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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA DUNLOP
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aber Charlotte war höchst erstaunt. Lillian war hier? Ihre Großmutter tauchte am Filmset auf?
    „Da die Dame so hoch betagt und vor allem sehr krank ist“, fuhr Henri fort, während er neben Alec herging, „dachte ich, es wäre angebracht, ihr eine Übernachtungsmöglichkeit im Schloss anzubieten.“
    Abrupt blieb Alec stehen.
    „Ich habe mir die Freiheit genommen, davon auszugehen, dass es in Ihrem Sinne wäre.“
    „Sie ist krank?“, fragte Alec.
    „Ja, sie hat Krebs“, sprang Charlotte ein. Das Ganze war ihr unendlich peinlich. Wie hatte ihre Familie es nur wagen können, eine Party im Schloss zu veranstalten!
    „Ich habe ihr das große Gästezimmer im ersten Stock zugewiesen und ihrem Sohn Markus das kleinere daneben. Die übrige Familie nächtigt mit Jack im Hotel.“
    Alec schien sich vor Wut kaum noch beherrschen zu können.
    „Es tut mir so leid“, flüsterte Charlotte.
    Wortlos sah Alec sie an.
    „Das … äh … Abendessen findet … äh … statt, um Madame Lillian hier willkommen zu heißen“, stotterte Henri. Ihm war durchaus bewusst, dass „Abendessen“ kaum die richtige Bezeichnung für diese Party war.
    Alec schwieg noch immer. Dann nickte er. „Ist gut. Danke, Henri.“
    „Gern geschehen, Monsieur.“
    Alec hielt Charlotte den Arm hin. „Bist du so gut und machst mich mit deiner Familie bekannt?“
    Charlotte wurde übel. Dem Lärmpegel nach zu urteilen, war die gesamte Familie – plus einige Leute der Filmcrew – versammelt. Und sie war von der Reise völlig abgespannt. Eigentlich wollte sie in diesem Moment niemanden sehen – und schon gar nicht die versammelten Hudsons.
    Aber diese Bitte konnte sie Alec nicht abschlagen. Er hatte wahrlich eine Engelsgeduld bewiesen. Also nickte sie nur und ergriff seinen Arm. Als sie die Tür zum Wohnzimmer öffneten, sahen sie sich einer Menge Hudsons gegenüber – ihrer Großmutter Lillian, ihrem Onkel Markus, ihrem Vater David, ihrem Bruder Jack, ihren Cousins Dev und Max – und Isabella, die sich angeregt mit Ridley Sinclair unterhielt.
    Jack bemerkte Alec als Erster. Als er auf ihn zukam, ließ Charlotte schnell Alecs Arm los.
    „Alec“, sagte Jack erfreut und streckte ihm die Hand entgegen. „Wie schön, dass Sie zurück sind.“
    „Danke“, erwiderte Alec. Charlotte bemerkte, wie angespannt er war.
    „Hört mal alle kurz her“, rief Jack. „Das hier ist Alec Montcalm, unser Gastgeber.“
    Mehrere Anwesende gingen zur Begrüßung auf Alec zu, blieben aber stehen, als sie bemerkten, dass Lillian sich mit kleinen, unsicheren Schritte ebenfalls auf ihn zubewegte.
    „Mister Montcalm“, sagte sie erfreut. Ihre Stimme klang unerwartet fest.
    Alec ging ihr entgegen und ergriff ihre Hand. „Mrs. Hudson“, sagte er. „Ich freue mich, endlich Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.“
    „Ich möchte mich im Namen meiner gesamten Familie für Ihre Gastfreundschaft bedanken.“
    „Es ist mir ein Vergnügen“, entgegnete Alec charmant. Nichts in seinem Tonfall wies darauf hin, was er wegen der Dreharbeiten schon mitgemacht hatte.
    „Wie Sie sicher wissen“, fuhr Lillian fort, „liegt mir dieses Filmprojekt ganz besonders am Herzen.“
    „Darauf hat mich Ihre Enkelin sehr ausdrücklich hingewiesen.“
    Aller Augen ruhten nun auf Charlotte.
    Instinktiv fuhr sie sich durch das zerzauste Haar. Sie war viel zu leger gekleidet und obendrein verschwitzt. „Hallo, Lillian“, brachte sie mühsam hervor.
    „Wir schön, dich zu sehen, meine Liebe“, erwiderte Lillian mit der Eleganz einer Königin.
    „Es war Charlotte, die mich davon überzeugt hat, das Schloss für die Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen“, betonte Alec.
    Ihr war klar, was Alec mit dieser Bemerkung bezweckte, und sie war ihm dankbar dafür. Aber sie bemerkte auch, dass Markus sich bei diesen Worten unwohl fühlte. Es war sein Projekt, und er war nicht daran gewöhnt, dass andere Leute im Rampenlicht standen.
    Und tatsächlich trat er sofort einen Schritt vor. „Markus Hudson“, sagte er und schüttelte Alec die Hand. „Ich bin der Geschäftsführer von Hudson Pictures.“
    Jetzt achteten alle nur auf Alec und Markus, und Charlotte trat etwas zurück. Sie wollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen und erst einmal duschen. Später konnte sie dann immer noch zurückkommen, einen Drink nehmen und alle begrüßen. Hoffentlich ist bis dahin die Limousine mit meinen neuen Kleidern angekommen, dachte sie. Wenn ich schick angezogen bin, bin ich auch in

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