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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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unvermeidlich auf, dass sie wehrlos war.
    Alles um sie herum versank – Wald, Himmel, die tiefer werdenden Schatten. Es zählte nur noch Mund auf Mund, Körper an Körper und ihr Verlangen, das stetig wuchs.
    Als er sich von ihr lösen wollte, zog sie ihn wieder zu sich heran und tauchte erneut tief ein.
    Sie durchbrach seine Kontrolle. Diese Mischung aus Hingabe und Forderung ergriff ihn, öffnete Türen, die er eigentlich verschlossen halten wollte, bis er nicht mehr sicher war, wer hier den Ton angab.
    Und als er sich zurückziehen wollte, lockte sie ihn erneut an.
    Weiche Lippen, geschmeidiger Körper und ihr Geschmack – erdig und süß zugleich, aber auch keins von beidem und unwiderstehlich.
    Schließlich begann der Welpe zu bellen und an seinem Bein hochzuspringen, um sich zwischen sie zu drängen und an diesem lustigen Spiel teilzuhaben.
    Dieses Mal traten sie beide einen Schritt zurück.
    Fiona legte Jaws die Hand auf den Kopf. »Sitz«, befahl sie. »Guter Hund.«
    Ihre Augen waren nicht mehr so klar und so ruhig wie vorher, fand Simon.
    »Mir fällt kein einziger vernünftiger Satz ein«, sagte sie zu ihm. Sie gab ihren Hunden ein Zeichen und reichte Simon die Leine des Welpen. »Wir sollten zurückgehen. Äh, er macht das gut mit der Leine. Das hier ist eine neue Umgebung
für ihn, und es gibt viele tolle Ablenkungen, aber er reagiert ganz gut.«
    Wenn sie über Hunde reden konnte, war sie wieder in ihrer Sicherheitszone, dachte er. Neugierig, wie sie mit der Situation umgehen würde, lief er einfach schweigend neben ihr her.
    »Ich möchte gerne noch mit ihm an anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen arbeiten, vielleicht eine zusätzliche halbe Stunde pro Woche in Zehn- oder Fünfzehn-Minuten-Sitzungen. Zwei Wochen lang würde ich es kostenlos machen, und wenn dir das Ergebnis gefällt, können wir ja über meine Bezahlung sprechen.«
    »Wie zum Beispiel einen Ausblick auf mögliche kommende Attraktionen?«
    Sie warf Simon einen raschen Blick zu. »Das könnte man so sagen. Er lernt schnell, und er hat eine gute Persönlichkeit für… Und das ist albern. Es ist feige. Ich wollte dich noch einmal küssen, um zu sehen, ob das vor ein paar Tagen nur ein glücklicher Zufall war, aber offensichtlich war das nicht der Fall. Anscheinend herrscht zwischen uns eine starke körperliche Anziehung, die ich so schon lange nicht mehr empfunden habe.«
    »Seit fast zehn Monaten?«
    Sie errötete, aber dann lächelte sie, nicht verlegen, sondern amüsiert. »Eigentlich schon länger. Ich will uns beiden die peinlichen Details ersparen, aber dieser Zwischenfall ist gründlich danebengegangen. Trotzdem fungiert er als Basis und bringt mich zu der Frage, ob der Zehn-Monats-Faktor nicht zusätzlich eine Rolle spielt. Und er macht mich vorsichtig. Ich bin nicht sexscheu, aber ich habe nicht vor, Fehler zu wiederholen.«
    »Du bist lieber stabil und ordentlich.«
    Sie steckte die Hände in die Taschen. »Ich rede zu viel, und du hörst zu gut zu. Das ist eine gefährliche Mischung.«

    »Für wen?«
    »Für den, der redet. Weißt du, du vermittelst den Eindruck, gar nicht besonders interessiert zu sein, aber du passt gut auf und nimmst jedes Detail wahr. Ich mag dich. Oder ich glaube es zumindest, denn eigentlich weiß ich nicht besonders viel von dir, weil du nicht über dich redest. Ich weiß, dass du einen Hund hast, weil deine Mutter ihn dir geschenkt hat, und das sagt mir, dass du deine Mutter entweder liebst oder ihren Zorn fürchtest. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. «
    Sie schwiegen etwa dreißig Sekunden lang.
    »Du musst es bestätigen oder abstreiten«, sagte sie schließlich. »So ein tiefes, dunkles Geheimnis kann es ja nicht sein.«
    »Ich liebe meine Mutter, und wenn es geht, vermeide ich es, sie zornig zu machen.«
    »Siehst du, so schwer war es doch gar nicht. Was ist mit deinem Vater?«
    »Er liebt meine Mutter, und wenn es geht, vermeidet er es, sie zornig zu machen.«
    »Dir ist natürlich klar, dass die Leute immer neugieriger werden, je weniger du über dich erzählst.«
    »Gut. Das kann fürs Geschäft nur gut sein.«
    »Dann ist deine Arbeit also ein Geschäft.«
    »Die Leute bezahlen dich, der Staat nimmt sich seinen Teil. Das ist Geschäft.«
    Möglicherweise war das ein erster Zugriff auf ihn. »Aber es ist nicht nur ein Geschäft, denn sonst hättest du mir doch den Schrank verkauft.«
    Er blieb stehen. Jaws hatte ein Stöckchen gefunden und stolzierte stolz wie ein Tambourmajor

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