Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
Vom Netzwerk:
mit fliegenden Fingern die Weste aufknöpfte und von sich warf, "mach weiter! Ich mag es, wenn du mich beschimpfst! Wehr dich ein bisschen!"
    Hazel ballte ihre Hand zur Faust und schlug mit aller Kraft zu.
    Kirby taumelte hart getroffen zurück und fluchte.
    Hazel sprang an ihm vorbei nach vorne, bekam Haywards Degen zu fassen und fuhr herum. Aber Kirby hielt seinen Degen auch schon in der Hand.
    Kirbys Augen wurden schmal. "Aber eins muss dir klar sein!", knirschte er. "Wenn ich gewinne, gehörst du für den Rest der Nacht mir!"
    An Stelle einer Antwort stach sie auf ihn ein.
    Nur ein rascher Sprung zurück rettete ihm das Leben. Hazels nächster Schlag zischte von der Seite und zerriss ihm das Hemd quer über der Brust. Auf seiner Haut zeugte eine feine blutende Linie von Hazels eiserner Entschlossenheit, mit der sie ihre Tugend zu verteidigen bereit war.
    Aus Kirbys Kehle drang ein wütender Laut. Mit wuchtigen Schlägen, die Hazels Hände zum Zittern brachten, drängte er sie zurück. Hazel sprang hinter einen Sessel und strich sich die Haare aus dem Gesicht, die ihr die Sicht versperrten; die Röcke des Kleides schlugen ihr gegen die Beine – denkbar ungünstige Voraussetzungen, um gegen Kirby anzutreten.
    Überraschend ließ er den Degen sinken. "Ach, Viola", sagte er sanft, aber mit glühendem Blick. "Selbst wenn du mich besiegen solltest: wenn du annimmst, ich würde mich als Gentleman dann höflich zurückziehen, hast du dich allerdings geirrt. In diesem Kleid, mit deinem offenen Haar siehst du begehrenswerter aus denn je." Er machte einen Schritt auf sie zu. "Ich will dich!"
    "Bleib stehen!", keuchte sie.
    Er lachte. "Wie willst du mich auf Dauer in Schach halten?"
    "Bleib stehen!", wiederholte sie drohend.
    Er näherte sich langsam, umrundete, den Degen immer noch gesenkt, unerschrocken den Sessel. "Oh, nein!", stieß er glühend hervor. "Um mich aufzuhalten, musst du mich schon töten!" Er riss sich mit einem Ruck das Hemd auf und kam herausfordernd auf sie zu, bis ihre Degenspitze die nackte Haut seiner Brust berührte.
    Hazel starrte ihn zitternd an. Oh, verflucht! Warum zögerte sie, augenblicklich zuzustechen?
    Ihr Zaudern genügte ihm: mit einem schnellen Griff packte er mit der Linken ihren Degen, um sie zu entwaffnen. Aber Hazel zog ihren Degen mit Kraft rasch zurück. Als die harten Kanten heiß durch seine zupackende Hand sausten, zog er scharf die Luft ein und riss seine Hand zurück, versicherte sich mit einem raschen Blick, dass die Haut nicht blutig geschnitten war, und rieb die schmerzende Innenfläche ein paar Mal über seinen Oberschenkel.
    Im nächsten Moment griff er Hazel ohne Vorwarnung an. Sie konnte seine Attacke abwenden, hielt ihn mit raschen Schlägen auf Abstand, brachte den Tisch zwischen ihn und sich, rannte, während er einen Satz um das Möbelstück herum machte, zur Treppe. Im nächsten Moment hatte er sie eingeholt und packte zu. Er bekam ihren Ärmel zu fassen, sie entwand sich ihm, der Stoff riss und legte ihre Schulter bloß – aber sie war frei. Sie ließ den Degen mit einem entschlossenen Querschlag durch die Luft sausen, ausweichend beugte Kirby seinen Oberkörper zurück, Zeit genug, die Röcke zu raffen und die Treppenstufen hinaufzuhasten.
    Wenn es ihr nicht gelänge, Kirby zu verletzen, irgendwie seine undurchdringliche Deckung zu durchbrechen, bestand ihre einzige Chance darin, das Tempo anzuziehen, damit er nicht so heftige Schläge ausführen konnte, und ihn nach oben zur Galerie zu locken, von der aus man in die Zimmer kam. Wenn sie schnell genug war, konnte sie vielleicht rechtzeitig die Pistole erreichen und ihn damit so lange in Schach halten, bis Hayward wieder zu sich kam.
    Wenn Hayward jemals wieder zu sich kam ...
    Zwei weitere Stufen, doch schon gebot ihr seine Klinge hart Einhalt; schnelle Schläge, eine Finte – pariert!, sie stach zu, verfehlte ihn, aber er war zurückgesprungen, sie rannte und hatte die nächsten Stufen erobert ...
    Dass sie floh, wertete er offensichtlich schon als Anzeichen seines nahen Sieges: er ließ ihr mit diabolischem Grinsen einen geringen Vorsprung, nur um sie oben auf der Galerie, noch bevor sie überhaupt in Reichweite ihres Zimmers war, mühelos einzuholen.
    Mit grimmigem Gesicht verhakte Kirby seinen Degen in dem ihren, drückte ihre Waffe brutal nach unten und drängte Hazel mit Gewalt zurück an die Wand. Sie musste all ihre Kraft aufwenden, dass er ihr nicht die Waffe aus der Hand rang. Sein Körper drängte

Weitere Kostenlose Bücher