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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Bidell
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nicht einfach in der Versenkung. Irgendwoher hatte auch Dorothea diese Informationen. Selbst wenn sie später nicht mehr daran geglaubt und die Nachforschungen deswegen aufgegeben hatte. Das würde Naomi nicht tun. Aufgeben. Irgendeine weiterreichende Verbindung zwischen Martín und Mexiko musste es noch geben. Sonst wäre Romina kaum bereit nach Mexiko zu reisen, um der Sache mit Brenda auf den Grund zu gehen. Es fehlte ihr nur noch das passende Bindeglied.
    Am Park entdeckte Naomi ein Bistro. Sie bestellte mit Serrano-Schinken belegte Brötchen, zwei Colas, zwei Wasser und zwei Becher Café zum Mitnehmen und machte sich auf den Rückweg.
    Am Eingang zur Bibliothek passte sie der Bibliothekar ab und erklärte ihr, sie könne die Kaffees nicht mit hineinnehmen, da es verboten sei.
    Naomi trank einen Schluck ihres Kaffees und warf beide Becher in den Mülleimer. Glücklicherweise hatte sie alles andere in ihren Rucksack gepackt.
    Karsten saß mit einem breiten Grinsen vor den Unterlagen. »Ich glaube, ich habe hier was gefunden. Die Idee mit dem Stammbaum war nicht schlecht.«
    Naomi zeigte auf den Rucksack und schielte zum Bibliothekar. »Den Kaffee habe ich draußen wegwerfen müssen, aber der Rest ist gut verpackt, und wenn er nicht aufpasst und keiner in unserer Abteilung ist, dann verputzen wir die Sachen heimlich.« Naomi sah zu Karsten und gähnte. »Mit deinen News kannst du mich auch nicht mehr lange wachhalten.«
    »Wart´s nur ab. Der uneheliche Martín hat später die Spanierin Bernadina de Porras geheiratet.«
    »Das ist nicht neu, Karsten. Selbst im Internet stand etwas darüber, dass er eine Adlige geheiratet hatte.« Naomi schraubte die Wasserflasche auf und nahm einen kräftigen Schluck. »Selbst wenn auf anderen Seiten stand, er sei in Mexico City wegen einer Verschwörung hingerichtet worden.«
    Karsten schob Naomi mit einem breiten Grinsen ihren Schreibblock hin, auf dem alle Eckdaten vermerkt waren, die sie Dorotheas Unterlagen hatte entnehmen können.«
    »Stand da auch, wie viele Kinder das glückliche Paar hatte?«
    »Sag nicht, du hast das herausgefunden?«
    »Genau. Es sind zwei. Einen Sohn mit dem Namen Fernando und eine Tochter mit dem Namen Ana. Dorotheas Mutter hieß Ana María. Ein merkwürdiger Zufall, oder nicht?«
    Naomi sprang auf, stürmte auf Karsten zu und quietschte laut vor Aufregung. »Zeig her! Aber sofort!«
    Eine Gruppe Studenten, die in ihrer Nähe arbeiteten, warfen ihnen böse Blicke zu und verlangten Ruhe.
    Naomi spürte, wie sie errötete, und senkte ihre Stimme. »Wo steht das?«
    Karsten schob ihr das Buch hin und zeigte mit dem Finger auf die Stelle, wo die Namen standen. »Hier steht auch, dass Ana nach Großbritannien ging. Danach ist nichts mehr zu finden.«
    Endlich fügte sich alles zusammen. Die fehlenden Bindeglieder ihres Familienstammbaums ließen sich nun einfügen. »Moment mal. Und wenn es eine andere Ana ist? Könnte doch möglich sein.«
    »Stimmt. Aber der Zufall wäre schon sehr groß, findest du nicht?«
    »Wann ging Ana nach Großbritannien?«, fragte Naomi.
    »Moment.« Karsten suchte nach der Jahreszahl. »1572.«
    »Dann steht fest, dass es sich nicht um Dorotheas Mutter handeln kann. Dorothea war knapp vierundzwanzig Jahre alt, als das Feuer ausbrach. Und das war 1584.« Naomi legte den Kopf schief. »So ein Mist!« Was ist, wenn Dorothea nur vermutet hat, unsere Geschichte könnte mit den Cortés zusammenhängen. Vielleicht ist sie genau auf diese Unterlagen gestoßen und hörte aus diesem Grund auf weiterzuforschen.«
    »Das müssen wir eben herausfinden. Es sollte sich auch etwas über frühere Kinder von diesem Martín herausfinden lassen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er nicht schon vorher ein paar Kinder gezeugt hatte. Der Mann war schließlich zweiundvierzig Jahre alt, als er heiratete.« Karsten gähnte laut. »Aber darum kümmere ich mich Morgen. Lass uns für heute Schluss machen.«
    Dieser Vorschlag behagte Naomi überhaupt nicht, auch wenn ihr Magen laut knurrte. Sie wollte bei der Recherche dabei sein, um Karsten wenigstens moralisch zu unterstützen. Doch morgen Nachmittag würde ihre Maschine nach Mexico City starten. »Die Zeit wird nicht reichen.«
    »Das wird sie. Immerhin wissen wir jetzt, in welchem genauen Zeitraum wir suchen müssen.« Karsten räumte die Bücher in die Regale. »Sollten wir morgen Vormittag nichts über Martíns frühere Jahre herausfinden, dann fliegst du zu deinem Häuptling und ich suche alleine

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