Im Schatten Der Wälder: Roman
über die Brücke fuhren, begann Jaws aufgeregt zu wedeln.
»Es freut mich, dass wenigstens einer glücklich ist«, murmelte Simon.
Er parkte den Truck, und sofort kamen die Hunde in den Hof gerannt.
»Wir bleiben nicht«, warnte er Jaws. »Wir fahren gleich weiter.«
Er ließ zuerst den Hund heraus, wobei er dachte, dass der
Tag mit all seinen Abwechslungen für den Welpen wahrscheinlich eine Art Hundeversion von Disney World war.
Dann nahm er den Topf und das in Folie eingepackte Brot und stieg ebenfalls aus.
Fiona lehnte lässig am Türrahmen. Und zu Simons Verwirrung lächelte sie.
»Hi, Nachbar.«
»Ich war heute bei Sylvia, und sie hat mich gebeten, dir das hier vorbeizubringen.«
Fiona richtete sich auf und nahm den Deckel vom Topf. »Mmm, Minestrone. Die mag ich gerne. Bring sie nach hinten. «
Sie trat zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Dabei ließ sie, wie meistens, die Tür auf.
Das Feuer knisterte, und sie roch wie der Wald.
»Ich habe gehört, du hast dir den Baumstumpf geholt.«
»Haben sie es schon in den Nachrichten gebracht?«
»Die Gerüchteküche hier ist schneller. Ich habe Gary und Sue auf dem Heimweg getroffen. Sie fuhren zu ihrem Sohn zum Abendessen. Stell den Topf einfach auf die Küchentheke. Danke. Ich wollte gerade ein Bier trinken, aber zu Syls Minestrone passt ein guter Rotwein besser. Es sei denn, du möchtest lieber ein Bier.«
Simons Neugier siegte über seinen Plan, nur das Essen vorbeizubringen und wieder zu fahren. Die Gerüchteküche war tatsächlich außerordentlich fit, dachte er. Sie hatte bestimmt auch schon von dem Artikel gehört. »Nein, Rotwein ist gut.«
Sie trat zu einem langen, schmalen Schrank – sie bräuchte wirklich ein Weinkabinett –, um eine Flasche auszusuchen. »Und, ein Waschbecken?«
»Was?«
»Der Baumstumpf.« Sie öffnete eine Schublade und holte einen Flaschenöffner heraus. »Gary hat gesagt, du willst ein
Waschbecken daraus machen. Ein Baumstumpf-Waschbecken. Das wird das Gesprächsthema auf der Insel werden.«
»Weil hier sonst nicht so viel passiert. In ein paar Tagen pflanze ich den neuen Baum.«
»In Ordnung.«
Er musterte sie, während sie die Flasche entkorkte. Sie wirkte nicht wütend oder angespannt, und sie schien genauso wenig geweint zu haben. Vielleicht war das Gerücht ja doch noch nicht bis zu ihr gedrungen.
Sie schenkte den Wein ein und schaltete den elektrischen Topf ein. »Ein Wintergarten also.«
»Was?«
»Du hast doch gesagt, ich solle über einen Wintergarten an der Südseite nachdenken, um die Küche zu öffnen. Wie stellst du dir das vor?«
»Äh … diese Wand.« Er zeigte mit seinem Glas darauf. »Sie ist tragend, deshalb brauchst du einen Stützbalken. Vielleicht sogar besser zwei, wie Säulen, das wirkt dann wie ein Eingang. Also, Wand heraus, Säulen darunter und dann drei, vier Meter hinaus. Das Dach kann ruhig schräg sein, mit Dachfenster. Und vorne ein großes Fenster mit Blick auf den Wald. Breite Holzdielen auf den Fußboden, und du hättest Platz für einen Tisch, so dass du zusätzlich zur Küche noch einen Essplatz hättest.«
»Bei dir klingt es so einfach.«
»Ja, aber es wäre schon ein bisschen Arbeit.«
»Vielleicht fange ich ja mal an zu sparen.« Sie trank einen Schluck Wein und stellte ihr Glas wieder ab, um grüne Oliven aus dem Kühlschrank zu holen. »Du weißt Bescheid über den Artikel?«
»Du offenbar ebenfalls.«
Sie gab die Oliven in eine flache Schale. »James hatte ihn gelesen, bevor wir uns heute Morgen getroffen haben – und
er hat der gesamten Einheit davon erzählt. Sie haben sich alle so bemüht, das Thema nicht anzusprechen, dass sich keiner konzentrieren konnte. Also haben sie es mir schließlich doch gesagt, und dann konnten wir endlich mit unserer Arbeit anfangen. «
»Hast du ihn gelesen?«
»Nein. Das soll übrigens ein Appetizer sein.« Sie schob ihm die Oliven zu. »Nein, ich habe ihn nicht gelesen, und das werde ich auch nicht. Wozu denn? Das, was passiert ist, kann ich ja sowieso nicht mehr ändern. Ich wusste ja, dass sie ihn schreibt. Morgen ist er Schnee von gestern.«
»So kann man es auch sehen.«
»Syl hat mir meine Lieblingssuppe geschickt. Sie hat bestimmt geglaubt, ich hätte mich aufgeregt.«
»Ja, vermutlich.«
Fiona ergriff ihr Weinglas und deutete mit der freien Hand auf ihn. »Du weißt es ganz genau, schließlich hat sie es dir erzählt – und dich hierher geschickt, damit ich nicht alleine bin.«
Die Hunde kamen hereingerannt.
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