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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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beugte sich ein wenig vor und wölbte eine Augenbraue. »Und?«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Fidelias. Er trank einen Schluck von dem brennenden, kalten Getränk. »Aber ich glaube, es hat eine Spaltung unter den Kursoren gegeben.«
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie du weißt, konnte ich mit keinem reden, der mit ihnen zu tun hat. Aber die anderen, die mit mir reden, hätten etwas über die Bewegungen und Unternehmungen der Kursoren wissen müssen. Ich habe allerdings nichts in Erfahrung bringen können. Ganz zu schweigen davon, dass sich Serai in aller Öffentlichkeit mit einer Person sehen lässt, die ihre Verpflichtung Gaius gegenüber enthüllen könnte.«
    »Inwiefern?«, fragte Invidia.
    »Ich weiß selbst nicht genau«, meinte Fidelias. »Da liegt etwas in der Luft.« Er sah Invidia in die Augen. »Ich glaube, da hat jemand den Kursoren den Krieg erklärt.«
    Invidia runzelte die Stirn. »Das … würde Gaius den vernichtenden Schlag versetzen.«
    »Ja.«
    »Doch wer weiß genug, um so etwas durchzuführen?«
    »Ich«, antwortete er.

    » Das habe ich mir schon gedacht«, erwiderte Invidia. »Steckst du dahinter?«
    Fidelias schüttelte den Kopf und war froh, seine Gefühle nicht verbergen und Invidias Kräfte als Wasserwirkerin täuschen zu müssen. »Nein. Ich habe die Kursoren verlassen, weil ich glaube, dass das Reich einen starken Führer braucht und dass Gaius seine Pflichten als Erster Fürst nicht mehr ausüben kann. Aber gegen die Kursoren, die ihm treuen Dienst leisten, hege ich keinen Groll.«
    »Und wie ist es mit dem Mädchen? Wie hieß sie gleich?«
    »Amara«, antwortete Fidelias.
    »Keinen Groll, mein Spion? Auch nicht ein klitzekleines bisschen?«
    »Sie ist töricht«, sagte er. »Und jung. In ihrem Alter war ich genauso.«
    »Hm«, machte Invidia. »Wie sorgsam du deine Gefühle verhüllst, wenn du von ihr sprichst.«
    Fidelias ließ den letzten Schluck Eiswein in seinem Glas kreisen. »Ach, tatsächlich?«
    »Ja.«
    Er schüttelte den Kopf und trank aus. »Ich werde so viel in Erfahrung bringen, wie ich kann. Und heute Abend werde ich mich mit Isana befassen.«
    »Für meinen Geschmack gibt es in dieser Geschichte zu viele Rätsel«, sagte die Fürstin. »Aber vergiss nicht, mein Spion, die Wehrhöferin ist meine oberste Sorge. Das Reich soll nicht denken, dass Kalarus sie hat beseitigen lassen. Ich werde über ihr Schicksal bestimmen.«
    Fidelias nickte. »Ich lasse Beobachter vor Ritter Nedus’ Haus aufstellen. Sobald sie es verlässt, werde ich da sein.«
    »Nur, warum ist sie nicht in der Zitadelle?«, murmelte die Fürstin von Aquitania. »Gaius muss doch wissen, welche Bedeutung sie für seinen Führungsanspruch hat.«
    »Sicherlich, Herrin.«
    »Und was Serai betrifft …« Invidia lächelte schwach und schüttelte
den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass sie Gaius’ Werkzeug ist. So oft habe ich mich schon mit ihr unterhalten. Bei ihr habe ich Derartiges nicht gespürt.«
    »Sie ist recht tödlich in ihrer Täuschungskunst, Herrin, und eine wertvolle Stütze der Krone. Den ganzen Tag hat sie wegen der Wehrhöferin Boten zur Zitadelle geschickt.«
    Invidia runzelte die Stirn. »An Gaius?«
    »An den Jungen, der an der Akademie lernt.«
    »Familie. Innige Gefühle, vermute ich«, schnaubte Invidia.
    »Es heißt, er sei einer der persönlichen Pagen von Gaius. Vielleicht versuchen sie, den Ersten Fürsten über ihn zu erreichen.«
    Die Fürstin von Aquitania spitzte den Mund. »Wenn bei den Palastwachen erhöhte Alarmbereitschaft gilt und wenn, wie du glaubst, die Kursoren selbst unter Druck stehen, könnten die Verbindungen zu Gaius vollständig gekappt sein.« Oberhalb der Nase bildete sich eine winzige Falte, doch dann lächelte Invidia. »Er hat Angst. Und er geht in Abwehrstellung.«
    Fidelias stellte sein leeres Glas ab, nickte und erhob sich. »Möglich.«
    »Ausgezeichnet«, sagte sie und stand ebenfalls auf. »Ich muss mich nun auf die nächste langweilige Festlichkeit vorbereiten, Fidelias - und zwar in Kalarus’ Haus. Vielleicht kann ich dort einiges in Erfahrung bringen. Du kümmerst dich inzwischen um die Wehrhöferin.«
    Fidelias verneigte sich vor der Fürstin von Aquitania und trat zurück, um den Raum zu verlassen.
    »Fidelias«, sagte sie, ehe er die Tür erreichte.
    Er blieb stehen und blickte über die Schulter.
    »Die Wehrhöferin ist eine ernsthafte politische Bedrohung unserer Pläne. Du wirst dich noch heute Nacht

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