Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
Vom Netzwerk:
irgendwo hängen blieb.
    »Sag nicht, dass du immer noch am Daumen lutschst.« Kai stand frisch geduscht vor ihr und kämmte sich das nasse Haar zurück.
    Naomi verzog das Gesicht. »Wohl kaum.« Sie ließ ihre Hand sinken und sah ihn neugierig an. »Aber mal etwas Anderes. Du redest immer davon, dass es andere Clans gibt. Wie stehen diese untereinander in Verbindung? Es muss doch irgendwelche Treffen geben, oder Schriften, oder irgendetwas, woraus hervorgeht, wie sie sich gegenseitig kontaktieren, wenn jemand Hilfe braucht. Mitgliederlisten oder so etwas. Wie bist du zum Beispiel hierher gekommen? Zufall?« Naomi stand auf. »Ich glaube einfach nicht, dass der Zufall dich und Sammy in dieses Kaff getrieben hat. Also?«
    »Ich wurde hierher geschickt. Wie Sammy hierher kam? Keine Ahnung. Allerdings gibt es keine Listen oder ähnliches. So, wie wir beide nun Kontakt haben, stand ich in Kontakt mit meiner Tutorin. Bei ihr war es zuvor vermutlich genauso.« Kai ließ das Handtuch fallen und ging nackt zum Kleiderschrank.
    Naomi sah automatisch auf den Boden. An so viel Freizügigkeit musste sie sich erst noch gewöhnen. »Warum schließen sich nicht alle einfach zusammen? Damit wären wir doch viel stärker als die Anderen. Das sollte durch die heutige Technik doch kein Problem mehr sein.«
    Kai knöpfte seine Jeans zu. »Du stellst Fragen, die ich dir nicht beantworten kann. Mir wurde gesagt, ich würde alles zu seiner Zeit erfahren.«
    »Und damit hast du dich zufrieden gegeben? Das ist doch Schwachsinn! Je mehr wir erfahren und über unsere eigene Rasse wissen, desto besser sind wir doch vorbereitet.« Sie griff nach einem der Brote, die immer noch auf dem Tisch standen. Hungrig biss sie hinein.
    »Oh, klar. Du wärst natürlich cleverer gewesen und hättest alles aus den Clanmitgliedern herausgepresst, oder? Denkst du etwa, ich habe das nicht versucht? Mir wurde gesagt, ich müsse Cassidy verlassen, vorher bekäme ich keine Antworten.« Kai griff nach dem anderen Brot und kaute wütend darauf herum. »Das habe ich nicht getan. Erst, als sich die Unfälle häuften, habe ich sie verlassen. Dafür habe ich aber keine Fragen mehr gestellt, weil es mich nicht mehr interessiert hat. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben. Dann wurde ich hierher geschickt. Von wem und warum weiß ich nicht. Und jetzt lass mich mit deiner Fragerei in Ruhe.«
    Naomi überlegte. Wenn sogar Kai nicht mehr wusste, wie käme sie dann an Informationen, die ihr weiterhelfen konnten? »Im Klartext heißt das, ich erfahre nur etwas, wenn ich Roman verlasse.«
    Kai zuckte mit den Schultern und aß weiter. Er sah sie nicht an.
    »Aber, warum?« Naomi schluckte den letzten Bissen hinunter und griff nach dem Wasser. Sie forschte in seinem Gesicht. Naomi presste die Lippen aufeinander, als ihr klar wurde, dass Kai ihr nichts sagen konnte. Sie verstand das alles nicht. »Wenn ich Roman verlasse, bekomme ich dann Antworten auf meine Fragen?«
    Kai sah sie lange an. »Ich denke schon. Man wird Kontakt zu dir aufnehmen, wenn du soweit bist.«
    Naomi sank in sich zusammen.  »Und was machen wir bis dahin?«
    »Nichts. Für mich gibt es nichts zu tun - und du weißt, was du zu tun hast.«

Neunzehn
     
    Naomi fühlte sich unwohl. In ihren Ohren rauschte es, auch war ihr mal mehr, mal weniger übel. Seit der Verwandlung hatte sie das Gefühl, besser riechen zu können. Manche Gerüche drängten sich geradezu penetrant auf. Hatte sie früher bei fettigen Gerüchen sofort Hunger auf eine Pizza oder einen Hamburger mit Pommes Frites bekommen, verschlug ihr dieser Geruch nun den Appetit. Die süßen Pflanzengerüche störten sie besonders. Es genügte schon, wenn eine Mitstudentin ein blumiges Parfum benutzte. Nach wenigen Augenblicken musste sie sich im Hörsaal einen anderen Platz suchen, damit ihr nicht die Luft wegblieb.
    Den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, zog Naomi ein T-Shirt aus dem Schrank und hielt es vor sich hin.
    »Naomi, es geht mich zwar nichts an - aber, hast du mit Roman geschlafen?«, fragte ihre Großmutter.
    »Oma!« Naomi lachte. »Ich bin doch kein Baby mehr und außerdem weiß ich, was Verhütung ist. Du wolltest doch unbedingt wissen, ob sich seither etwas in meiner Wahrnehmung verändert hat. Jetzt erzähle ich dir extra jedes noch so kleine Detail, und du denkst sofort, ich wäre schwanger!«
    »Das hört sich eben genauso an.« Leandra räusperte sich. »Aber vielleicht stellen sich bei dir jetzt auch irgendwelche Hormone

Weitere Kostenlose Bücher