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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Jericho Barrons, ist Gold wert. Ich bin froh, dass es etwas gibt, wofür ich Sie beide nicht brauche.«
    Â»Wer hat Ihnen heute Abend etwas beigebracht? Glauben Sie, Sie könnten einen anderen Lehrer finden? Diejenigen, die die Macht des Stimmenzaubers nutzen, würden ihr Wissen mit niemandem teilen. Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, Sie brauchen mich, und ich habe Sie gebraucht seit dem Tag, an dem Sie in dieses Land gekommen sind. Vergessen Sie das nicht, und hören Sie auf, mich auf die Palme zu bringen.«
    Â»Sie brauchen mich auch«, grummelte ich.
    Â»Deshalb bringe ich Ihnen einiges bei und biete Ihnen einen Ort, wo Sie sicher leben können. Zudem rette ich Ihnen immer wieder das Leben und versuche, Ihnen all die Dinge zu geben, die Sie haben wollen.«
    Â»Oh, die D-dinge, die ich w-will«, stammelte ich, weil ich derart aufgebracht war, dass die Worte alle gleichzeitig aus mir heraussprudeln wollten. »Wie wär’s mit Antworten? Versuchen Sie’s mal damit!«
    Er lachte, und die Laute hallten von den Hausmauern in der schmalen Gasse wider, durch die wir gerade rasten. Es klang, als würden um mich herum lauter Männer lachen – das war richtig unheimlich. »An dem Tag, an dem ich Ihnen Antworten gebe, werden Sie sie nicht mehr brauchen.«
    Â»Der Tag, an dem ich sie nicht mehr brauche«, gab ich kalt zurück, »wird der Tag sein, an dem ich sterbe.« Als wir am Tatort eintrafen, hatte sich der Schütze bereits das Gehirn weggeblasen; die Geiseln, die überlebt hatten, wurden von Notärzten behandelt, und die Polizei begann, die Toten zu zählen und einzusammeln.
    Die Straße vor dem Pub war weiträumig abgesperrt, und überall standen Streifen- und Krankenwagen. Es wimmelte vor Polizisten. Wir machten einen Block entfernt halt und stiegen ab.
    Â»Ich nehme an, das Buch war hier. Spüren Sie es?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist wieder weg. In diese Richtung.« Ich deutete nach Westen. Eine eisige Woge spülte von Osten durch die Nacht. Ich wollte in die entgegengesetzte Richtung gehen und irgendwann behaupten, ich hätte das »Signal« verloren. Mir war schrecklich übel, und das nicht wegen des vielen Bluts und der Leichen. Das Sinsar Dubh ist die ultimative Übelkeit. Ich holte eine Tablette aus der Jackentasche. Eine heftige Migräne war im Anzug, und ich hoffte, dass ich damit den Höhepunkt vermeiden konnte.
    Â»Später werden Sie mir alles erzählen, was Sie wissen. Irgendwie sind Sie dahintergekommen, wie es sich durch die Stadt bewegt, und das hat mit solchen Verbrechen zu tun, stimmt’s?«
    Er war gut. Ich nickte zaghaft, um meinen Schädel nicht zu sprengen, und er fuhr fort: »Und irgendwie ist es Ihnen gelungen, Jayne dazu zu überreden, Sie mit Informationen zu versorgen. Wie Sie das geschafft haben, ist mir allerdings schleierhaft.«
    Â»Meine Güte – vielleicht bin ich doch nicht so unfähig, wie Sie meinen.« Ich steckte mir noch eine Migränetablette in den Mund und nahm mir vor, ab jetzt auch immer Aspirin bei mir zu haben.
    Nach kurzem Schweigen sagte er gepresst: »Möglicherweise haben Sie recht damit.« Das war das Äußerste an Entschuldigung, was ich von Barrons erwarten konnte.
    Â»Ich hab ihn mit Unseelie-Fleisch gefüttert.«
    Â»Sind Sie verrückt geworden?«, explodierte Barrons.
    Â»Es hat funktioniert.«
    Seine Augen wurden schmal. »Man sollte meinen, dass Sie eine gewisse Ethik entwickeln, die sich nach der jeweiligen Situation richtet.«
    Â»Sie denken, ich weiß nicht, was Ethik ist? Mein Vater ist Anwalt.«
    Ein kleines Lächeln kräuselte seine Lippen. »Steigen Sie wieder aufs Motorrad und sagen Sie mir, wohin ich fahren soll.«
    Â»Zur Hölle«, flüsterte ich leise und fügte lauter hinzu: »Ich sage es Ihnen.« Er lachte. Als wir die Straße hinunter, weg vom Dunklen Buch rasten, ließen meine Kopfschmerzen etwas nach. Von einem Moment zum anderen befiel mich eine so starke Erregung, dass ich um ein Haar meine empfindlichen Brustwarzen an Barrons’ Rücken gerieben hätte. Ich zuckte zurück und spähte über die Schulter. Mein Herz wurde bleischwer, und ich tastete nach meinem Speer. Er war nicht mehr da.
    Barrons musste meine plötzliche Anspannung gespürt haben, denn er blickte zurück und entdeckte, was ich gesehen hatte. Von einer Sekunde auf

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