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Im Schatten des Mondkaisers (German Edition)

Im Schatten des Mondkaisers (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondkaisers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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begann sie.
    »Carya«, unterbrach er sie. »Es ist in Ordnung, wirklich. Nur bin auch ich kein Stück Metall. Dieses Bild von euch beiden auf dem Ball prallt nicht einfach an meiner eisernen Hülle ab. Ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Aber ich glaube dir, wenn du sagst, es täte dir leid.« Seine Miene wurde etwas weicher. »Danke, dass du gekommen bist.«
    Carya nickte bloß. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie wollte sich Jonan nicht aufdrängen. Stumm öffnete sie die Tür. Doch dann drehte sie sich noch einmal um. »Jonan?«
    »Hm?«
    »Ich liebe dich. Nur dich. Bitte vergiss das nie.«
    Er schenkte ihr ein Lächeln, wenn auch eins, in dem ein Hauch von Bittersüße mitschwang. »Ich liebe dich auch, Carya.«
    Mehr sagte er nicht. Also ging sie.
    Eine Stunde später lag Jonan im Bett – und konnte nicht schlafen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Carya gegenüber nicht gerade freundlich gewesen war. Natürlich schwelte nach wie vor Wut in ihm, weil er diesen Moment, als er Carya in enger Umschlungenheit mit dem Prinzen vorgefunden hatte, einfach nicht aus seinem Kopf herausbekam. Er wollte ihr glauben, dass etwas sie dazu getrieben hatte, dass sie nicht ganz sie selbst gewesen war. Alles andere hätte auch nicht zu der Carya gepasst, die er nun schon seit mehreren Wochen fast ständig um sich gehabt hatte. Andererseits stellte sich natürlich immer drängender die Frage, wie viel von Caryas Wesen er noch nicht kannte – und mochte es nur deshalb sein, weil es ihr selbst unbekannt war.
    »Jonan?«, nuschelte Pitlit im Nachbarbett in sein Kopfkissen.
    »Hm?«
    »Geh zu Carya rüber, wenn du wegen ihr nicht schlafen kannst. Dann kann ich es wenigstens.«
    »Entschuldige, ich wollte dich nicht wach halten.« Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie oft er sich auf seiner Matratze hin und her gedreht hatte. »Ich bin jetzt still«, fügte er hinzu und legte sich auf den Rücken.
    Fünf Sekunden später schlug er die Decke zurück und stand auf. »Nein, du hast recht. Ich muss noch einmal Carya sehen. Sie wollte sich mit mir versöhnen, und ich habe sie abgewiesen. Das war unangebracht. So sollten wir beide nicht die Nacht verbringen müssen. Ich werde zu ihr gehen und ihr sagen, dass nichts jemals zwischen uns kommen wird, kein liebestoller Prinz und keine seltsame Kraft, die von ihr Besitz zu ergreifen droht.«
    »Ja, mach das«, murmelte Pitlit, der offensichtlich nur mit einem Ohr zugehört hatte.
    Schnell zog sich Jonan im Dunkeln an, dann ging er zur Tür und trat auf den Flur hinaus.
    Auch Carya wälzte sich in dieser Nacht ruhelos in ihren Laken herum. Das Gespräch mit Jonan war zwar nicht so schlimm verlaufen, wie sie befürchtet hatte, aber auch keineswegs so versöhnlich, wie sie es insgeheim gehofft hatte. Wieso brauchte Jonan Zeit, um nachzudenken? Worüber wollte er nachdenken? Darüber, ob er die zarte Pflanze ihrer Liebe endgültig abtöten sollte, der sie bereits einen kräftigen Fußtritt verpasst hatte? Bitte nicht , betete sie stumm.
    Sie hatte nicht flehen oder jammern wollen wie ein junges Ding, das ihren Freund mit verheultem Gesicht und versagender Stimme davon abhalten wollte, mit einem anderen Mädchen anzubandeln. Das wäre ihr kindisch vorgekommen, und auch ihr Stolz hatte sie davon abgehalten. Ein einfacher Kuss war ein solches Theater wirklich nicht wert. Doch nun fragte sie sich angsterfüllt, ob sie Jonan womöglich nicht deutlich genug gesagt hatte, wie sehr sie ihn liebte und wie wichtig er ihr war. Sie wollte ihn nicht verlieren! Nicht wegen einer Angelegenheit, die im Grunde nichts bedeutet hatte, auch wenn das für ihn in dem Augenblick vermutlich anders ausgesehen hatte.
    Mit einem Ruck stieß sie die Decke beiseite und schwang sich aus dem Bett. Sie würde noch einmal zu Jonan gehen. Sie würde Pitlit aus dem Zimmer schicken und danach mit Jonan reden, ihm all das sagen, was sie für ihn empfand. Er musste erkennen, dass es keinen Grund gab, über irgendetwas zu grübeln.
    Sie entzündete eine Kerze, schlüpfte aus dem Nachthemd und zog das Untergewand an. Sie würde sich schön machen für Jonan, nur ein wenig, damit er merkte, wie ernst es ihr war. Das blaue Kleid würde ihn sicher verzaubern. Halt nein, damit hat er mich auf dem Ball in den Armen des Prinzen gesehen , fiel Carya ein. Vielleicht sollte ich lieber meine einfachen Sachen – den Rock und die Bluse – tragen, um unsere Verbundenheit zu betonen.
    Sie wollte das Untergewand schon wieder

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