«
»Das regeln wir schon. Pack jetzt.«
»Was ist mit meinem …«
»Einen Moment bitte, ja?«, sagte Simon zu McMahon.
»Kein Problem.« Der Sheriff erhob sich. »Ich warte draußen. «
»Das bringt mich auf die Palme, wenn du mich ständig unterbrichst«, sagte Fiona wütend zu Simon.
»Ja, und mich regt auf, wie du ständig dem gesunden Menschenverstand widersprichst.«
»Das tue ich gar nicht. Gesunder Menschenverstand muss auch mit der praktischen Seite koordiniert werden. Ich habe drei Hunde. Ich habe mein Geschäft hier und die ganze Ausrüstung, die ich dafür brauche.«
Das waren doch alles nur Ausflüchte, dachte er. Das würde er nicht gelten lassen.
»Auf der praktischen Seite steht, dass mein Haus größer ist und viel mehr Platz für deine drei Hunde bietet. Du
bist nicht allein, weil ich da wohne und arbeite. Wenn er hier nach dir sucht, findet er dich nicht. Wenn du deine Ausrüstung brauchst, nehmen wir sie eben mit. Oder ich baue dir neue Geräte. Glaubst du etwa, ich kriege so eine blöde Wippe nicht hin?«
»Darum geht es doch gar nicht.« Sie rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Du hast mich nicht einmal fünf Sekunden nachdenken lassen. Du hast mich nicht einmal gefragt. «
»Ich frage auch nicht. Ich sage dir, du sollst packen, was du brauchst. Jetzt übernehme ich mal die Führung.«
»Ich finde das nicht lustig.«
»Das ist es auch nicht. Wir nehmen heute schon mal mit, was wir transportieren können. Den Rest holen wir morgen. Verdammt noch mal, Fiona, er war an deinem Haus. Du wolltest, dass ich bei dir bleibe. Dann entscheide dich jetzt auch.«
»Ich nehme mir fünf Sekunden Zeit zum Überlegen.« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und drehte sich weg.
Ihr Haus – bereitete ihr das Probleme? Ihr Haus war immer ihre Zuflucht gewesen. Und statt es jetzt zu verteidigen, ging sie weg.
Warum war sie nur so stur?
»Die Zeit ist um.«
»Ach, sei still«, fuhr sie ihn an. »Ich werde aus meinem eigenen Haus vertrieben, also sei bitte ein bisschen geduldiger. «
»Na gut. Eine Minute gebe ich dir noch.«
Sie drehte sich zu ihm um. »Du bist ein bisschen sauer, dass du das tun musst. Wenn ich zu dir ins Haus ziehe, ist das etwas völlig anderes, als wenn du hier übernachtest.«
»Okay. Und was willst du damit beweisen?«
»Gar nichts. Es ist nur eine Beobachtung. Ich muss ein
paar Anrufe machen. Ich kann nicht einfach nur
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