Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
Vom Netzwerk:
wachsam sein. An die Post glaube ich nicht. Er ist fertig mit Perry, wenn jetzt noch nicht, dann mit Sicherheit, wenn er weiß, dass Bristow bei ihm war.«
    »Willst du ihr sagen, was auf sie zukommt?«
    »Heute ist es schon zu spät. Sie soll mal eine Nacht durchschlafen. Morgen ist auch noch ein Tag. Rede mit Starr, Erin, bring sie her, und dann nehmen wir sie in die Mangel.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    Es tat gut, draußen zu sein und einmal nicht am Telefon oder am Computer zu sitzen. Der Regen machte Mantz nichts aus. Ihr gefiel das Wetter in Seattle. Sie schaute gerne auf den Mount Rainier an sonnigen Tagen, aber sie genoss auch die gemütliche Intimität von grauen Regentagen.
    Heute Abend war der Regen noch ein zusätzlicher Vorteil, dachte sie. Starr bei diesem Wetter aus dem Büro oder ihrer trockenen Wohnung zu holen war ihr ein Vergnügen.
    Sie hatte sowohl persönlich als auch beruflich etwas gegen Kati Starr. Frauen, die für ihre Karriere über die Leichen anderer Frauen gingen, waren ihr ein Gräuel.
    Mantz wusste, wie schwer es war, als Frau beruflich aufzusteigen, aber sie hatte ihren Weg auch gemacht, ohne anderen in den Rücken zu fallen.

    Ihre Scheibenwischer konnten die Wassermassen kaum bewältigen, als sie zur Zeitung fuhr. Höchstwahrscheinlich war Starr schon längst nach Hause gegangen, aber das Gebäude lag sowieso auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Da konnte sie ruhig rasch dort vorbeifahren.
    Während sie fuhr, überlegte sie ihre Strategie. Zuerst ganz sanft, dachte sie, von Mädchen zu Mädchen sozusagen. Ihr Instinkt sagte ihr, dass Starr so etwas sofort als Schwäche empfinden würde.
    Aber das konnte ihr nur recht sein, weil sie gleich anschließend zuschlagen und Starr wegen Behinderung der Ermittlungen, vielleicht sogar wegen Verdachts der Bestechung eines FBI-Angestellten verhaften würde.
    Na, dachte sie, mal schauen, wie es läuft.
    Sie bog auf den Parkplatz ein und zog die Augenbrauen hoch, als sie den roten Toyota sah. Eine Überprüfung des Nummernschilds ergab, dass es sich um Starrs Auto handelte.
    Sie arbeitete also doch noch? Umso besser.
    Als sie ihren Wagen daneben parkte, sah sie, dass der Hinterreifen platt war.
    »Pech«, murmelte Mantz und lächelte, als sie den Motor abstellte. Aber noch während sie nach ihrem Schirm griff, stieg auf einmal ein ungutes Gefühl in ihr auf. Einen Moment lang studierte sie das Gebäude. Es war stockdunkel, wenn man von den Sicherheitslampen im Erdgeschoss absah, stellte sie fest. Wenn Kati Starr wirklich noch am Schreibtisch saß, müsste sie doch eine Lampe eingeschaltet haben.
    Mantz legte den Schirm zurück und zog ihre Jacke hoch, um besser an ihre Waffe zu kommen.
    Nichts war zu hören außer dem Rauschen des Regens und dem gelegentlichen Wusch, wenn ein Fahrzeug vorbeifuhr. Sie stieg aus, musterte den platten Reifen und ging prüfend
um das Auto herum. Aus einem Impuls kontrollierte sie, ob es abgeschlossen war.
    Das ungute Gefühl verstärkte sich, als sie die Tür unverschlossen fand. Rasch lief sie zum Gebäude und klopfte an die Glastüren. Der Sicherheitsbeamte, der durch die Lobby auf sie zukam, war bestimmt ein pensionierter Polizist, dachte sie. Etwa Mitte sechzig und mit scharfem Blick.
    Sie hielt ihren Ausweis an die Glastür.
    Er betrachtete ihn und fragte über die Gegensprechanlage: »Gibt es ein Problem?«
    »Ich bin Special Agent Erin Mantz. Ich suche nach Kati Starr. Ihr Auto steht auf dem Parkplatz, der rechte Hinterreifen ist platt. Ich muss wissen, ob sie noch im Gebäude ist oder wann sie sich abgemeldet hat.«
    Der Mann spähte zum Parkplatz. Dann sagte er: »Warten Sie.«
    Mantz griff zu ihrem Handy. Sie gab ihren Namen und ihre Ausweisnummer ein und ließ sich die Nummern von Starrs Festnetzanschluss, Handy und Büro geben.
    Als der Wachmann zurückkam, leitete Starrs Handy sie gerade zur Mailbox.
    »Sie hat sich um einundzwanzig Uhr vierzig ausgetragen. Im Gebäude ist niemand mehr. Selbst der Reinigungstrupp ist gegangen.« Er zögerte einen Moment, dann schloss er die Türe auf. »Ich habe sie zu Hause und auf ihrem Handy angerufen«, sagte er. »Nur die Mailbox geht an.«
    »Ist sie alleine gegangen?«
    »Laut Lobby-Sicherheitsdienst ja.«
    »Gibt es auf dem Parkplatz ein Überwachungsvideo?«
    »Nein, nur hier drinnen, und darauf ist sie alleine herausgegangen. Das ist nicht ungewöhnlich für sie«, fügte er hinzu. »Sie ist fast nie mit ihren Kollegen weggegangen. Wenn etwas mit dem Auto war,

Weitere Kostenlose Bücher