Im Schatten meiner Schwester. Roman
weiß es nicht.«
»Wie geht es Ihrer Mutter?«
»Sie ist sehr, sehr durcheinander.«
»Was kann ich tun?«
»Was Sie immer tun, Joaquin. Sich um alles hier kümmern, damit meine Eltern sich keine Sorgen machen müssen. Wenn es Probleme gibt, rufen Sie mich an. Okay?«
Er nickte, berührte ihre Wange und ging zur Tür. Erin war dort. Sie ließ Joaquin vorbei und warf dann Molly einen Blick zu. »Chris war nicht gerade sehr sensibel.«
Molly atmete tief aus. Sie hatte einfach nicht die Kraft zu kämpfen. »Vielleicht hatte er recht«, räumte sie ein. »Was verbergen wir?« Außerdem wusste Nick, dass Robin hirntot war. Sein nächster Artikel könnte das sehr wohl öffentlich machen. Ihr kam der Gedanke, dass die Angestellten von Snow Hill es besser verdienten.
Sie sah an Erin vorbei und erblickte Deirdre Blake. Deirdre war das, was einer persönlichen Assistentin von Kathryn am nächsten kam. Da sie jedoch nur Teilzeit arbeitete, war sie am Vortag nicht da gewesen.
Sie sah verängstigt aus. »Ich habe die Zeitung von heute gelesen, aber keiner kann mir viel erzählen. Wie geht es Robin?«
Molly schluckte. »Nicht gut. Es ist ein Prozess.«
»Ihr Herz?«
»Erst einmal.«
»Wird sie wieder gesund?«
Molly tauschte Blicke mit Erin und sagte dann: »Wissen Sie, ich glaube, Erin und ich müssen an einer Verlautbarung arbeiten. Vielleicht könnten Sie uns noch etwas Zeit lassen. Wenn wir so weit sind, dann können Sie es an alle weitergeben, okay?«
Sobald sie fort war, lehnte sich Molly an die Tür, so dass sie zuging, und wandte sich erwartungsvoll an Erin. »Was sollen wir sagen?«
»Willst du Chris nicht dabeihaben?«
Molly wollte nicht. »Nicht, wenn du gerne helfen willst.«
»Ich will schon, aber er wäre vielleicht besser.«
Molly zog ein Gesicht, das ihre Meinung dazu ausdrückte, setzte sich dann an ihren Computer und begann zu tippen. Sie brauchte nur fünf Minuten. Es gab nicht viel zu sagen.
Erin sah ihr über die Schulter und schlug ein Wort hier, einen Gedanken da vor. »Was du Joaquin gesagt hast über das sich um alles in Snow Hill kümmern, damit deine Eltern sich nicht sorgen müssen – das war gut. Ich glaube, das solltest du auch noch schreiben.«
Molly befolgte den Rat. Als sie beide zufrieden waren, mailte sie das Ergebnis an Deirdre.
»Was kann ich sonst noch tun?«, fragte Erin. »Chloe ist bei einem Babysitter. Ich habe Zeit.«
Sie wirkte aufrichtig, und Molly hieß die Hilfe willkommen. Sie gingen in Charlies Büro, und Molly setzte sie vor sein Rolodex und eine Anrufliste. »Fang mit WMUR an. Erkläre, dass es eine Krankheit in der Familie gibt, so dass wir die Ausstellung am Freitag absagen müssen. Es ist wahrscheinlich gut, wenn du anrufst. Du kannst dich einfach an die Erklärung halten und so tun, als ob du über die Einzelheiten nichts wüsstest.«
Erin hob den Hörer ab, und Molly kehrte in ihr Büro zurück, um ihre Mails zu checken. Freunde hatten eindeutig die Zeitung gesehen. Ihre Nachrichten waren ohne Ausnahme mitfühlend. In der vagen Hoffnung, dass Terrance vielleicht nun auch mitfühlender sein mochte, da er die Möglichkeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, rief sie ihn an.
Und ja, er war verständnisvoller als am Vortag. »Ich habe das mit Ihrer Schwester gehört«, sagte er. »Es ist schrecklich bei jemandem, der noch so jung ist. Ich habe sogar meinen Vermieter angerufen, nachdem Sie und ich gesprochen haben. Aber ich habe leider keine guten Nachrichten, Molly. Er hat gesagt, er wollte mich gerade anrufen. Er hat jemanden, der meine Wohnung teurer mieten würde. Er will, dass ich einen Monat früher ausziehe. Ich habe einen Vertrag, deshalb glaube ich nicht, dass er mich zwingen kann. Mein Anwalt kümmert sich um seine Schwiegermutter drüben in Sarasota, aber wenn er zurückkommt …«
Er redete noch eine Minute weiter, doch Molly hörte nur wenig. Sie flehte ihn ein letztes Mal an, dann verabschiedete sie sich und konzentrierte sich, da sie Ablenkung brauchte, auf eine E-Mail, die gerade von einem Lieferanten gekommen war und in der er nach der Christsternbestellung fragte. Gestern hatte sie ihm keine Zahl nennen können, was sie nun schnell nachholte. Sie mailte ihm die Zahl, dann nahm sie ein richtiges Bestellformular und füllte es aus. Dasselbe mit der Bestellung von Gartenzubehör.
Sie scrollte weiter und hielt abrupt bei einer Bestellungsbestätigung inne. Sie kam von einem Lieferanten, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Molly las
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