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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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damit herum. »Du lässt nicht locker, was?«
    »Entweder ist dein künstlerisches Temperament mit dir durchgegangen, oder du bist einfach nur stur. Ich vermute
Ersteres, obwohl dir Letzteres wohl auch nicht fremd ist. Ich würde ihn übrigens immer noch gerne kaufen.«
    »Nein. Du könntest einen neuen Schaukelstuhl für deine Veranda gebrauchen. Der, den du hast, ist hässlich.«
    »Er ist nicht hässlich. Er erfüllt seinen Zweck. Und er muss neu angestrichen werden.«
    »Die linke Armlehne ist verbogen.«
    Fiona öffnete den Mund, um zu widersprechen, merkte dann aber, dass sie es gar nicht genau wusste. »Vielleicht. Aber das beweist nur, wie sehr du auf Details achtest.«
    »Schlechtes Handwerk und verbogenes Holz fallen mir immer auf. Ich bezahle dir den Unterricht mit einem Schaukelstuhl, wenn du mir versprichst, den alten zu Brennholz zu machen.«
    »Vielleicht hat er einen sentimentalen Wert für mich.«
    »Ja?«
    »Nein, ich habe ihn für zehn Dollar vor ein paar Jahren auf dem Flohmarkt gekauft.«
    »Brennholz. Und du bringst dem Hund etwas Interessantes bei.«
    »Abgemacht.« Sie blickte zum Himmel, als sie aus dem Wald kamen. »Es wird kühler. Ich könnte tatsächlich ein bisschen Brennholz gebrauchen. Ein schönes Feuerchen, ein Glas Wein – natürlich werde ich mir keine Flasche aus einem wunderschönen Kabinett holen können, aber das werde ich überleben. Und ich lade dich auch nicht ein.«
    »Glaubst du, ich würde deine Einladung abwarten, wenn ich zu Ende bringen wollte, was wir im Wald angefangen haben? «
    »Nein«, erwiderte sie nach kurzem Überlegen. »Eigentlich sollte ich die Frage arrogant und abstoßend finden. Ich habe keine Ahnung, warum das nicht so ist. Warum willst du nicht zu Ende bringen, was wir im Wald angefangen haben?«

    Er lächelte sie an. »Das gibt dir zu denken, was? Dein Haus gefällt mir.«
    Verblüfft drehte sie sich um und musterte ihr Haus. »Mein Haus?«
    »Es ist klein, ausgefallen und genau richtig für diese Stelle. Du könntest an der Südseite noch einen Wintergarten anbauen. Das würde die Küche offener machen und mehr Licht hineinbringen. Na ja, tu dir auf jeden Fall einen Gefallen, und hör deinen Anrufbeantworter nicht ab. In zwei Tagen komme ich mit dem Schaukelstuhl und dem Hund vorbei.«
    Stirnrunzelnd blickte sie ihm nach, als er zu seinem Truck ging. Simon löste die Leine und setzte Jaws, der immer noch den Stock im Maul hielt, auf seinen Platz.
     
    Er hatte genug zu tun – seine Arbeit, sein Hund, eine vage Idee, wie er seinen Garten anlegen wollte, nur um zu sehen, ob er es konnte. Und alle paar Tage fuhr er, je nach Wetterlage, mit Jaws auf der Insel spazieren.
    Diese Routine, beziehungsweise dieser Mangel an Routine, war genau das, wonach er gesucht hatte.
    Es gefiel ihm, dass seine Werkstatt nur ein paar Schritte vom Haus entfernt war, so dass er arbeiten konnte, wann immer er wollte. Und es überraschte ihn zwar, aber es gefiel ihm tatsächlich, einen Hund zur Gesellschaft zu haben.
     
    Es machte ihm Freude, den Schaukelstuhl leuchtend blau anzustreichen. Fionas Farbwahl war zwar eher pastellig und zurückhaltend, aber ihre Persönlichkeit war hell und strahlend. Sie würde in dem Stuhl gut aussehen.
    Sie sah überhaupt gut aus.
    Er hatte vor, mit dem Stuhl und dem Hund am Nachmittag zu ihr zu fahren, es sei denn, die Arbeit hielte ihn auf.
    Zum Glück hatte er genügend Arbeit, um davon aufgehalten
zu werden, dachte er, als er seinen Morgenkaffee auf der Veranda trank. Er musste das Sideboard für den Kunden in Tacoma fertig machen, außerdem noch zwei weitere Schaukelstühle. Für sich selbst wollte er ein Bett bauen und dann das Kabinett für Fiona, mit dem er bereits angefangen hatte.
    Dazu brauchte er den Baumstumpf – darum sollte er sich ebenfalls heute kümmern. Er würde mal fragen, ob Gary – auch ein Kursteilnehmer in der Hundeschule und Farmer am Ort – nach wie vor bereit war, ihm mit dem Traktor zu helfen.
    Er pfiff nach dem Hund – und freute sich, als Jaws mit wehenden Ohren angerannt kam – und ging hinein. Seine zweite Tasse Kaffee würde er trinken, während er online die Artikel in U.S. Report überflog, wie er es schon die letzten beiden Tage getan hatte.
    Langsam hatte er das Gefühl, dass die Reporterin aufgegeben hatte, weil Fiona nicht auf ihre Anfragen reagierte.
    Aber heute stieß er sofort auf die Schlagzeile:
    ECHOS DER ANGST
    Am Anfang des Artikels waren Fotos von zwei Frauen – eigentlich eher noch

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