IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
spendieren.“
„Ach, das ist das Geheimnis?“, fragte er und nahm einen Schokoladenkeks.
Sie nickte. „Servier mir was Süßes, und ich gehöre dir fürs Leben.“
War da eben bei den Worten „fürs Leben“ so etwas wie Argwohn in seinen Augen aufgeblitzt? Sie bedauerte ihre Wortwahl zutiefst. Vielleicht waren sie beide über die One-Night-Stand-Phase hinaus, aber mehr als eine unverbindliche Affäre hatten sie nicht, und das war ihr auch recht so. Auf keinen Fall wollte sie bei Alec den Eindruck erwecken, dass sie andere Erwartungen hegte.
Soll ich das aufklären?, fragte sie sich. Oder mache ich es damit nur noch schlimmer?
Nachdenklich sah er sie an. „Gut zu wissen“, sagte er dann.
„Der Nachteil ist natürlich“, fuhr sie fort, „dass ich dann irgendwann nicht mehr in meine Kleider passe.“
„Mach dir darüber nur keine Sorgen. Dein Hinterteil ist sowieso eher eine Spur zu flach.“
„Meinst du das ernst?“ Sie verdrehte den Kopf, um auf ihren Po zu schielen. Wie viele Stunden hatte sie nur deshalb im Fitnessstudio verbracht, damit ihr Hinterteil in Designerklamotten passte!
„Ein paar Kurven müssen schon sein“, kommentierte Alec schmunzelnd.
„Lass das bloß nicht Lesley Manichatio hören.“
„Das habe ich ihr schon ins Gesicht gesagt.“
„Na klar“, erwiderte sie ironisch. „Du kennst die berühmte Modeschöpferin Lesley Manichatio.“
„Wir führen ihre Kleider in unserer Esmee-Kette.“
„Moment mal.“ Charlotte legte den Keks beiseite und wischte sich ihre Hände an der Serviette ab. „Esmee gehört dir?“
„Ja.“
„Die Boutiquen? Die ganze Kette?“
Er nickte.
„Alec?“
„Ja?“
„Du wärst wirklich ein guter Fang.“
„Soll ich uns doch noch eine Jacht mieten?“
„Auf gar keinen Fall.“
„Dann iss wenigstens deinen Keks auf.“
Schnell nahm sie ihn wieder hoch.
Kein Wunder, dass der Mann so misstrauisch gegenüber der Damenwelt war. Wie konnte er je sicher sein, ob eine Frau wirklich ihn liebte – oder nur sein Geld? Natürlich konnte er einen Ehevertrag aufsetzen. Aber einen eindeutigen Beweis würde der auch nicht liefern. Eine Frau konnte ihm sehr, sehr lange ihre Liebe vortäuschen, denn es würde ihr ja gutgehen, solange Alec alle Rechnungen bezahlte.
7. KAPITEL
Die Sonne ging allmählich unter. Alec hatte es nicht eilig, das Café zu verlassen. Er genoss es, Charlotte für sich zu haben und sie nicht mit Raine oder sonst jemandem teilen zu müssen.
Seufzend ließ Charlotte den Blick über den Tiber schweifen. „Es ist wirklich wunderschön.“
Zärtlich ergriff er ihre Hand. „Lass uns doch diese Flussfahrt machen.“
Sie sah ihn verträumt an.
„Denk bloß nicht ans Geld“, flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Hand. „Ich möchte gerne allein mit dir sein, und wo kann man das besser als auf einer Jacht?“
Wehmütig sah sie auf den Fluss, und in diesem Moment wusste er, dass er gewonnen hatte. Schnell winkte er den Kellner heran. „Können Sie mir die Nummer von einem Jachtverleih besorgen?“
Der Mann nickte und verschwand.
„Ich habe noch nicht Ja gesagt“, betonte Charlotte.
„Nicht mit dem Mund“, stimmte Alec ihr zu. „Aber mit den Augen.“
„Das glaubst du.“
„Ich kann in den Augen einer Frau lesen wie in einem offenen Buch.“
„Ist das nicht etwas übertrieben?“
„Nein, das ist die reine Wahrheit.“
Der Kellner kam mit einem Zettel zurück, auf dem eine Telefonnummer geschrieben stand, und Alec griff zu seinem Handy. Nach einem kurzen Telefonat hatte er eine Jacht angemietet. Er stand auf und reichte Charlotte den Arm. „Irgendwo müssen wir ja sowieso zu Abend essen“, sagte er.
„Ist es eine Rundfahrt mit Abendessen?“
„Es ist, was immer du willst.“
„Na schön“, gab Charlotte seufzend zurück. „Essen muss man ja schließlich.“
„Das ist die richtige Einstellung.“
Zu Fuß gingen sie zum nahen Jachthafen, wo die gebuchte Florence Maiden vor Anker lag. Alec nannte einem uniformierten Sicherheitsposten seinen Namen.
„Liegeplatz 27 b“, sagte der Mann. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.“
Anhand der Schilder fanden sie schnell den richtigen Weg. Eine der Jachten war schöner und luxuriöser als die andere.
„Sag mir nicht, dass es die da hinten ist“, stöhnte Charlotte auf. Es war die größte und prächtigste von allen.
„Es war die einzige, die heute frei war.“
„Hätte ich mich bloß nicht darauf eingelassen“, sagte sie, aber
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