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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die andere kam es zwanzig Schritte näher.
    Â»Es ist schon schlimm genug, dass Sie mir nicht von dem Buch erzählt haben, Miss Lane, aber sagen Sie mir jetzt bloß nicht, dass er alles weiß.«
    Â»Mir blieb nichts anderes übrig, als es ihm zu sagen. Er musste etwas für mich tun, und das war alles, was ich ihm als Gegenleistung anzubieten bereit war. Aber ich habe ihm nicht alles preisgegeben.« Genau genommen hatte ich ihn absichtlich ein wenig in die Irre geführt, aber wie hatte er mich heute Nacht gefunden?Glück? Er konnte unmöglich jedes Verbrechen in der Stadt überprüfen!
    Zorn, noch viel ärger als zuvor, stählte Barrons’ Körper. Er bremste so abrupt ab, dass ich gegen seinen Rücken prallte und vom Motorrad fiel. Als es mir gelang, mich aufzurappeln und den Dreck aus meinen Kleidern zu klopfen, stand Barrons neben seiner Maschine. V’lane war ebenfalls stehen geblieben und hielt etwa sieben, acht Meter Abstand zu uns.
    Â»Kommen Sie zu mir, Miss Lane. Sofort!«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle. Ich war sauer, dass mich Barrons so rücksichtslos abgeworfen hatte. Jetzt tat mir der Kopf noch mehr weh. Außerdem will kein Mensch einem wütenden Barrons näher kommen als einer aufgescheuchten Kobra.
    Â»Wenn Sie nicht wollen, dass er Sie an einen anderen Ort entführt, halten Sie sich an meiner Seite. Kommen Sie augenblicklich hierher. Oder wollen Sie mit ihm gehen?«
    Ich warf einen Blick auf V’lane und bewegte mich in Barrons’ Richtung. V’lane verbreitete eiskalte Luft und entfachte einen regelrechten Schneesturm, der die Flocken bis zum Ende der Straße fegte. Für ein solches Wetter war ich nicht richtig angezogen. Okay, vielleicht machte mir V’lane ein bisschen mehr Angst als Barrons, weil der Feenprinz seine erotisierenden Kräfte, für die ich leider ziemlich anfällig war, gegen mich verwenden konnte. Selbst jetzt wanderte meine Hand zum Hosenschlitz und strich über den Reißverschluss, und beinahe hätte ich laut gewimmert. Ich suchte diesen kalten, fremden Ort in meinem pochenden Kopf. Ich bin stark, sagte ich mir, ich bin eine Sidhe-Seherin. Und ich werde nicht nachgeben.
    Barrons legte den Arm um meine Schultern, und ich schmiegte mich in die Geborgenheit. Das Ding auf meiner Zunge brannte. Die Tätowierung im Nacken juckte. In diesem Augenblick verabscheute ich beides.
    Â»Bleib ihr fern«, knurrte Barrons.
    Â»Sie kommt aus freiem Willen zu mir. Sie ruft mich, entscheidet sich für meine Anwesenheit.« V’lane war im hellsten Glamour: Gold, Bronze und schillerndes Eis. Er musterte mich mit gebieterischem Blick. »Ich werde mich später mit dir befassen. Du hast unseren Pakt gebrochen. Dafür fordere ich einen Preis.« Er lächelte, aber Feenwesen konnten nicht wirklich lächeln. Sie setzten eine menschenartige Miene auf, und die trieb einem die Kälte bis ins Mark, weil ein Lächeln ihre unnatürlich perfekten Gesichter noch unnatürlicher machte. »Keine Angst, MacKayla, ich werde – wie sagst du dazu? – pusten, einen Kuss darauf geben und machen, dass alles wieder gut wird, wenn ich fertig bin.«
    Ich nahm die Hand vom Hosenschlitz. »Ich habe unseren Pakt nicht aus freien Stücken gebrochen, V’lane. Barrons hat etwas mitgehört, was er nicht hören sollte.«
    Â»Vorsatz oder Versehen – was macht das für einen Unterschied?«
    Â»Es gibt einen. Selbst die Gerichte erkennen das an.«
    Â»Das sind menschliche Gesetze. Im Feenrecht gibt es so etwas nicht, da geht es nur um das Ergebnis. Wie es erreicht wurde, hat keinerlei Bedeutung. Du sagtest, dass du keine Methode kennst, das Buch aufzuspüren.«
    Â»Das stimmt. Ich bin heute lediglich einer Ahnung gefolgt. Und ich hatte Glück. Und wie bist du hierhergekommen?«
    Â»Unverschämtheiten und Lügen, MacKayla. Ich dulde beides nicht.«
    Â»Du wirst ihr kein Haar krümmen, sonst töte ich dich«, warnte Barrons.
    Tatsächlich? Womit?, hätte ich gern gefragt. V’lane war ein Feenwesen. Mein Speer war weg, und Rowena hatte das Schwert.
    Die eisige Anziehungskraft des Buches schwächte sich schnell ab. Sein nächstes Opfer saß in einem Auto – in einem schnellen Auto. Mir ging ein selbstgefälliger, deplacierter Gedanke einer Autonärrin durch den Kopf: Aber meins ist schneller. Ich habe einen Viper. Und die

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