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Im Schatten meiner Schwester. Roman

Titel: Im Schatten meiner Schwester. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Delinsky
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gemacht, wenn du es gekonnt hättest?«
    »Vielleicht nicht, aber sie hätte die Möglichkeit dazu haben sollen. Ich war entzückt wegen ihrer Lauferei, aber ich hätte wegen
ihr
entzückt sein sollen. Ich hätte loslassen und sie für alles, was sie getan hat, lieben sollen.«
    »Nun, so fühle ich mich wegen Nana«, brach es aus Molly heraus. Kathryn sah sie erschrocken an, doch der Vergleich war zu stark, als dass sie ihn ignorieren konnte. »Sie ist, wer sie ist, nämlich anders als der Mensch, der sie mal war. Wenn ich von dem loslasse, was ich will, dass sie ist, und sie für das liebe, was sie ist, empfinde ich Ruhe.«
    »Nana ist wieder ein ganz anderes Kapitel.«
    »Sie ist der liebste Mensch auf der Welt, und sie steckt irgendwo zwischen diesem Leben und dem nächsten fest. Du sitzt stundenlang bei Robin, obwohl die Tests zeigen, dass sie nicht da ist. Aber was ist mit Nana? Sie
ist
hier. Sie ist immer noch deine Mutter. Warum besuchst du Robin und nicht sie?«
    Kathryn ließ Mollys Hand los und verschränkte die Arme. »Ich kann jetzt nicht darüber reden.«
    Lass es sein, schrie ein Teil von Molly, doch der andere hörte nicht zu. Ein Fenster war geöffnet. »Wann dann? Nana hat lichte Momente. Wollen wir warten, bis es die auch nicht mehr gibt? Ihr Hirn ist noch nicht ganz tot, Mom.«
    Kathryn schien bereit zu streiten, als Peter herauskam. Sie richtete sich auf und drehte sich um. Molly konnte ihr Gesicht
     nicht sehen, doch das von Peter. Er sah erregt aus.
    »Hast du es ihr gesagt?«, fragte Kathryn.
    Er nickte. »Ich weiß nicht, was sie gehört hat.«
    »Das ist egal. Zumindest hast du es ihr gesagt.«
    Er nickte wieder und schaute eine Minute Kathryn an, dann Molly.
    Kathryn hielt die Arme verschränkt. »Du kennst meine Tochter.« Sie zeigte mit dem Kinn zu Charlie und Chris, die sich näherten. »Mein Mann. Mein Sohn.«
    Die Männer schüttelten Hände.
    Dann standen sie da und schwiegen verlegen. Was sollten sie als Nächstes tun? Molly fühlte sich verantwortlich und sagte zu Peter: »Möchten Sie eine Tour durch das Leben meiner Schwester?«
    Er schien erleichtert. »Ja, gerne.«
     
    Molly freute sich. Robin würde Peter alles zeigen wollen.
    Sie ließ ihre Eltern im Krankenhaus zurück und fing in ihrem Haus an. Danach zeigte sie ihm die Schulen, die Robin besuchte, den Club, in dem sie trainierte, die Strecke, die sie lief. Sie fuhr ihn an den Rand von Snow Hill, ging aber nicht mit ihm hinein. »Zu viele Fragen über Robin«, erklärte sie ruhig. Er schien zu verstehen.
    Dann fuhr sie zum Cottage. Als sie abbogen, wartete sie auf ein: Wow, das ist aber schön. Doch wenn er die Rosen, die Hortensien oder die Eiche wahrnahm, so machte er keine Bemerkung darüber. Er war nachdenklich. Eine emotionale Zeit für ihn vielleicht?
    Drinnen führte sie ihn herum. Sie sparte Robins Zimmer für den Schluss auf, doch als sie dorthin kamen, nieste er. Es stellte sich heraus, dass er eine Katzenallergie hatte.
    Also doch nicht so perfekt, dachte Molly, auch wenn sie sich ausgiebig entschuldigte. Trotzdem schien er entschlossen, sich im Zimmer umzuschauen, und sie hatte Schuldgefühle, weil so viele von Robins Sachen schon in den Kisten verpackt waren. Sie erriet, dass er vielleicht etwas von ihr mitnehmen wollte, zeigte ihm eine Schachtel mit Tüchern und ging in die Küche. Auf der Theke neben Robins BlackBerry lag das Täschchen, das Robin am Montagabend bei sich und das sie aus der Intensivstation mit nach Hause genommen hatte. Darin befand sich ihre Brieftasche.
    Deren Inhalt bestand vor allem aus Plastik – eine Visa-Karte, zwei Karten für Läden, ihre Krankenversicherungskarte. Da waren auch ihre Mitgliedskarte von der USATF sowie ihr Führerschein. Auf beiden waren Fotos. Das auf dem Führerschein war kaum ein Jahr alt und schmeichelhaft wie die meisten Fotos von Robin. Dieses hier fing ihr sorgloses Aussehen ein, eindeutig ein Ausdruck, den Peter mögen würde.
    Molly wollte dem Geräusch seines Niesens folgen, als sie das kleine Herz entdeckte, das Robin als Organspenderin auswies.
    Organspenderin. Selbst gewollt.
    Mit rasendem Puls steckte Molly den Führerschein in ihre Tasche. Sie nahm den USATF -Mitgliedsausweis und gab ihn stattdessen Peter. Er betrachtete ihn, wirkte echt gerührt und dankte ihr. Kurz darauf waren sie wieder beim Jeep.
    »Das wäre es eigentlich«, sagte Molly. »Möchtest du … willst du Robin wiedersehen?« Inzwischen waren sie zum Du übergegangen.
    Kathryn mochte

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