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Im Schatten des Palazzo Farnese

Im Schatten des Palazzo Farnese

Titel: Im Schatten des Palazzo Farnese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Vargas
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Bibliothek mit Skriptor Prizzi wirklich gedient wäre …«
    Jetzt wandte er Valence den Rücken zu und sah aus dem Fenster auf die Vatikanischen Gärten.
    »Oder eher mit Skriptor Fontanelli? Ich zögere.«
    »Monsignore, waren Sie es, der zu Maria Verdi gegangen ist?«
    »Natürlich war ich das.«
    »Was haben Sie dort so Wichtiges gesucht?«
    »Dinge, die mich interessierten.«
    »Persönlich?«
    Der Bischof antwortete nicht.
    »Monsignore, ich erinnere Sie daran, daß Ruggieri die Fingerabdrücke hat. Ich brauche ihm nur den dazugehörigen Namen zu suggerieren. Er wäre gewiß weniger respektvoll mit Ihnen als ich.«
    »Ich finde Sie nicht sehr respektvoll.«
    »Waren es Dinge, die Sie privat betreffen?«
    Die Stille dieses großen Arbeitszimmers begann Valences Geduld überzustrapazieren. Vor allem die Hartnäckigkeit dieser Stille.
    »Da ich Ihnen niemals antworten werde, können Sie gehen«, sagte Vitelli ruhig.
    »Also rufe ich Ruggieri an.«
    »Wenn Sie wollen.«
    Valence erhob sich und nahm den Hörer ab.
    »Aber auch ihm werde ich niemals antworten«, fuhr Vitelli fort. »Auch nicht unter Arrest.«
    Valence zögerte und betrachtete die dunkle Silhouette des Bischofs vor dem Fenster; sie schien gespannt, entschlossen. Er legte den Hörer auf und ging hinaus.
    »Woher wußtest du, daß ich heute morgen im Vatikan sein würde?« fragte er Tiberius, der ihm auf dem Fuße folgte. »Ich hatte dich gebeten, dich nicht zu rühren.«
    »Was sagt Lorenzo?«
    »Er war es. Aber er wird nie sagen, warum. Wohin gehst du?«
    »Nicht ich gehe, Sie gehen zu Ruggieri. Ruggieri arbeitet sogar sonntags. Er erwartet Sie. Der Hotelboy hat mir die Nachricht aufgetragen.«
    »Bislang bist du mir nur gefolgt. Bleib dabei, Tiberius. Amüsier dich nicht damit, mir vorangehen zu wollen.«
    »Es amüsiert mich nicht.«
    Tiberius lachte.
    »Es ist herrlich, die Gefahr zieht sich um uns zusammen«, sagte er. »Also, schicken Sie sich an, unseren Freund Lorenzo zu verraten? Ja oder nein?«
    »Da du so stark bist: Such allein nach der Antwort. Denk darüber nach, während du auf mich wartest.«Valence setzte sich Ruggieri gegenüber, der ein Blatt zwischen den Fingern hin und her drehte.
    »Können Sie sich nicht Ihrer Eskorte entledigen, Monsieur Valence? Nicht mal am Sonntag?« fragte Ruggieri, ohne den Kopf zu heben.
    »Von wem reden wir?«
    »Von dem jungen Verrückten, der Ihnen den Arm hält und von dem Sie sich alles gefallen lassen.«
    »Ach … Tiberius.«
    »Ja, Tiberius. Ganz richtig, Tiberius …«
    »Er hat sich in den Kopf gesetzt, mir zu folgen, was soll ich da tun? Selbst wenn ich mich seiner entledigen wollte, könnte ich es nicht. Ich kann ihn schließlich nicht an einen Baum binden.«
    »Und Sie, Monsieur Richard Valence, lassen sich vom erstbesten verfolgen und erzählen ihm Ihr Leben?«
    »Tiberius ist nicht irgend jemand.«
    »Ganz richtig«, fauchte Ruggieri und stand auf. »Schließlich ist Tiberius derjenige, der Henri Valhuberts Leiche entdeckt hat – muß ich Sie daran erinnern? –, Tiberius ist der Söldner von Laura Valhubert, und bis auf weiteres wird Tiberius observiert, ich bin es leid, daß dieser Kerl Ihnen alle Informationen entlockt, die wir hier mühsam zusammentragen!«
    »Halten Sie mich für naiv, Ruggieri?«
    »Starren Sie mich nicht so an, Monsieur Valence! Ich kann Ihr Despotengehabe nicht mehr ertragen. Haben Sie seit den Ereignissen gestern irgend etwas herausgefunden?«
    »Ja.«
    Ruggieri setzte sich wieder und nahm eine Zigarette.
    »Und was?«
    »Ich hab es vergessen.«
    »Sie suchen die Konfrontation und werden sie zweifellos bekommen. Ich habe ebenfalls Neuigkeiten, und zwar solche,die Ihnen, fürchte ich, kein Vergnügen machen werden. Begleiten Sie mich, wir gehen ins Labor hinunter.«
    Valence folgte ihm wortlos durch die Flure. Ruggieri störte einen Mann auf, der am Mikroskop arbeitete.
    »Hol mir die Sachen von heute morgen raus, Mario. Der Fall Verdi.«
    Mario brachte ein paar Pinzetten und legte einen Umschlag auf einen Glastisch.
    »Da drinnen, Monsieur Valence«, sagte Ruggieri und verschränkte die Arme, »befinden sich elf höchst interessante Zettel, die wir heute morgen bei einer neuerlichen Durchsuchung in Maria Verdis Wohnung gefunden haben. Zusammengerollt in einem ungenutzten Rohr im Bad. Sehen Sie sich das an.«
    Ruggieri streifte sich Handschuhe über und legte die elf Zettelchen auf den Tisch. Sie waren auf ganz unterschiedlichem Papier geschrieben.
    »Maria FT 4

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