Im Schatten Der Wälder: Roman
zu dem Augenblick, als all ihre Träume in tausend Scherben zerbrachen.
Und jetzt? Jetzt war sie gut in dem, was sie tat. Sie führte ein zufriedenes, erfülltes Leben. Diesen Ort und dieses Leben hatte sie ganz bewusst gewählt.
Im Kern mochte sie noch dieselbe sein, aber um sie herum hatte sich alles geändert. Und doch, oder womöglich trotzdem, war sie glücklich und erfolgreich.
Bogart kam zu ihr und schob seinen Kopf unter ihren Arm. Automatisch rückte sie zur Seite und kraulte ihn.
»Ich glaube nicht daran, dass es für alles einen Grund gibt. Das reden wir uns nur ein, weil wir dadurch besser mit schlimmen Ereignissen fertig werden. Aber ich kann froh sein, dass ich hier bin.
Ein neuer Tag, Bogart. Ich bin gespannt, was er bringt.«
Als wolle er ihr antworten, spitzte er die Ohren. Simons Truck kam ihre Einfahrt entlang.
»Möglicherweise wird es ein interessanter Tag«, murmelte sie, als auch die beiden anderen Hunde zu ihr gerannt kamen und sich neben sie setzten.
Fiona lächelte, als sie Jaws’ glückliches Gesicht durch die Windschutzscheibe erblickte. Simons Miene wirkte wie üblich undurchdringlich.
Sie stand auf, und als der Truck hielt, gab sie ihren Hunden die Erlaubnis hinzulaufen. »Ein bisschen früh für den Unterricht«, rief sie Simon zu, als er ausstieg. Hinter ihm hüpfte Jaws aus dem Wagen.
»Ich habe deinen verdammten Baum.«
»Und obendrein noch gute Laune!« Sie trat auf ihn zu.
»Gib mir den Kaffee.« Er grapschte einfach nach dem Becher und trank ihn aus.
»Bitte, gerne.«
»Ich hatte keinen mehr.«
Sie bedachte ihn mit einem verführerischen Augenaufschlag, weil er so mürrisch, unrasiert und sexy war. »Und trotzdem bist du in aller Herrgottsfrühe hier, um mir meinen Baum zu bringen.«
»Ich bin deshalb in aller Herrgottsfrühe hier, weil dieser Hund heute Morgen einen ganzen Sack Hundefutter aufgekaut hat. Dann hat er beschlossen, den Sack mitsamt dem Futter auf meinem Bett wieder von sich zu geben. Und ich habe noch drin gelegen.«
»Oooh!«
Simon warf ihr einen finsteren Blick zu, als sie ihre Aufmerksamkeit sofort dem Hund zuwandte. »Ich bin die geschädigte Partei.«
Fiona ignorierte ihn und streichelte den Welpen. Dabei überprüfte sie seine Augen, seine Nase und seinen Bauch. »Du armes Baby. Aber jetzt geht’s dir wieder gut, oder?«
»Ich musste die Bettwäsche wegwerfen.«
Fiona verdrehte die Augen. »Nein. Du wischst das Erbrochene auf, und dann steckst du die Bettwäsche in die Waschmaschine. «
»Nein, die nicht mehr. Er hat gekotzt wie ein betrunkener Burschenschaftler.«
»Und wessen Schuld ist das?«
» Ich habe nicht das ganze Hundefutter aufgefressen.«
»Nein, aber du hast es nicht da verstaut, wo er nicht drankommen konnte. Am besten bewahrst du es in einem Behälter mit Deckel auf. Außerdem ist er noch zu klein, um überall im Haus freien Zugang zu haben. Du solltest dir ein Babygitter zulegen.«
Simon runzelte die Stirn. »Ich stelle doch keine Babygitter auf.«
»Dann beklag dich nicht, wenn er irgendetwas anstellt, während du schläfst oder beschäftigt bist.«
»Wenn du mir jetzt hier einen Vortrag halten willst, brauche ich noch mehr Kaffee.«
»In der Küche.« Als er verschwunden war, lachte sie. »Er ist ganz schön wütend auf dich, was?«, sagte sie zu dem kleinen Hund. »Aber er wird schon drüber hinwegkommen. Außerdem war es seine eigene Schuld.« Sie gab Jaws einen Kuss auf die kühle, feuchte Nase.
Dann erhob sie sich und trat hinten an den Truck, um sich ihren Baum anzuschauen. Sie grinste noch immer, als Simon mit einem Becher Kaffee herauskam.
»Du hast mir einen Hartriegel gekauft.«
»Ich fand, es ist der passende Baum für dich.«
»Ja, er ist wunderschön. Danke.« Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn. »Guten Morgen.«
»Noch nicht.«
Sie lächelte und küsste ihn noch einmal.
»Schon besser.«
»Na, dann wollen wir mal den Baum pflanzen. Vielleicht hebt das ja deine Stimmung noch mehr. Komm, wir setzen ihn dort drüben hin. Nein …« Sie blickte sich um. »Dorthin. «
»Ich dachte, ich sollte ihn in das Loch pflanzen, wo der Stumpen gesteckt hat.«
»Ja, aber er ist so hübsch, und hinten im Wald sieht ihn ja keiner außer mir. Oh, dort hinten, auf diese Seite von der Brücke. Vielleicht sollte ich mir auch noch einen für die andere Seite holen.«
»Das kannst du halten, wie du willst.« Achselzuckend öffnete er die Wagentür.
»Ich komme mit und helfe dir«,
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