Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)
und Entsetzen, ihr Atem, kaum mehr als ein flatterndes Keuchen, klang ihr als eigenes Echo in den Ohren.
Arabell hob ihren Degen und schob mit dessen Spitze das offenstehende Oberteil, das nur noch von den Ärmeln auf der Schulter gehalten wurde, auseinander. Ein Taschentuch, mit dem Hazel die fehlende Fülle ihrer Oberweite ausgestopft hatte, fiel zu Boden. Arabell fuhr, für einen Moment irritiert, mit dem Degen darunter und hob es mit einer raschen Bewegung auf. Erst als sie es in der Hand hielt, es auseinanderzog und erkannte, um was es sich handelte, begriff sie, woher es stammte. Mit einem kalten Auflachen steckte sie den Degen in den Waldboden, trat auf Hazel zu, fasste die offen stehenden Kanten des Kleides und riss sie ihr auseinander. Weitere Taschentücher fielen heraus. Mit verächtlichem Blick musterte sie Hazels kleine nackte Brüste. "Lächerlich!", stieß sie geringschätzig aus, "Was er nur an dir findet!" Hazel biss wütend die Zähne zusammen und versuchte sich mit einem entschlossenen Ruck loszureißen, aber die Männer hielten sie fest gepackt. Mit boshaftem Blick fasste Arabell Hazels linke Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und rieb sie leicht hin und her, bis sie fest und hart wurde. "Du kleines scharfes Luder!", sagte sie verächtlich, um hernach ihre Fingernägel hineinzukrallen. Sie hörte Hazel aufkeuchen und ließ sie mit gehässigem Auflachen los.
"Auf die Knie mit ihr!"
Sie zwangen sie mit Gewalt nieder, Woodworth hielt ihre Ellbogen schmerzhaft auf dem Rücken zusammen.
"Es muss aussehen wie ein Raubüberfall", sagte Arabell, "nehmt ihr den Schmuck ab!"
Einer fasste schon in ihr Halsband, um es ihr grob herunterzureißen, aber Arabell herrschte ihn an: "Vorsicht! Verdirb mir nicht die Verschlüsse!"
Also packte Woodworth ihr mitten ins Haar und zwang ihren Kopf nach unten, damit sein Kumpan ihr besser in den Nacken fassen und den Verschluss des Halsbands lösen konnte, dann hielt er ihren Kopf seitlich an seinen Körper gepresst, damit der andere ihren linken Ohrring zu fassen bekam, dann andersherum für den rechten. Hernach packten sie ihr Handgelenk, nestelten das Armband herunter und zerrten ungeduldig an ihrem Ring, bis er endlich nachgab und von ihrem Finger glitt.
Woodworth hatte die Perlen in ihrem Haar entdeckt, er zog das Kämmchen, das ihr Haar oben hielt, und mehrere Nadeln und Spängchen heraus. Hazels Haar fiel in dichten Locken auf ihre Schultern. Den Zopf und zwei andere Haarteile hielt er für einen Augenblick verblüfft in der Hand, dann ließ er sie achtlos zu Boden fallen. Als er bemerkte, dass die Perlen auf ihrem eigenen Haar aufgefädelt und in die Frisur eingeflochten waren, schnitt er kurzerhand die kleinen Strähnchen mit dem Messer durch. Hazel schluchzte auf.
Arabell, der man den Schmuck auf die ausgestreckte Hand legte, begutachtete zufrieden jedes Stück mit funkelnden Augen.
Die Gewissheit, ihren Peinigern völlig hilflos ausgeliefert zu sein, ließ Hazel vollends verzweifeln. Sie hatte nicht mehr die Kraft, ihre Tränen zu unterdrücken, längst rannen sie ihr die Wangen hinab und hinterließen ihre Spuren im zarten Puder auf ihren Wangen.
"Bitte!", flehte sie schluchzend, "Lassen Sie mich gehen! Sie haben den Schmuck - aber lassen Sie mich gehen!"
Arabell fasste sie hart am Kinn und zwang ihren Kopf nach oben. "Du liederliche Metze!", zischte sie. "Ich will dir deine Schönheit schon verderben!" Sie griff nach dem Rock, fasste den Saum und fuhr ihr wütend mit dem Stofffetzen über den Mund, bis ihr Lippenrot völlig verschmiert war. "Du sollst ihn niemals haben!", stieß sie hasserfüllt hervor.
"Ich stehe Ihnen doch gar nicht im Weg!", schluchzte Hazel, "Er wird mich niemals heiraten, das wissen Sie doch genau!"
"Oh nein, gewiss nicht, da hast du Recht! Aber du hast junge Haut und heißes Blut – und das ist mehr, als ich ihm neben mir erlauben will."
"Wenn ich nicht bin, nimmt er sich eine andere!", stieß sie zitternd hervor.
Das war zuviel. "Du verdammtes Luder!", zischte Arabell und schlug ihr so heftig ins Gesicht, dass Hazel für einen Augenblick Funken sah, bevor der Schmerz ihr Bewusstsein erreichte.
"Tötet sie!", sagte sie hasserfüllt. "Und scharrt danach etwas Laub darüber, damit man sie nicht sofort findet!"
Hazel schluchzte auf und versuchte ein letztes Mal sich verzweifelt loszureißen, aber Woodworth schleuderte sie zu Boden, warf sich über sie und drückte sie mit seinem Gewicht nieder. Der Große hielt
Weitere Kostenlose Bücher