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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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vorerst ausgesetzt ist und der Fall neu überprüft wird."
    "Das hast du geschafft?", fragte John beeindruckt.
    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das allein mein Verdienst ist", lächelte James.
    "Aber du warst beim König?"
    "Ja. Man hatte ihm deine und Lord Sinclairs Ansicht schon vorgetragen. Du siehst, meine Wenigkeit war gar nicht vonnöten."
    "Keine falsche Bescheidenheit, James", erwiderte Hayward.
    Lord James zögerte. Schließlich räusperte er sich und bemerkte: "Wilson hat mir erzählt, Matthew Hawthorne hätte dir das Leben gerettet."
    "Ja ... Hazel hat mich nach Hause gebracht und Wilson aufgetragen, den Arzt zu holen." Hayward schlug die Augen nieder. "Ach, James", seufzte er, "ich liebe diese Frau. Aber ich habe von Anfang an alles falsch gemacht. Und sie hasst mich dafür."
    "Sie hasst dich", wiederholte James sarkastisch.
    "Ja. Wir hatten einen ziemlichen Streit", gestand er. "Sie hat mir vorgeworfen, ich könnte keinen Finger breit über meine eigene Nasenspitze hinaussehen ..."
    James grinste. "Genau das, was ich dir auch seit Jahren predige. Aber immerhin scheint es dich diesmal wirklich getroffen zu haben."
    "James, was soll ich bloß tun?"
    "Da fragst du ausgerechnet mich?", meinte James.
    Hayward grinste schief. "Ich frage dich natürlich in deiner Eigenschaft als Beichtvater", gab er zur Antwort.
    James sah seinem Bruder tief in die Augen. "Habe ich das richtig verstanden", meinte er sanft, "sie hat dich versorgt, als du blutend am Boden lagst, hat ihre eigene Krawatte geopfert, um dich zu verbinden, hat es am Tag des Feuerwerks des Königs fertig gebracht, eine Droschke aufzutreiben, um dich mitten in der Nacht durch die dunklen und unsicheren Straßen Londons zu kutschieren, hat dich halb tot zu Hause abgeliefert und während ihr Bruder Jeremy, der dir diese Wunde beigebracht hat, nach Hause gefahren ist, um in seinem eigenen Bett zu schlafen, hat Hazel auch noch die halbe Nacht an deinem Bett gesessen und gewacht?"
    Hayward stutzte. "Ja, ich kann mich zwar nicht genau daran erinnern, aber so ungefähr muss es gewesen sein."
    James schaute an die Decke. "Ja", sinnierte er, "ich glaube, das ist genau die Art, in der Frauen ihren Hass auszudrücken pflegen." Er tätschelte John die Hand. "Gute Besserung, Bruderherz", wünschte er und erhob sich.
    An der Tür wandte er sich nochmals um. "Ach", meinte er, "eh ich’s vergesse: ich habe Hazel neulich einen Heiratsantrag gemacht."
    "Du hast was ?", fuhr Hayward auf.
    "Ich habe sie gebeten, meine Frau zu werden", erwiderte James gelassen."Ich dachte, ich sollte ihr ... eine Alternative anbieten."
    Hayward blickte düster vor sich hin. "Verdammt! Ich hätte es wissen müssen! Du hast dich Hals über Kopf in Matthew Hawthorne verknallt!", knurrte er.
    "Aber du musst zugeben, selbst wenn man Matthew abzieht, bleibt immer noch eine Person übrig, die aufrecht, ehrlich und liebenswert ist." Der Bischof schnippte ein Stäubchen von seinem Ärmel. "Und außerdem hat sie einen süßen kleinen Arsch."
    Im nächsten Moment war Hayward aus dem Bett, hatte ihn gepackt, auf die Matratze geworfen und kniete mit geballter Faust über ihm. "Rede nie wieder so über sie!", zischte er wütend. "Ich schwöre dir: nur dein heiliges Amt hält mich davon ab, dir hier und jetzt mit einem einzigen Fausthieb deine verdammte Nase zu zertrümmern!"
    "Immer mit der Ruhe, alter Hitzkopf", erwiderte James nüchtern. "Ich wollte ja nur herausfinden, wie weit es mit deiner Zuneigung wirklich bestellt ist. Und jetzt geh endlich mit deinem Knie von meiner Brust."
    Aber Hayward reagierte gar nicht. James bemerkte bestürzt, dass sein Blick ins Leere ging und seine Hände zitterten. James gelang es, einen Arm frei zu machen, und rüttelte seinen Bruder. "John!"
    "Oh verflucht!", stöhnte Hayward und ließ sich zurück in die Kissen fallen. Sein Gesicht war leichenblass. Mit geschlossenen Augen rang er nach Atem.
    "Du bist viel zu schwach für solche Eskapaden", knurrte James in einem Ton, der seine Beunruhigung nicht ganz verhehlen konnte. "Du gehörst zu Recht ins Bett."
    "Als ob ich das nicht selbst wüsste!", entgegnete Hayward zähneknirschend, ließ es aber zu, dass James ihm das Nachthemd aufschnürte und den Sitz seines Verbands überprüfte. "Ich dachte, ich rede mit dir als meinem Beichtvater und in Wahrheit entpuppst du dich als mein Rivale!", murrte er.
    James sah mit Erleichterung, dass Haywards Gesicht wieder zunehmend an Farbe gewann. "Dann sag mir mal, wer sonst

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