Im Schloss der Leidenschaft
chérie, wie heute Nachmittag. Du hast so laut betont, dass du nicht mit mir schlafen willst, dass mich deine leidenschaftliche Reaktion in der Dusche ganz schön überrumpelt hat. Du bist talentierter, als du glaubst.“
Noch während Emily nach einer passenden Antwort suchte, erreichten sie die Tür zum Salon, und eine große elegante Blondine trat auf sie zu, um sie zu begrüßen.
„Emily, es ist lange her“, murmelte sie in diesem kühlen, immer leicht amüsierten Tonfall, an den Emily sich so gut erinnerte. Wie immer sah Robyn auch heute atemberaubend aus, in einem bodenlangen schwarzen Samtkleid, das ihre verführerischen Kurven aufs Beste zur Geltung brachte. „Alle sind schon ganz gespannt, die geheimnisvolleMadame Vaillon kennenzulernen“, meinte sie so leise, dass Emily es kaum verstand. „Hoffen wir, dass sie nicht enttäuscht werden.“
Als Lucs Freunde ihn sofort umringten, kam Emily sich geradezu unsichtbar vor, und sie hielt sich zurück, als er stolz seinen Sohn vorstellte. Natürlich war Jean-Claude unheimlich süß, und er schien die Aufmerksamkeit zu genießen, doch als Emily sich unauffällig in eine Ecke stellte, drehte Luc sich zu ihr um und streckte ihr die Hand entgegen.
„Ich möchte euch meine Frau Emily vorstellen“, sagte er und hob ihre Hand an seinen Mund. „Wie ihr seht, habe ich zweifaches Glück – einen wunderbaren Sohn und eine wunderschöne Frau.“
Nach dieser Einführung mussten ihre schauspielerischen Fähigkeiten ihr keine Sorgen mehr machen, dachte Emily, während Luc seine Lippen gegen ihre Finger presste. Für seine Vorstellung hätte er einen Oscar verdient. Denn obwohl sie wusste, dass es alles nur Show war, raste ihr Herz wie verrückt.
Um das Eis zu brechen, war Jean-Claude besser als Champagner, und Emily vergaß ihr ursprüngliches Unbehagen sofort, als sich das Gespräch mit Lucs Freunden um schlaflose Nächte und die ersten Zähne drehte.
„Jean-Claudes Matrosenanzug ist einfach hinreißend“, bemerkte eine hübsche lebhafte Frau, die zusammen mit den anderen das Baby bewunderte. Nadine Trouvier war mit Lucs bestem Freund Marc verheiratet. Als Mutter von zwei kleinen Mädchen betrieb sie eine erfolgreiche Babyboutique in Orléans und erzählte gerade, dass sie eine weitere in Paris eröffnet hatte.
„Wo haben Sie ihn gekauft?“, fragte sie Emily interessiert. „Er ist hervorragend verarbeitet. Ich möchte ja nicht aufdringlich erscheinen, aber er muss ein Vermögengekostet haben. Nur das Beste für deinen Sohn, Luc, hm?“
„ Naturellement “, antwortete er kühl. So wie sich seine Augen verengten, wusste Emily genau, dass er sich fragte, woher sie das Geld für so teure Babykleidung hatte.
„Wenn ich ehrlich sein soll“, antwortete sie Nadine, „ich habe ihn selbst genäht. Ich habe eine Weile in Spanien … gelebt.“ Obwohl sie merkte, wie Luc sich versteifte, fuhr sie fort: „Dort habe ich mich in die wunderschönen Babysachen auf den Märkten verliebt. Leider waren die meisten Sachen sehr unpraktisch und aus viel zu hartem unbequemen Stoff. Also habe ich nach weicherem Material gesucht und die häufig sehr formellen Kinderkleider, die die Spanier so lieben, umgestaltet, damit sie bequemer sind.“
„Emily, das ist ja wundervoll!“, rief Nadine begeistert. „Haben Sie noch viele andere Entwürfe? Und haben Sie jemals darüber nachgedacht, sie zu verkaufen? Ich wäre sehr daran interessiert, Ihre Sachen in meinen Geschäften anzubieten.“
„Nun, ich habe in Spanien eine kleine Firma gegründet“, gab Emily zu und wich Lucs Blick aus. „Meine Freundin betreibt eine Kochschule, hauptsächlich für ältere Damen, die meine Sachen für ihre Enkelkinder gekauft haben. Das hat so gut funktioniert, dass ich bald Bestellungen aus der ganzen Welt bekam. Daraufhin habe ich ein paar Mädchen aus dem Dorf angestellt, die mir beim Nähen helfen, und mittlerweile ist das Ganze ein aufstrebendes kleines Unternehmen. Zum Glück kann Laura alles überwachen, während …“ Sie zögerte, und als sie Lucs düsteren Blick sah, sagte sie: „Im Moment. Es tut gut, mit etwas Geld zu verdienen, was mir Spaß macht, und mich gleichzeitig um Jean-Claude kümmernzu können.“
„Emily, ich meine das ganz ernst“, betonte Nadine, während Emily Jean-Claude an Liz abgab und alle in den Speisesalon gingen. „Sie müssen Ihren Mann überreden, dass er Ihnen im Château ein Atelier einrichtet. Es gibt einen Markt, der nur auf so hochwertige
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