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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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Interstate 1 in Richtung Süden.
    Die Straße schlängelte sich durch den Wald und musste am Fluss entlang führen, auch wenn Naomi ihn durch die Bäume nicht sehen konnte. Sie entfernten sich immer weiter vom Ort. Die Dämmerung brach herein. »Nun sag schon. Spann mich nicht so auf die Folter!«
    Roman lächelte und fuhr ohne Antwort weiter. Naomi entdeckte ein Hinweisschild. Zwei Kilometer bis Sandy Point. Bevor sie den Ort erreichten, verlangsamte Roman die Geschwindigkeit und bog in einen kleinen Seitenweg ein. Die Straße war mehr ein Feldweg, als eine asphaltierte Straße. Naomi rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her. Der Pick-up holperte über Schlaglöcher hinweg tiefer in den Wald hinein. Naomi fragte sich gerade, ob Roman sich verfahren hatte, als sie einen Parkplatz erreichten und er den Motor abstellte.
    »Wir sind da.« Roman verließ das Fahrzeug, ging um den Wagen und öffnete die Beifahrertür.
    Naomi saß mit gerunzelter Stirn im Wagen. Hier gab es nichts. Kein Haus, kein Restaurant, einfach nichts. Zögernd nahm sie Romans angebotene Hand und stieg aus.
    Roman strahlte sie an. »Jetzt komm schon.«
    Naomi ging neben ihm den gewundenen Pfad entlang. Sie fragte sich immer noch, was sie hier wollten, als vor ihr eine Landzunge auftauchte. Dort thronte ein beeindruckendes Gebäude.
    Roman beschleunigte seine Schritte. »Los, beeil dich!« Er ging um das Haus herum, zog sie regelrecht mit sich.
    Naomi blieb mit offenem Mund stehen. Vor ihr lag der Ozean. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit Roman. Naomi hatte nebenbei erwähnt, dass sie sich danach sehne, den Atlantik zu sehen. Nun stand sie hier auf einem Rasenstück und konnte es kaum glauben.
    Roman sah sie mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Das Essen hier ist scheußlich, aber ich esse auch einen Hotdog, nur um hier auf dieser Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang zu sehen.«
    »Das ist ... du bist ...« Naomi schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Wie, du magst keine Hotdogs?«, zog er sie auf. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, die die Brise sofort wieder quer über ihre Stirn blies.
    Naomi war überwältigt. Sie ging einige Schritte auf die Brandung zu, die laut gegen die Felsen donnerte. Der Wind umspielte ihr Haar und trieb ihr die Gischt ins Gesicht. Sie schloss die Augen und sog die salzige Luft ein.
    Roman ging auf eine Kellnerin zu und wechselte einige Worte mit ihr. Anschließend führte er Naomi an einen Tisch am äußeren Rand der Terrasse mit freiem Blick auf den Atlantik. Die Bäume hinter ihr hielten den Wind ab.
    Im Minutentakt änderte das Meer seine Farbe. Zu Beginn war es noch azurblau gewesen. Während sie ein Club-Sandwich mit Pommes Frites verdrückten, ging der Farbton in ein pastelliges flieder-blaugrau über. Zum Nachtisch, einem angebrannten Apfelkuchen, verwandelte sich die Wasseroberfläche in kaltes Feuer, bis die Wellen sich wenig später nachtschwarz an den Felsen brachen. Nur noch der Horizont brannte, bevor auch die Flammen am Himmel ihre Kraft verloren und verloschen.
    Naomi nahm einen Schluck Kaffee und seufzte. »Wirklich einmalig. Die Sonnenuntergänge, die ich in Hamburg gesehen habe, sind dagegen eine schlechte Kopie.« Außer ihnen waren keine weiteren Gäste auf der Terrasse. Ihr Blick schweifte vom Meer zum Restauranteingang. Für einen kurzen Moment dachte Naomi, sie hätte einen dunklen Haarschopf an der Hausecke gesehen. Das Gesicht hatte sie so schnell nicht erkennen können. Trotzdem hätte sie schwören können, dass es sich um den Fremden aus dem Fahrstuhl handelte. Die Stirn in Falten gelegt, starrte sie weiter auf die Hausecke, doch es tauchte kein Haarschopf mehr auf.
    Roman räusperte sich. »Ich muss dich was fragen.«
    Sie sah mit immer noch verwirrtem Blick zu ihm und nickte.
    »Ende des Monats ist ein Fest.« Er beugte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Tischplatte. »Von der Uni aus. Es werden alle Professoren, Stadträte und hohen Tiere da sein.«
    Naomi runzelte die Stirn. Sie hatte davon gehört. Auf dem Campus war davon gesprochen worden, doch hatte sie sich nicht weiter dafür interessiert, da es keine Studentenfeier war, sondern in irgendeinem tollen Hotel stattfinden sollte.
    »Ich sollte da auch auftauchen«, sprach er weiter. »Und, ich würde gerne mit dir hingehen.«
    Naomi riss die Augen auf. »Mit mir?«
    Roman legte seine Hand über die ihre. »Ja. Aber nur, wenn es für dich in Ordnung ist. Damit wüssten alle, dass wir ein Paar sind. Das sind

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