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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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können", knurrte Kirby.
    "Hölle und Schwefel! Was kann ich dafür! Der Kerl ist auf mich losgegangen wie ein wildes Tier. Ich musste mich verteidigen!"
    "Du hättest ihn mit Leichtigkeit mit dem Degen in seine Schranken weisen können!", warf Kirby ihm ungehalten vor. "Stattdessen nimmst du die Pistole!"
    "Das war das erste, was ich greifen konnte. Er ließ mir keine Zeit, mir eine Waffe erst sorgsam auszuwählen", verteidigte Woodworth sich mürrisch.
    "Wenn es Notwehr war, brauchst du ja keine Strafe zu fürchten", meinte Kirby.
    "Ich hab Sie gleich gewarnt, Shandelton zu nehmen", erinnerte Woodworth den Marquis, "er war zwar ein Spieler, der kein Risiko gescheut hat, aber er hatte noch einen Funken Ehre im Leib, und dieser verdammte Anstand war’s, der ihn so in Rage brachte. Dass Everett durch seine Schuld gehängt werden sollte, ging ihm gegen den Strich. Und er mag ziemlich versoffen sein, aber auch ihm wurde allmählich klar, dass der einzige, der dran glauben würde, wenn er den Mund auftäte, er selber war."
    Kirby stand auf und begann sich anzuziehen.
    "In dem Testament", begann Woodworth erneut, "da stand aber doch nichts über meine Beteiligung an der ganzen Sache?"
    "Nein, obwohl Shandelton einen Verdacht gegen dich hatte, konnte er ja nichts Genaues wissen. Aber deine Beteiligung an seiner tödlichen Verletzung stand drin. Als ich Shandelton dazu gekriegt hatte, dass er dieses verflixte Testament schrieb, konnte ich schließlich nicht wissen, dass ausgerechnet sein Kumpan ihn halb abgestochen hatte. Aber da dein Name nun mal erwähnt war, war es zu riskant, das Testament in der Welt zu lassen. Deshalb habe ich es unterschlagen. Was sollte ich tun? Shandelton hatte wahrhaftig seinen Anwalt aus London kommen lassen und sein Bursche stand auch dumm herum. Ich konnte ihn schlecht vor Zeugen auffordern, sein Testament noch einmal zu schreiben. Es reichte eben noch dazu, die zwei Papierbögen, die Shandelton in der Hand hielt, miteinander zu vertauschen."
    "Warum haben Sie’s ohne mich verbrannt? Sie hätten mich wenigstens sehen lassen können, was drin steht!"
    "Seit wann kannst du lesen?", entgegnete der Marquis nüchtern.
    Woodworth knöpfte verbissen sein Hemd zu. "Trotzdem hätte ich’s gern mit eigenen Augen in Flammen aufgehen sehen."
    "Das war mir zu riskant, mit dem Papier in der Tasche durch die Gegend zu spazieren. Reg dich nicht auf. Das Testament ist nur noch Asche! Und jetzt lass mich zufrieden mit deiner Nörgelei. Ich hab im Moment, weiß Gott, noch andere Sorgen."
    "Versteh schon!", versetzte Woodworth spitz. "Wegen dieser Viola. Das Schätzchen hat Ihnen völlig den Kopf verdreht. Man hört von Ihnen überhaupt nichts mehr von Matthew – ist der schon wieder passé?"
    "Er ist für einige Wochen in Bath."
    "Und erheben Sie noch Ansprüche, wenn er zurückkommt?"
    "Wieso fragst du?", erkundigte sich der Marquis erstaunt und fragte spöttisch: "Du bist doch nicht etwa interessiert?"
    Woodworth zog das Innere seiner Nase hoch. "Ich weiß auch nicht", gab er widerwillig zu, "dieser kleine Rotzlöffel hat was an sich, dass man nicht weiß, ob man ihn lieber verdreschen oder im Bett haben möchte."
    Kirby grinste.
    "Was?", knurrte Woodworth.
    "Nichts", behauptete Kirby.
    "Diese Hawthornes", fragte Woodworth, "was sind das überhaupt für Leute? Ich habe mich ein bisschen umgehört und immer dieselben Antworten bekommen: Die Hawthornes seien durchaus respektabel und ehrenwert, sie würden nur im Moment selbst keine Gesellschaften geben, weil Mrs. Hawthorne noch in Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Gatten sei. Und wenn man alle Aussagen zurückverfolgt, dann stößt man als Leumundszeugen immer wieder auf dieselbe Person: auf Lady Irvin, die ihnen ihr Haus in London vermietet hat, und die man selbst nicht weiter befragen kann, weil sie für einige Monate im Ausland weilt ... ich muss sagen, das Ganze ist sehr schlau eingefädelt ... und stinkt zum Himmel!" Nachdenklich musterte Woodworth den Marquis. "Oder habe ich Sie damit etwa beleidigt und Sie stecken dahinter?"
    "Nein. An dem Ganzen bin ich völlig unbeteiligt."
    "Ich meine ja nur. Nicht dass Sie sich eines Tages beschweren, dass Viola mit Ihrem Familienschmuck und der ganzen Barschaft auf und davon ist."
    "Warum glaubst du, dass da was faul ist?"
    "Haben Sie mir nicht erzählt, Matthew Hawthorne habe auch einen Wilkinson-Degen wie den Ihren von Hamilton Graham?"
    "Nicht nur irgendeinen, sondern das genaue Duplikat von meinem."
    "Das

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