Im Schloss der Traeume
hat."
Carrie hatte gewusst, dass es soweit kommen würde. Hilflos saß sie da und merkte, wie ihr Misstrauen schwand. Sie war zwar noch nicht ganz überzeugt, wünschte es sich jedoch. Unbewusst ließ sie die Arme sinken und faltete die Hände.
„Wenn du wüsstest, wie viel du mir bedeutest, hättest du nie an mir gezweifelt", fuhr Leone fort. „Dann wäre dies alles nie passiert."
Nun sah er sie so durchdringend an, dass sie ganz schwach wurde. „Glaub mir, ich könnte jetzt keine andere Frau auch nur ansehen. Weißt du denn nicht, wie vernarrt ich in .dich bin? Dieses Foto hat überhaupt nichts bedeutet. Aber warum hast du mir verschwiegen, dass du es gesehen hattest?" fügte er stirnrunzelnd hinzu.
„Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich weil ich so verletzt und wütend war. Ich wollte nur noch mit dir Schluss machen und nicht mehr darüber sprechen."
Als sie ihm in die Augen schaute, stellte sie fest, dass sie sich schmerzlich danach sehnte, ihm zu glauben. Was er ihr über seinen Besuch im Nachtclub erzählt hatte, glaubte sie - zumindest zu neunundneunzig Prozent. Doch hatte er das, was er über seine Gefühle ihr gegenüber gesagt hatte, wirklich ernst gemeint? Männer sagten Frauen oft solche Dinge. Vielleicht hatte er es nur behauptet, um sie zu beschwichtigen? Ihr Magen krampfte sich zusammen. Mit einem solchen Geständnis hatte sie nicht gerechnet.
„Was passiert ist, tut mir leid. Es war dein gutes Recht, wütend auf mich zu sein."
Leone rückte mit seinem Stuhl ein Stückchen näher an sie heran. „Aber du akzeptierst meine Erklärung, oder? Sag mir, dass du mir glaubst, Carrie." Er nahm ihre Hand in seine und hielt sie fest.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und Carrie hielt sekundenlang den Atem an.. „Es ist nicht «o, dass ich dir nicht glaube", erwiderte sie schließlich.
Mehr wollte sie nicht sagen, aus Angst, er könnte sie doch belegen haben.
Lächelnd drückte er ihre Hand. „Das ist zumindest ein Fortschritt. Und ich schätze, dass ich mich vorerst damit begnügen muss." Nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte, hob er ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Jetzt muss ich dich zu meinem Bruder bringen. Komm mit."
Leone stand auf und zog sie mit sich hoch. Nachdem er sie auf die Stirn geküsst hatte, ging er Hand in Hand mit ihr zur Tür.
Mit klopfendem Herzen und immer noch verwirrt, folgte Carrie ihm.
Das Treffen mit dem Herzog hätte gar nicht besser verlaufen können.
Damiano war äußerst charmant zu ihr, wenngleich auch ein wenig streng. Aber das ist einfach seine Art, entschied Carrie. Es bestand kein Zweifel daran, dass er eine gewisse Härte besaß, aber sie entdeckte auch einen Anflug von Wärme in seinen dunklen Augen. Sie hätte ihn nicht zum Feind haben mögen, doch er war sicher ein treuer Freund. Vor allem schien er sehr fair zu sein, ein Mann, auf den man sich verlassen konnte.
Das wichtigste für sie war allerdings, dass er ihr Projekt befürwortete.
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie in Ihrem Buch über das Tafelservice schreiben würden", hatte er bei einem Glas Brandy erklärt. Sofia hatte sich bereits in ihre Gemächer zurückgezogen, und er war mit Carrie und Leone in ein anderes Zimmer gegangen, wo sie ungestört waren.
„Natürlich muss immer jemand bei Ihnen sein, wenn Sie fotografieren oder sich die Stücke genauer anschauen", fuhr er fort. „Außerdem muss ich den Text lesen und die Fotos sehen, bevor irgend etwas veröffentlicht wird." Dann lächelte er. „Sind Sie mit diesen Bedingungen einverstanden?"
„Oh, natürlich." Damit hatte Carrie bereits gerechnet. „Und vielen Dank", fügte sie hinzu. „Ich bin Ihnen sehr dankbar da-für, dass Sie mir die Gelegenheit geben. Sie werden von dem Ergebnis nicht enttäuscht sein, das verspreche ich Ihnen."
Der Herzog nickte und lächelte wissend. „Ja, davon bin ich überzeugt. Ich habe mich nämlich bereits mit Ihren früheren Werken vertraut gemacht, und ich muss Ihnen dazu gratulieren. Ich fand sie äußerst beeindruckend. Ich bin sicher, dass Sie sehr professionell vorgehen werden."
Nach dem Treffen hatte Leone ihr vorgeschlagen, einen Spaziergang durch die Palastgärten zu machen. Nun gingen sie Hand in Hand im Mondschein zwischen den Blumenbeeten und gestutzten Hecken entlang und plauderten miteinander. Dabei umrundeten sie die große Rasenfläche, auf der einige Pfauen umherstolzierten.
„Du hast großen Eindruck auf meinen Bruder gemacht." Leone hob ihre
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