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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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konnte, und der sie zum Lachen brachte. Ihr bester Freund, mit dem sie hin und wieder ausging. Nachdem er sie geküsst hatte, war die Unbeschwertheit ihrer Beziehung verloren gegangen. Etwas Abstand würde ihnen gut tun. Karsten bedrängte sie zwar nicht, trotzdem fühlte sie sich schuldig.
    »Er weiß gar nicht, dass ich Bewerbungen geschrieben habe.« Naomi sah verlegen auf ihre Hände. Bisher hatte sie keine Notwendigkeit gesehen, mit Karsten darüber zu sprechen. Ihr Verhalten war feige, das wusste sie selbst. Doch, warum hätte sie ihn darüber informieren sollen, solange sie keine Zusage in der Tasche hatte? Es hätte ihn nur verletzt. Insgeheim wusste sie genau, dass es nur eine billige Ausrede war. Sie waren seit ewigen Zeiten befreundet. Das sollte Grund genug sein, ihm von ihren Plänen und Träumen zu erzählen. Früher hätte sie das ohne zu überlegen getan. »Etwas Abstand wird uns gut tun.«
    »Abstand? Was ist denn zwischen euch passiert? Ihr seid doch unzertrennlich.« Luna stand vom Tisch auf.
    Naomi schwieg.
    »Du weißt ja, wo du mich findest, solltest du reden wollen.«
    Naomi stand auf und ging zu ihrer Mutter, um sie von hinten zu umarmen. »Danke.« Naomi war ihrer Mutter für ihre Zurückhaltung dankbar. Nie drängte sie darauf zu erfahren, was sie bedrückte. Immer wartete sie, bis Naomi zu ihr kam. Und früher oder später tat sie das auch.
    Naomi deckte den Tisch, wobei sie über das anstehende Gespräch mit Karsten nachdachte. Sie beschloss, ihn später anzurufen. Sie könnten sich morgen nach ihrem Training zu einem Kaffee treffen und in Ruhe über ihre Pläne sprechen.
    »Holst du Oma? Das Essen ist fertig.« Ihre Mutter zog die Auflaufform aus dem Ofen. Die Kartoffeln brutzelten noch in der Pfanne, der Salat stand schon auf dem Tisch. Eine große Hilfe war sie nicht gewesen. In ihre Grübeleien versunken, hatte sie gar nicht bemerkt, wie ihre Mutter das restliche Essen vorbereitet hatte. Sie hatte nur die Kartoffeln geschält und den Tisch gedeckt. Schon wieder machte sich ihr schlechtes Gewissen breit. »Ich wasche nachher ab, ok?« Sie beobachtete ihre Mutter, wie sie die Kartoffeln auf die Teller häufte.
    »Ist schon gut. Genieße die Zeit. Sobald du drüben bist, musst du dich um alles alleine kümmern. Und jetzt hol Oma, ja?«
    Naomi ging in den hinteren Garten. Mit Sicherheit wäre Leandra dort. Sie war immer dort, wenn sie nachdachte oder sich wegen irgendetwas Sorgen machte. Ein kurzer Blick genügte. Ihre Oma saß unter der großen Eiche auf der Gartenbank. Ein Buch war aufgeschlagen, doch lag es unbeachtet auf ihrem Schoß. Naomi schlenderte auf sie zu. »Oma, mach dir keine Sorgen. Mir passiert nichts, ok? Du hast mich ja vorgewarnt.«
    Naomis Großmutter sah zu ihr auf. Sie nickte nachdenklich, sagte jedoch nichts.
    »Du kannst mich nicht aufhalten. Ich versprech dir hoch und heilig, jede Woche anzurufen. Damit bist du immer auf dem Laufenden. Die Geschichte bleibt unser Geheimnis. Etwas, was nur uns beiden gehört.« Naomi setzte sich neben sie. »Mama wartet mit dem Essen. Wir sollten reingehen.«
    Leandra stand schwerfällig auf. »Versprich mir, dass du mich anrufst, sobald etwas mit dir passiert, was dir merkwürdig vorkommt. Und noch etwas. Sei nicht so vertrauensselig.«
    Naomi erhob sich ebenfalls. Sie sah ihr fest in die Augen. »Versprochen.« Sie hakte sich unter. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Küche.
    Der Essensduft zog durch das ganze Haus. Leandra sah von Naomi zu ihrer Tochter. »Bestechungsversuch?«
    Luna deutete auf den Esstisch. Auf jedem Teller war ein Lachsfilet mit Kräutersoße, Bratkartoffeln und Salat angerichtet. »Ich dachte, ein Versuch kann nicht schaden.«
    Auf Leandras Gesicht tauchte ein breites Lächeln auf. »Ich sollte öfter bockig sein.« Sie knuffte ihre Tochter liebevoll in die Seite. »Meine Meinung ändere ich dadurch zwar nicht, aber auf das Essen freue ich mich.«
    Naomi fing den amüsierten Blick ihrer Mutter auf und lächelte. Ihre Mutter hatte richtig gelegen. Oma war versöhnlicher gestimmt; was vielleicht auch mit ihrem Versprechen zusammenhing.
    Naomi stand auf und räumte die leeren Teller in die Spülmaschine. Sie schrak zusammen, als der Korken aus der Flasche schoss. »Zeit, auf dein Abenteuer anzustoßen!«, rief ihre Mutter gut gelaunt.
    Die drei Frauen erhoben die Gläser. »Auf eine tolle Zeit!«, wünschte Luna. Leandra nickte mit ernstem Gesicht. Naomis Augen strahlten vor Aufregung. »Ja, auf eine

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