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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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existieren.
    Er setzte sich und las den Artikel noch einmal, und dieses Mal kam es ihm vor wie Schicksal. Natürlich hatte er deshalb die Reporterin entführt. Alles geschah so, wie es geschehen sollte.
    Als seine Zimmernachbarn fertig waren und ausgecheckt hatten, vermutlich um zu ihren jeweiligen Ehepartnern zurückzukehren, die sie betrogen, hatte er das Buch gefunden. Er las den Entwurf durch und stellte fest, dass es bis jetzt nur Bruchstücke waren, die sie sicher noch anders zusammenfügen würde.
    Bedauernd blickte er auf ihren Schlüsselbund. Er würde so gerne ihre Wohnung durchsuchen. Dort hatte sie bestimmt noch mehr Dateien, Bücher und Aktenordner.
    Er las den Entwurf noch einmal, nahm Veränderungen vor,
fügte Passagen hinzu. Den Laptop würde er erst einmal behalten, und wenn er die nächste Phase überlebte, würde er ihr Werk mit seinem vermischen.
    Zum ersten Mal seit Monaten verspürte er leise Erregung wegen etwas, das nichts mit Töten zu tun hatte. Er würde Teile seines eigenen Buches, den Entwurf, den er in der ersten Person begonnen hatte, mit ihrem Bericht, den sie in der dritten Person geschrieben hatte, verbinden und Teile seiner Geschichte neben ihre stellen.
    Seine Entwicklung und ihre Beobachtungen.
    Und mit Katis Hilfe würde er seine eigene Geschichte erschaffen. Der Tod, auch sein eigener, würde sein Vermächtnis sein.
     
    Im Konferenzraum, in dem sie und Tawney zusammen arbeiteten, gab Mantz, den Telefonhörer am Ohr, etwas in ihren Computer ein. »Ja, verstanden. Danke. Tawney.« Sie legte das Telefon beiseite. »Ich habe gerade erfahren, dass der U.S. Report Starrs Artikel für morgen bewirbt. Sie haben schon einen Teaser online. Guck dir das mal an.«
    Er trat an ihren Schreibtisch und las über ihre Schulter die Schlagzeile:
    Im Angesicht des Feindes
Fiona Bristow trifft sich im Gefängnis mit Perry
Kati Starr Exklusiv
    »Verdammt noch mal«, murmelte Tawney. »Der Täter liest den Artikel bestimmt, und dann steht Fee sofort in der Schusslinie.«
    »Und Starrs Rechnungen gehen auf. Das dient doch alles nur ihrer Karriere. Was auch immer sie für die Informationen ausgegeben hat, wird sich für sie auszahlen.«

    »Wir müssen unbedingt die undichten Stellen finden. Und wir müssen diese gottverdammte Story zu sehen kriegen. Ich wende mich an ihren Chefredakteur. Sie behindert die Ermittlungen, indem sie sensible Informationen preisgibt, Informationen, die sie möglicherweise mit illegalen Mitteln erhalten hat.«
    »Ja, klar, und dann bekommen wir es erst einmal mit den Anwälten zu tun. Ich habe einen anderen Vorschlag. Ich versuche mal mit ihr direkt zu reden.«
    »Sie wird auf keinen Fall ihre Quellen preisgeben.« Tawney trat an die Kaffeemaschine. »Das wird sie schön für sich behalten.«
    »Ja, aber ich versuche jetzt trotzdem mal, mit ihr zu reden, auch wenn es schon spät ist. Vielleicht ist sie ja außerhalb der Bürozeiten zugänglicher.« Mantz blickte auf ihre Armbanduhr. »Ich verhafte sie einfach, wegen Behinderung der Justiz, Einmischung in eine Bundesermittlung, Belästigung eines Zeugen des FBI. Da kann sie mir über Pressefreiheit erzählen, was sie will.«
    Tawney trank einen Schluck Kaffee. »Okay, und dann?«
    »Wir lassen sie ein Weilchen schmoren. Sie wird einen Anwalt wollen, wird ihren Chef anrufen, aber vielleicht können wir sie ja ein bisschen hier festhalten. Sie will Aufmerksamkeit und Information. Wenn wir den Anschein erwecken, wir könnten ihr in dieser Hinsicht etwas bieten, spielt sie vielleicht mit, so dass wir Zeit gewinnen.«
    »Für was?«
    »Durchsickern zu lassen, dass sie redet.«
    Tawney überlegte. »Du meinst, damit ihre Quelle anfängt zu schwitzen?«
    »Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Wahrscheinlich ist es Zeitverschwendung, aber warum soll sie nicht auch mal ein bisschen Druck spüren? Sie läuft uns ständig vor die
Füße, Tawney, und benutzt Bristow bei jeder Gelegenheit. An Kooperation ist sie nicht interessiert. Ihr sind nur ihre Schlagzeilen wichtig.«
    »Ich widerspreche dir nicht. Ich rede von hier aus mit ihren Chefs. Du gehst sie direkt an. Sag mir Bescheid, wenn du sie mitbringst, dann bereite ich alles vor.«
    Er rieb sich den Nacken. »Vielleicht liest er die Zeitung gar nicht. Vielleicht bewegt er sich morgen, schickt einen Brief, oder wir finden sein Auto auf einem Parkplatz.«
    Mantz nickte. »Wenn er die aktuellen Ereignisse verfolgt – und wir wissen genau, dass er es tut –, dann wird er doppelt

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